"Es... tut mir leid Lior. Ich... ich bin nie schwanger geworden mit unserem... Ich weiß nicht wieso, ich-"
"Shhh. Ist schon gut, das weiß ich. Eine Schwangerschaft passiert bei einer Mischpaarung nur sehr selten. Allerdings dürfte sich das bald ändern." lächelte Lior. "Denn meinen Samen trägst du immer noch in dir und jetzt hat er auch ein Ziel."
"Das heißt... ich werde dein Kind in mir tragen?" Er nickte und eine Weile schwammen sie eng umschlungen auf der Stelle, bis Lior sich sanft von ihr löste und ihr eine weiße Stoffbahn reichte. „Als Ersatz bis ich ein richtiges Oberteil für dich finde damit du deine Blöße bedecken kannst." Lächelte er und band ihr aus der etwa 2,5 Meter Bahn ein Bustier. Lächelnd nahm er ihre Hand wieder, dass leuchtende Band schimmerte immer noch stark um ihre Hände. „Komm. Ich will dir meine Familie vorstellen. Meine Väter brennen schon darauf, dich kennen zu lernen." Willig schwamm Audry hinter Lior her, seine Hand dabei fest haltend, erzählte sie ihm von ihrer Zeit ohne ihn, fragte ihn allerlei Dinge über seine Zeit. Lior erzählte ihr, von seiner Familie, seinen Freunden, von den Tagen und Jahren nachdem er sie verlassen hatte und auch, wieso es nötig war: als Prüfung. Seine Eltern hatten zweimal ihre Erinnerungen aneinander verloren, hatten sich beide Male jedoch ineinander verliebt und trotz aller Umstände und Jahre die zwischen ihnen lagen ihr Glück gefunden und geheiratet. Lior hatte vermutet, dass er und Audry etwas Ähnliches überwinden müssten. Sie hatten sich über sechzig Jahre nicht gesehen oder voneinander gehört und waren einander trotz allem treu geblieben, trotz Entfernung, trotz des äußerlichen Altersunterschiedes, trotz der Gefahr sterben zu können. Und nun waren sie hier.
Es war mitten in der Nacht, selbst hier im Ozean schienen die Meeresbewohner einen Tagesrhythmus ähnlich den Menschen zu besitzen. Leuchtende Fische schwammen an ihnen vorbei, Quallen in allen möglichen Farben ließen sich in der Strömung an ihnen vorbeitreiben. Der Hai, der ihr zu Beginn vermutlich das Leben gerettet hatte, folgte ihnen nun in einiger Entfernung, schwamm wie eine Leibgarde hinter ihm her. Immer näher kamen die beiden der Stadt, Lior schwamm am Rand entlang in Richtung des Palastes. „Adriane, ich-„ Sie unterbrach ihn mit einem Lächeln. „Audry. Nenn mich Audry." „Gut. Audry. Ich werde dir gleich meine Familie vorstellen, das wird vielleicht etwas seltsam werden für dich, aber ich hoffe, du verzeihst ihnen."
„Seltsamer als wir können sie schwer sein."
Grinste sie ihn an, ehe er sie vor einer Tür aus Korallen noch einmal an sich zog und küsste. „Dann stell ich dich nun meiner Familie vor" lächelte Lior und öffnete die Tür mit einer Hand. Entgegen aller Erwartungen war der Raum, in den sie führte nicht riesengroß wie angenommen, sondern eher klein, etwa so groß wie der Wohnbereich in Audrys Haus. Sie musterte die Umgebung schüchtern, da doch relativ viele Personen sich in ihm aufhielten, zumindest für ihren Geschmack. Ein junges Mädchen mit braunen Haaren hatte auf etwas gesessen, was einer Couch am nächsten käme, allerdings aus Schwamm, wie die Blonde vermutete, neben ihr ein ebenfalls Brünetter Typ, der ihr Zwillingsbruder sein könnte, welcher unentwegt an die Decke gestarrt hatte. Neben den Beiden saßen ebenfalls ein weiteres Junge und ein Mädchen, er mit Haaren die ihn wie eine Fackel erscheinen ließen, sie war ebenfalls Braun am Kopf. Vier Erwachsene in einem Ecke des Raumes rundeten das Bild ab, eine junge Frau mit drei Männern. Die Blicke aller richteten sich auf die Tür, welche geöffnet worden war, und Lior, welcher bereits im Raum schwamm. „Darf ich vorstellen: Meine Verlobte." Grinste Lior und zog Adriane hinter sich in den Raum hinein, schloss leise die Tür. Sofort schoss das sitzende Mädchen auf sie zu und umarmte sie. „Bei allen sieben Meeren, du bist ja wirklich so wunderschön wie Lior immer geschwärmt hat! Ich bin Evy, seine kleine Schwester!" rief sie freudig aus, der Junge hinter ihr erhob sich etwas langsamer, sah aber genauso aufgeregt aus wie seine Schwester. „Ich bin Len, Evys bessere Hälfte!" kicherte er und erntete einen Ellbogen in der Rippe. „Autsch! Ich mein doch als Zwillingsbruder!" lachte er auf. Adriane entspannte sich. Sie hatte angenommen, dass es sehr streng und gesittet verlaufen müsste, allerdings schien das genaue Gegenteil gängiger zu sein. Die beiden anderen kamen auf sie zu und stellten sich vor. „Marie und Heiko, wir sind die Beschützer von Evy und Len, erfreut euch kennenzulernen" stellte sich das Mädchen vor, Heiko schüttelte ihre Hand. „Jup, echt erfreut! Konnte es kaum abwarten, endlich das Mädchen kennenzulernen, welches ihm hier den Kopf verdreht hat!" kicherte er. „Heiko." Schall es durch den kleinen Raum, die junge Frau blickte ihn streng an. „Ach so, ja. Das sind übrigens unsere Eltern. Meine Mutter Petra und mein Vater Aurou und Maries Vater Eld mit ihrem Adoptivvater Gunter. Sie beschützen Liors Eltern." Erklärte ihr Heiko.
„Apropos Liors Eltern: sie haben mir mitgeteilt, dass sie etwas später kommen, da noch etwas dazwischen gekommen sei, allerdings wollten sie sich beeilen." Lior verdrehte die Augen, ließ sich neben seiner Schwester auf die Couch fallen und zog seine Verlobte auf seinen Schoß. Begeistert schwirrten die Geschwister um sie herum, auch Heiko ab und zu einmal, die Erwachsenen hielten sich eher im Hintergrund. Lior erzählte ihr viel über das Leben hier, alles, was sie wissen wollte. Etwa eine Stunde später klopfte es an der Tür, Evy sah stirnrunzelnd nach oben. „Dad würde nicht anklopfen. Hast du noch jemanden eingeladen?" „Steve und Zoé wollten noch vorbeikommen, allerdings haben sie gesagt, sie warten auf meine Eltern." Marie schwamm zur Tür und öffnete. Adrianes Augen weiteten sich, füllten sich mit Tränen. Denn ihr Vater stand dort, so, wie er sie damals verlassen hatte, ihre Mutter hinter sich. „DAD" weinte sie und schwamm auf sie zu, drückte ihn fest an sich, weinend vor Glück. „Aber du... ihr... ich habe euch doch..." Sie konnte es nicht aussprechen, wollte es nicht. „Schhh. Es tut mir Leid, Audry, bitte sei mir und Mama nicht böse." Ihr Vater wiegte sich auf der Schwelle hin und her, seine Tochter dabei im Arm haltend. „Wie ist das möglich?" wisperte sie, ihr Verlobter war kurz vergessen. „Ich habe einen alten Freund um etwas gebeten. Aber das hat Zeit, wir können gleich weiterreden." Sacht löste sich Armin von seinem Kind und strahlte sie an. „Zuerst solltest du dir die Tränchen wegwischen, das steht dir nicht. Und dann lächeln, dass hier ist deine Verlobungsfeier mit deiner Familie und keine Beerdigung." Lächelte er sie an, wischte ihr mit dem Daumen das Nass von den Wangen. Sie schniefte kurz, dann lächelte sie wieder. „Danke, Papa." Sie löste sich von ihm und merkte, dass hinter ihrer Mutter und ihrem Vater noch jemand anderes stand. Sacht legte Lior seine Arme um sie, lächelte ihr zu. „Darf ich vorstellen: Meine Eltern."
Eren schwamm in den Raum, lächelte ihr zu und schüttelte ihre Hand. „Wir kennen uns bereits, nicht wahr?" zwinkerte ihr der Brünette zu und ließ sie nach Luft schnappen. „Der Mann von der Klippe!" rief sie aus und drückte sich an den Schwarzhaarigen, welcher in Gelächter ausbrach. „Wir hatten abgemacht, dass du sie nicht so begrüßt." Murrte eine weitere Person hinter ihm und die Blonde wand sich dieser zu. Der Mann ähnelte Lior stark, fast wie eine reifere, ältere Version von ihm. Der Brünette drehte sich feixend zu ihm um. „Abgemacht hatten wir es nicht, ich hab gesagt, ich denk darüber nach. Und ich finde es besser, sie erfährt es jetzt als das ihr dasselbe passiert wie mir an unserer Hochzeit." Der Schwarzhaarige verdrehte die Augen. „Ich hab dir gesagt, ich hatte es vergessen. So was passiert schon mal." Nun musterte der Schwarzhaarige das Mädchen und schien zu überlegen. Seine Miene glich der eines desinteressierten Käufers, wie sie fand. „Dad, hör auf, meine Verlobte so anzustarren." War alles was Lior sagte. „Tch." Wand sich dieser schließlich ab Eren drückte sie einmal fest an sich. „Nimm's ihm nicht über, er hat so seine Probleme mit Blonden Leuten, aber das wird vorübergehen." Zwinkerte Eren ihr zu. Lior grinste nur, Adriane in seinen Armen haltend.
Eren lächelte das junge Mädchen an, nahm ihre Hand und begutachtete ihre Finger. "Eine junge Dame sollte nicht ganz ohne Schutz im Meer umherschwimmen, selbst wenn ihr Geliebter der Sohn des Königs ist." zwinkerte ihr Eren zu und legte ihre Hand in Liors. "Normalerweise übernehmen die Aufgabe des Schutzes die Beschützer des Gatten oder die, des Abkömmlings der Königsfamilie. Da Lior allerdings fand, dass du zumindest etwas Vertrautes um dich herum haben solltest bis zu deiner Hochzeit, hat er uns gebeten, dass die Wahl deiner Beschützer dir überlassen bleibt." Lächelte Eren während er Levis Hand drückte und mit ihm von der Tür wegschwamm, welche sich knarrend öffnete. Herein geschwommen kamen Simon, Max, Severa und Maike, alle am Grinsen. Die Tränen drückten wieder hervor als die Blonde ihren Freunden weinend in die Arme fiel. "Wie?!" "Ich wollte, dass du dich wie zu Hause fühlst, wie in deiner Heimat. Ich habe meine Eltern angebettelt, dass sie deinen Freunden dieses Angebot machen, wie bei ein paar anderen Dingen"
"Zum Beispiel deiner Hochzeit."
"Und deiner Freundin"
"Und deinen eigenen Beschützern"
"Oder als du-"
"Das reicht jetzt!" sagte Lior und zog Audry und seine Geschwister sowie seine Eltern in eine Umarmung, die Beschützer gesellten sich von alleine dazu.
„Meine Familie." Lächelte er und verschränkte seine Hand mit der ihren. „Und jetzt auch deine, meine Prinzessin."
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Die kleine Sirene
Romansa- Was wäre, wenn du eine Sirene treffen würdest? Was würdest du tun? Was wäre das erste an was du denkst? Geld? Liebe? Ruhm? Oder etwas ganz anderes? Und was wäre, wenn sich eine Sirene in dich verliebt, entgegen aller Gesetzte? - Bei Sturm zur See...