The protectors

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Len und Evy schwammen um die Wette, beide Kicherten sie und lachten, Len war zwar schneller als seine Zwillingschwester, diese dafür aber wendiger. Frustriert schlug der Junge einen unfreiwilligen Purzelbaum an der Ziellinie, die die Kinder mit Muscheln im Sand festgelegt hatten, als er mit zu viel Schwung bremste und ins Ziel gelangte, seine Schwester elegant direkt neben ihm. „Schon wieder Unentschieden!" rief er empört aus und verschränkte seine Arme vor der Brust. Evy kicherte nur und klatschte in die Hände, zwei weitere Kinder saßen neben der Ziellinie, eines davon ein Mädchen mit dunkelbraunen langen Haaren, etwa 7 Jahre alt, das andere Kind ein Junge mit wildem Undercut, welcher Karamellfarben leuchtete im Wasser, als wäre der 5 Jährige eine Fackel, welche sich verirrt hatte. 

Der Junge schwamm mit auf Len zu und hielt ihm die Hand zum Einschlagen hin, was dieser auch mürrisch tat, er war frustriert, das Mädchen näherte sich Evy, welche begeistert die Hände der anderen ergriff und sich mit ihr im Kreis drehte. „Ich war dieses Mal fast schneller als mein Bruder Marie!" rief Evy aufgeregt und umarmte die Halbdelfinin stürmisch, ihr Bruder murrte nur. „Ja, FAST SCHENLLER!" spottete Len zurück, der Junge hielt ihm am Arm fest. „Kein Streit, euer Vater wird sonst sehr böse, wenn er davon erfährt, dass ihr gestritten habt!" sagte er und gab nach ein paar Sekunden den Arm des Jungen wieder frei. „Sei doch still Heiko! Nur weil du mein Beschützer sein sollst, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht mit meiner Schwester streiten darf!" motze der junge Prinz seinen Freund an, Marie wurde wütend. „Man darf mit überhaupt niemandem Streiten, selbst, nein, gerade als Prinz! Und schon gar nicht deswegen, weil eure Schwester fast so schnell ist wie ihr!" schritt die Brünette eine und stellte sich schützend vor die Prinzessin und den Halbdelfin, ihr Gegenüber war lediglich beleidigt am Auf-der-Stelle-schwimmen. 

„Pah!" machte er und drehte ihnen den Rücken zu. „Dafür bin ICH früher wach als du!" sagte er nur, Evy stieg leider darauf ein. „Ich bin aber länger wach als du!" fauchte sie zurück. Ihr Bruder war manchmal echt doof, immer musste er in irgendwas besser sein als sie! Wie sie das nervte! Papa sollte ihm wirklich mal Respekt beibringen, vor allem seiner Schwester gegenüber! „Na und? Ich muss nicht jede Nacht zu Papa und Mama ins Bett kriechen weil ich Albträume habe von dem Großen Bösen Hai!" grinste der Brünette und merkte erfreut, wie seine Schwester immer wütender wurde. Um sie herum wirbelten kleine Strudel, Luftblasen schwollen nach oben hin, trieben zur Oberfläche, Marie versuchte auf das Mädchen einzureden, es solle vernünftig sein und diesen Unfug lassen, Heiko sah lediglich hilflos zwischen allen hin und her.

 Der Junge Halbdelfin hatte von seiner Mutter Petra und seinem Vater Auruo erzählt bekommen, dass der König als Kind sehr abenteuerlustig war und eine echte Heulsuse („Das darfst du aber niemandem verraten") und bestimmt würden Len und Evy ähnlich sein, aber mit ständigem Streit wenn sie nur unter sich waren hatte niemand gerechnet. Auch Marie war manchmal mit ihrer Aufgabe als Beschützerin überfordert. Ihre Väter Eld und Gunter waren damals die ältesten Beschützer des Königs gewesen und hatten damit auch die meiste Verantwortung inne, also immer einen klaren Kopf bewahren und entscheiden, was denn nun mit dem jungen Prinzen passieren sollte. Wenn er weinte versuchten sie ihn zu trösten, wenn er sich weh tat, riefen sie nach Auruo welcher ihn dann versorgte, wenn er Albträume hatte liefen sie zu Petra welche ihm Geschichten vorlas bis er wieder einschlief, ohne böse Träume. Das alles erwartete man von Marie, da sie die Ältere Beschützerin war. Nur gab es einen großen Unterschied von ihr zu ihren Eltern: die beiden hatten nur auf EIN königliches Kind aufpassen müssen und waren zu VIERT gewesen, sie hingegen musste mit einem Jüngeren auf Zwillinge aufpassen, welche sich dauernd stritten, wegen Nichtigkeiten! Angestrengt dachte sie darüber nach, wie sie die beiden davon abhalten könnte, sich hier zu prügeln, etwas, was häufiger vorkam, als sie eine Person wahrnahm, welche langsam auf sie zuschwamm.

Die kleine SireneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt