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Himmel, wie dieser Kerl gelegentlich, konzentriert zuhörend, sich den Bleistift in den Mund schob. Wie die perfekten Lippen daran saugten. Vor meinem inneren Auge verwandelte sich jener Bleistift erst in meinen Finger, mit dem ich, Taehyung beschwörend, über den leicht geöffneten Mund fuhr. Meine Fingerkuppe glitt über zarte Haut der Lippen und wurde dann gierig eingesogen. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Bereits bei dieser Vorstellung merkte ich, wie mein Schwanz in der Hose ruckte und begann, sich zu versteifen. Aber in meinem Kopf erkundete ich jetzt mit meinem Finger seine Mundhöhle. Taehyungs Zunge leckte an ihm, wie er es in dem Porno-Ausschnitt an dem Schwanz seines Partners getan hatte. Sie glitt an der Unterseite bis zur Spitze, die Lippen stülpten sich komplett über ihn. Er erzeugte ein so wohliges Vakuum, dass ich dachte, allein dadurch könnte er mich zum Höhepunkt bringen. Deutlich war vorne an meiner Jeans ein kleiner feuchter Fleck zu sehen. Dann, nach einem ganz sanften Biss, stand er auf.

In der Tat, Taehyung stand tatsächlich auf. Er reckte sich und sein Shirt rutschte aus der Hose und für einen Moment konnte ich nackte Haut sehen.

Aber was ich sah, reichte aus. Meine Fantasie liess seinen, mir noch völlig unbekannten, natürlich ebenfalls steifen Schwanz, sich als pralle Beule abzeichnen. Mit der Streckung von Taehyung, drängte sich seine Schwanzspitze über die schwere Schnalle seines Ledergürtels.

War Taehyung wohl beschnitten? Keine Ahnung. Ich konnte es nicht sagen. Wie ärgerlich, dass in dem Porno-Ausschnitt nie eine Aufnahme seines Penis zu sehen war. Aber egal. Mein Kopfkino lief auf Hochtouren. Keine Realität konnte in diesem Augenblick mit den großartigen Bildern in mir mithalten. Oh, ja! Ich wollte seine Schwanz berühren, mit meinen Lippen spüren. Meine Zunge wollte ihn schmecken und jeden hervorquellenden Tropfen kosten.

Einem Verlangen, wie ich es gerade verspürte. Ja, ich wollte diesen Mann spüren. Ihn und seinen Schwanz. Seinen ganzen Körper. Aber nicht nur physisch, sondern auch geistig, seelisch. Mein Herz war entflammt. Sein Zauber hatte mich voll erwischt.

Völlig zeitvergessen und mit einem Gesichtsausdruck, der mich wie einen Idioten aussehen lassen musste, träumte ich vor mich hin, als ich aus den Augenwinkeln wahrnahm, dass alle anderen ihre Taschen zusammenpackten und den Klassenraum verliessen. Auch Taehyung war bereits aufgestanden, sammelte die übrig gebliebenen Kopien des Gedichts ein, öffnete dann zum Lüften ein Fenster und setzte sich in den Rahmen aufs Brett.

»Na, Herr Jeon? Warst ja schon wieder so wortkarg? Lag es am Thema oder habe ich Dich gelangweilt?«

Das glaubte er also? Das ich gelangweilt war? Von ihm? »Nein«, sagte ich rasch, »im Gegenteil. War eigentlich total ...«

Jetzt fehlten mir doch wieder einmal die Worte. Verflucht! Der musste mich ja für völlig zurückgeblieben halten.

»..Spannend war's. Also, nicht spannend im Sinne von..äh,.. Also, Krimi,.. äh, mehr so.. spannend wie.., ah,..unbekannt. Ja, unbekannt und neu spannend.., also, was ich sagen wollte....«

»Nun brich Dir mal keinen ab, Jungkook. Du musst mir jetzt kein Feedback geben. Hab ja gesehen, dass Du mit den Gedanken eigentlich sonst wo warst.«

»Nein, ich war schon...«

Ich brach den Satz ab. Was sollte ich jetzt lügen? Natürlich hatte er meinen geistesabwesenden Gesichtsausdruck bemerkt.

maverick - taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt