Es geht nicht nur um das, was man will, hatte Kisame ihm einmal erzählt, als er ihm einen Vortrag über eine funktionierende Beziehung gehalten hatte. Kakuzu hatte nur widerwillig zugehört, doch einige Dinge waren ihm dennoch geblieben. Sondern vor allem darum, was man braucht. Man braucht jemand, der einen stoppt, wenn man zu weit geht. Jemand, der einem aufhilft, wenn man mal am Boden ist. Jemand, der sich um dich sorgt, auch wenn man es in dem Moment vielleicht gar nicht schätzt.
Es war traurig, aber Kakuzu hatte nichtmal die leiseste Ahnung von dem, was Kisame gesagt hatte. Er verstand zwar das Prinzip, die Theorie, doch am eigenen Leib hatte er das, wovon sein Kumpel da gesprochen hatte, nie erfahren. Kakuzu hatte keine Familie, noch nie gehabt. Seine Eltern waren früh gestorben und so war er bei seinem Onkel aufgewachsen, zu dem er immer schon einen kühlen Umgang gepflegt hatte. Aber über seinen Onkel wollte er gerade nicht nachdenken. Das weckte nur böse Erinnerungen.
Doch vielleicht war er ja deshalb so verkorkst und zu keiner Beziehung im Stande? Wenn er nie wirkliche Liebe erfahren hatte, wie sollte er sie dann weitergeben können? Es war nicht so, dass ihn seine Unfähigkeit sonderlich runterzog oder er deshalb verzweifelte. Wie sollte er auch? Er kannte es ja nicht anders.
Aber manchmal, wenn er Kisame und Itachi in ihrem Umgang miteinander beobachtete und ihm die kleinen, versteckten Gesten der Zuneigung auffiel, da verspürte er eine tiefe Sehnsucht in sich. Und in schwachen Momenten wie diesen, wollte er das, was die beiden hatten, auch mit jemandem teilen.
Er hatte zwar schon zwei, drei Beziehungen hinter sich, doch die hatten nie wirklich lange gehalten. Bei zweien davon hatten sie sich einvernehmlich getrennt. Kakuzu hatte eine solche Bindung sowieso fast immer als belastend empfunden. Die Nachteile hatten mehr gewogen als die Vorzüge und manchmal hatte er sich auch anhören müssen, dass er zu wenig Interesse zeigte oder sich auch sonst nicht bemühte. Die dritte hatte er beendet und der Frau damals, zu der er heute immer noch gelegentlich Kontakt hatte, das Herz gebrochen. Er hatte zwar etwas für sie empfunden, doch das hatte nicht ausgereicht. Er war niemand, der offen über seine Gefühle sprach und da hinsichtlich hatte sie ihn ständig unter Druck gesetzt. Irgendwann war es ihm zu viel geworden, es hatte sich zu schnell zu etwas zu Ernstem entwickelt. Er hatte kalte Füße bekommen und die Notbremse gezogen.
In der Hinsicht stand er sich wohl irgendwo selbst im Weg.
Aus einem Impuls heraus wandte er seinen Blick von der Zimmerdecke ab und richtete ihn neben sich. Hidan lag auf dem Rücken, hatte sein Gesicht jedoch zu ihm gewandt und schlief in dieser späten Morgenstunde noch immer friedlich. Die Decke war ihm bis zur Hüfte hinabgerutscht und als Kakuzu seine Hand nach ihm ausstreckte, seine Finger über die Brust des Jüngeren glitten, konnte er die Wärme spüren, die von ihm ausging.
Ihm war es lange Zeit nicht aufgefallen, doch Hidans Körper zierten viele Narben. Sie waren allesamt klein und fein, unterschieden sich im Farbton nicht sehr von der unversehrten Haut, so dass man sie erst bei näherer Betrachtung entdeckte.
Langsam fuhr er weiter hoch, über das Schlüsselbein, schloss seine Finger schließlich um den schlanken Hals. Ganz leicht drückte er zu, während er die Blutergüsse und gelblichen Verfärbungen betrachtete, die sich auf der Haut des Silberhaarigen abzeichneten.
Kakuzu hatte sich schon immer gefragt, ob Hidan denn nie irgendwelche Probleme bekam, wenn er die ganze Zeit so herumlief. Da der Jüngere so oft von ihm verlangte, dass er ihm die Luft abdrücken sollte, konnten die Würgemale gar nie richtig abheilen. Kaum waren die alten Spuren verblasst, hatte er ihm bereits wieder neue verpasst. Auf Außenstehende musste das doch sicherlich nach Missbrauch aussehen?
Unbewusst musste er wohl etwas fester zugedrückt haben, denn Hidan wurde wach. Träge schlug er die Augen auf, sein Blick huschte erst noch etwas unfokussiert umher. Doch dann wurde er klarer, die außergewöhnlichen Irden fixierten Kakuzu ruhig. Eine Weile sagte keiner etwas, sie sahen sich bloß an, während Kakuzu in seiner Position verharrte. Bis Hidan schließlich die Stille brach.
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c'mon, just ONE drink!
Fanfiction[ Kakuzu x Hidan // Kisame x Itachi // AU ] Eher widerwillig lässt sich Kakuzu von seinem Kumpel Kisame dazu überreden einen trinken zu gehen und findet sich gezwungenermaßen in einem Schwulenclub wieder. Alle scheinen sich zu amüsieren, nur Kakuzu...