Kapitel 21

178 6 0
                                    

Ihre Sicht
„Du hättest niemals das mit mir gehabt, was sie jetzt hat. Du bist falsch, abartig und hinterhältig. Selbst wenn sie nie gewesen wäre, wärst du nie an ihrer Stelle gewesen.", seine Stimme war ruhig.
„Sollen euch doch die Dementoren küssen."
Ich wachte von diesen Worten auf und hörte danach Schritte, die eilig davonliefen. Ich hob den Kopf um Draco anzuschauen, er streichelte sanft meinen Arm, „wie geht es dir?", fragte er, in seinen Augen sah ich Sorge.
„Wieso tust du das alles?", fragte ich ohne auf seine Frage zu reagieren.
„Was meinst du?", er sah mich nun etwas perplex an.
Meine Stimme war noch etwas brüchig vom vielen weinen, ich strengte mich an um klare Wörter hervorbringen zu können: „Du bist von Anfang an so nett zu mir, obwohl ich am Anfang niemandem vertraute, du wusstest nichts über mich, trotzdem halfst du mir als ich Bewusstlos im Turm des Barons lag, Und du bist früher aus deinen Ferien gekommen und warst einfach da als das mit - mit Blaise geschah. Heute morgen als ich nicht beim Frühstück war. Als du mich im Bad gefunden hast, du hast sofort gefragt, was Pansy mir gesagt hat. Woher wusstest du das alles und warum tust du das alles für mich? Obwohl ich von Ihm als Erbin erwählt wurde, ich könnte genauso euch alle noch hintergehen, wieso vertraust du mir einfach so?"
Es waren viele Fragen auf einmal die da aus mir heraus sprudelten, aber gerade suchte ich für alle Antworten.
Ich schaute ihn an und er lächelte kurz: „Als du im Turm lagst, flog der Baron umher um Hilfe zu suchen und ich kam ihm entgegen. Als der Weihnachtsball stattfand, hatte Blaise eine Bemerkung über dich gemacht und als die Zabinis am Weihnachtsabend zu meinen Eltern geladen waren und er nicht dabei war, da schrillten bei mir alle Alarmglocken, also kam ich so schnell es ging hierher. Heute morgen hatte ich mir Sorgen gemacht, ging also in die Kerker, ich hörte Wasser aus der Dusche und klopfte, als niemand antwortete ging ich zu den Schlafräumen und da kam Angela mir entgegen und hat mir unter anderem über deine Unterhaltung mit Pansy berichtet. Was soll ich sagen, da hatte ich eine Art Intuition, dass du in der Dusche bist. Deswegen hab ich dich sofort auf Pansy angesprochen."
Er machte eine Pause und schaute mich mit seinem liebevollem Lächeln an: „Und ja, warum tu ich das alles. Ein Freund sagte mir mal, dass du das in mir aufgetaut hast, was jahrelang auf Eis gelegt war. Ich liebe dich, Leonie, mit jeder Faser meines Körpers. Mehr als mein Leben. Selbst wenn du es nicht als Frage formulieren würdest, könnte ich dir nie glauben, dass das alles was zwischen uns passiert ist, nur ein abgekartetes Spiel war. Dafür hast du mir schon von Anfang an, viel zu viel Unsicherheit gezeigt. Ich hatte solche Angst um dich, Angst dass ich zu spät komme, dass Blaise dich...", im letzten Satz stoppte er und schaute angewidert und schmerzverzerrt weg. Ich wusste nicht was er dachte, wusste nicht warum Blaise mich ausgezogen hatte. Doch so wie er schaute wollte ich auch nicht weiter nachfragen, irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das eine dieser Sachen war, die ich wissen müsste, so wie das was Draco mit mir gemacht hatte, im Raum der Wünsche.
Man ich wusste bislang nicht mal, dass man sich küsst wenn man sich liebt, ich hab auch keine Ahnung wie Menschen überhaupt entstehen.
Doch erst seitdem ich in Hogwarts war, realisierte ich, dass ich solche Dinge eigentlich wissen müsste. Es war langsam peinlich, auf keines dieser Dinge vorbereitet zu sein, bei den Mädchen nicht mitreden zu können und dann Ausreden finden zu müssen.
„Ich liebe dich", sagte ich. Draco schaute mich verwundert an. Doch nun war ich mir sicher, nachdem Blaise mich geküsst hatte und ich da einfach nichts derartiges wie bei Draco gefühlt hab, nachdem in mir beim Anblick keiner anderen Person so viele Gefühle freigesetzt werden - ich war mir sicher, dass das was ich für Draco empfinde nur Liebe sein kann.
Er grinste mich an: „Ich weiß"
Ich musste auch grinsen, es war einfach ansteckend.
„Hey, ich sag dir zum ersten Mal gerade heraus, dass ich dich liebe und dir fällt nichts besseres ein als mir zu antworten, dass du das weißt?", ich boxte ihn spielerisch, doch er küsste mich voller Leidenschaft.
Mein Herz hüpfte wild herum, wieder eine Explosion in der Magengegend, wieder das Zittern am ganzen Leib. Sorgen, Probleme, Gedanken waren für diesen Moment wie weggeschwemmt.

Die Erbin Voldemorts (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt