Part 4: nicht dein ernst

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Nicht dein Ernst, war Kisames ungläubiger Ausruf, nachdem Kakuzu ihm bei einem Bier erzählte, was letztens zwischen ihm und Hidan abgegangen war. Und Kakuzu konnte seinem Freund nur beipflichten, er war genauso entrüstet darüber.
Er langweilte Hidan... so oft er sich das nun schon durch den Kopf gehen ließ, es erschloss sich ihm einfach immer noch nicht, wie das fucking gemeint war. Mal davon abgesehen dass diese Aussage an sich schon haltlos war, hatte es doch nie auch nur irgendein Anzeichen dafür gegeben, dass Hidan ihr Verhältnis, den Sex oder seine Person mit einem ausgelutschten Kaugummi vergleichen würde.

«Doch, genau so hat er es gesagt», schnaufte Kakuzu und nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Flasche. «Dann meinte er so was wie, dass er mal wieder feiern gehen würde, andere Luft schnuppern und so.» Er schnaubte abfällig, warf Kisame einen Blick zu und wartete, dass dieser sich gefälligst genauso sehr darüber aufregte wie er es tat. So wie es sich für Freunde nunmal gehörte.
Doch dem Blauhaarigen schien entfallen zu sein, wie er sich in so einer Situation zu verhalten hatte, denn auf dessen Gesicht spiegelte sich Ratlosigkeit ab. Seine Stirn lag in Falten, die Brauen hatte er verwirrt hochgezogen.

«Schön, ich weiß, dass ich ihm gesagt habe, dass er sich mit anderen treffen soll. Deswegen soll er von mir aus feiern gehen, andere Luft schnuppern, sich durch die halbe Stadt huren, mir egal. Aber du hättest hören sollen wie er es gesagt hat. Als wäre ich plötzlich der letzte Scheißhaufen und ihm nicht mehr gut genug.»

Es knallte einmal laut, als er die Bierflasche auf den alten Holztisch niedersausen ließ. Doch niemanden interessierte das hier, in dieser billigen, abgefuckten Spelunke, in dem sie sich nach hartem Workout immer ein Bier gönnten.
Kakuzu würde so einen Laden für gewöhnlich nie betreten. Der Fußboden war schmutzig, das Ambiente hatte durch die dunkle Holzverkleidung einen gammligen Touch, die Musik aus den Boxen war viel zu laut und der Wirt war einfach nur ein widerlicher Fettsack, von dem man gewiss nichts ausgeschenkt bekommen wollte. Doch ihr Fitnessstudio war gleich nebenan und so hatte es sich irgendwie ergeben, dass sie hier herkamen, um ihr verdientes Bier zu trinken. Konnte daran liegen, dass sie beide, nachdem sie sich ausgepowert hatten, einfach zu faul waren, um noch einen größeren Fußmarsch zurückzulegen.

«Alter, WAS?!», brüllte Kisame plötzlich so laut, dass er sogar die Musik übertönte.

Kakuzu wäre beinahe zusammengezuckt, hatte er doch nicht mit so einem plötzlichen Ausbruch gerechnet. Als würde sein Freund die Welt nicht mehr verstehen, gestikulierte dieser wild mit seinen Armen herum, bevor er sich stöhnend die Hände vor's Gesicht schlug und einmal laut durchatmete.
Kakuzu konnte Kisame nur argwöhnisch anstarren. Zwar hatte er sich etwas mehr Beistand von diesem gewünscht, doch das war für seinen Geschmack nun doch etwas zu viel des Guten.

«Meine Rede, das versteht man einfach nicht! Vor allem woher das so plötzlich kommt. Vorher hat er sich doch auch nie beschwert...» Kakuzu kratze sich nachdenklich am Kinn.

«Warum schlägst du ihm so was vor?» Kisame massierte sich die Schläfen so energisch, als hätte er übel harte Kopfschmerzen.

«Was?», fragte Kakuzu verständnislos.

«Warum, verdammt, gibst du ihm einen Freibrief?!»

Kakuzu zog beide Brauen hoch, da er absolut nicht verstand, was das jetzt mit dem eigentlichen Thema zu tun hatte.

«Darum geht's doch gar nicht. Kisame, man, konzentrier dich, wo bleibt dein Fokus? Wir waren beim Part mit der Langeweile. Er sagte, ich langweile ihn, schon vergessen?»

«Kakuzu, ich sag dir jetzt mal was», fing der Blauhaarige ernst an, nachdem er ihn eine Weile einfach nur wortlos angesehen hatte. Kakuzu konnte es sich nicht erklären, aber irgendwie wurde ihm bei diesem Tonfall ein wenig flau im Magen.

c'mon, just ONE drink!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt