In eine dunkle Ecke des Thronsaals beschwor ich mir einen eleganten, bequemen Sessel. Der Platz würde mich im Halbdunkel verbergen.
"Warum braucht er solange?"
"Er kommt aus Hogwarts."
"Hogwarts? Ein Lehrer?"
"Für Zaubertränke, bald für Verteidigung gegen die dunklen Künste.", daraufhin lachten wir gemeinsam, ein Todesser, der Lehrer für Verteidigung wird, wenn das nicht ironisch war.Um die Zeit zu vertreiben fragte ich etwas anderes was mich interessierte: "Warum hast du den Orden umbenannt, als du nach England zurückkehrtest?"
"Warum die Ritter von Walpurgis nun Todesser heißen?"
"Genau."
"Sie sind nicht das selbe. Die Todesser sind meine Diener. Bessere Sklaven in meinem Dienst. Die Ritter und Damen von Walpurgis waren mehr als die Todesser es heute sind, sie verstanden und verfolgten unsere Ziele. Es war unser Orden, er lebte durch unsere Magie, ohne dich gab es ihn nicht mehr. Die Ritter sind meine Todesser geworden, die Damen folgten ihnen nicht. Druella lebte die Traditionen und Riten weiter, soweit ich weiß, doch sie vermochte es nicht deinen Platz zu füllen und strebte auch nie danach."
Langsam nickte ich. Es war nicht anders zu erwarten gewesen und deckte sich mit den Ausschnitten, die ich durch ihre Augen in Albanen erhascht hatte.
Stille legte sich über uns und ich hing meinen Gedanken nach.Kurz darauf kündigte Wurmschwanz Severus Snape an. Gebannt blickte ich zur Tür. Ein schwarz gewandeter Mann trat ein und bewegte sich raschen Schrittes bis vor den Thron, wo er sich tief verbeugte. Seine kinnlangen schwarzen Haare fielen ihm dabei ins Gesicht. "Mein Lord, verzeiht meine Verspätung, Dumbledore hatte mich für sich eingespannt."
Ich zog die Augenbrauen zusammen, es waren Ferien, was also solle der Schulleiter von seinen Professoren wollen? War Serverus Snape als Spion in Hogwarts?
Es gefiel mir nicht, dass Toms vertrautester Todesser Dumbledore derart nahe war und es machte mich stutzig. Egal wieviel Informationen ein Spion brachte, egal wie dienlich diese waren, Spione waren von Natur aus keine vertrauenswürdigen Personen."Was wollte der Alte?", bei der Frage des Lords strich ich um die mentalen Barrieren, die Snape errichtet hatte. Starke Okklumentikschilde schützten seinen Geist, sie wäre nur durch rohe Gewalt aufzusprengen, keine Lücke war zu finden, durch die man unbemerkt hätte dringen können. Würde ich ihn offen angreifen, wäre er vermutlich trotzdem in der Lage, Dinge in seinem Kopf geheim zu halten, denn er schien auf den ersten Blick wirklich außergewöhnlich begabt.
"Ich bekomme die Stelle für Verteidigung, Herr."
"Wie schön Severusss, viel Vergnügen mit dem Potterbalg, wir hoffen dich bald von dieser Plage zu erlösen."
"Euer Triumph, Herr, ist nur eine Frage der Zeit."
"Genug, ich möchte, dass du Wurmschwanz mit dir nimmst, sieh ihn als deinen persönlichen Diener. Eine Belohnung für deine Treue und das du mich nie enttäuscht hast."
Meiner Kehle wollte ein Kichern entkommen, so konnte man es auch ausdrücken diese treulose Ratte beaufsichtigen zu müssen.
"Wie ihr wünscht mein Lord, ich fühle mich geehrt.", verbeugte sich Snape und nichts an ihm ließ auf seinen Unmut schließen. Der düstere Mann wurde immer interessanter für mich.Ich erhob mich und trat aus der dunklen Ecke in den Kerzenschein. "Ich grüße Euch Severus Snape.", melodisch wehten meine leisen Worte zu ihm. Seine schwarzen Augen suchten ein Erkennen, welches sich nicht einstellte. Daraufhin blickte er zu Voldemort, der sich auf seinem Thron zurückgelehnt hatte und weder Einwände zu dieser Unterhaltung äußerte, noch sonst etwas von sich gab.
"Miss? Mit wem habe ich die Ehre?"
"S'Anguine, ich kannte eure Mutter."; deutete ich an.
"Ich verstehe nicht Miss S'Anguine. Meine Mutter ist schon lange tot."
"Nicht sehr bedauerlich, meiner Meinung nach. Sie war eine mittelmäßige Hexe; mit schlechtem Geschmack.", ich genoss seine Verwirrung, die er krampfhaft zu verbergen versuchte. "Ich bin froh das ihr Sohn mehr Talent besitzt.", nun kicherte ich doch. Der Mann vor mir, dessen Alter seinem Aussehen nach zu urteilen mein Vater hätte sein können, wusste nichts auf meine Unverschämtheit zu erwidern. Ich legte den Kopf schräg und trat an seine Seite. "Ich werde Sie hinaus begleiten.", zu der Gestalt auf dem Thron sagte ich: "Danach würde ich gerne ins Ministerium dem zukünftigen Minister meine Aufwartung machen."
Er erhob sich wortlos und glitt mit wallendem Gewändern auf uns zu. Durch Severus Dunkles Mal rief er einen weiteren Todesser. Der Professor für Zaubertränke blieb stumm, bevor er sich ein drittes Mal verbeugte. Ich hakte mich bei ihm unter, er verzog keine Miene, als ich ihn so aus dem Saal zog.Hinter der Tür spürte ich Wurmschwanz, der erfolglos versucht hatte zu lauschen. Mit einem Ruck stieß ich die Tür auf, direkt in das eklige Gesicht der Ratte. Der flog mit einem schmerzvollen Quieken nach hinten, wo er sich liegend die blutende Nase hielt. Nun spürte ich Snape neben mir grinsen. Ich ließ seinen Arm los und trat auf Wurmschwanz zu. "Peter,"schnurrt ich: "hat dir niemand beigebracht nicht zu lauschen? Oder sich zumindest nicht erwischen zu lassen?" Hass blitzte in seinen Augen, aber zu sprechen traute er sich nicht. "So erbärmlich wie immer schon.", spottete ich weiter und blickte auf seine silberne Hand, die er für die Dienste am dunklen Lord erhalten hatte. "In dieser Hand steckt mehr Magie als im gesamten Rest von dir. Du solltest aufpassen Ratte, sonst ist es das nächste Mal nicht deine Nase, sondern deine Ohren und ich bezweifle, das dein Meister dir diese ersetzten wird.", zischte ich bösartig, während ich hinter mir Snapes leises gemeines Lachen vernahm. Auch er schien Pettigrew nicht wohlgesonnen. Das machte es noch besser, das dieser ihm nun vorgesetzt sein sollte. "Wie gut das du mir nun aus den Augen bist.", ich konnte diesem verräterischen Lauscher hier nicht rumschnüffeln lassen, wenn ich meine Pläne umsetzten wollte. "Ich bin mir sicher der Professor wird dich lehren nicht zu lauschen, während du ihm von nun an dienst.", verhallten meine Worte, als sie sackten erbleichte Pettigrew. Ich genoss das gerade sehr.
"Wurmschwanz, komm!", bellte der schwarze Zauberer, widerwillig erhob sich der Angesprochene vom Boden.Ich drehte um und setzte eine freundliche Miene auf. "Mr. Snape, es war mir eine Ehre. Ich werde sie sobald wie möglich einmal privat aufsuchen, wir haben uns noch viel zu erzählen.", hier außerhalb der Nähe des Lords, ließ sich mehr aus seiner Mimik lesen, Besorgnis, Neugierde und einen Funken.. Angst. Angst vor mir, vor der unbekannten Größe die ich für ihn in diesem aufziehenden Krieg darstellen konnte, ich spürte, wie er mein nettes Versprechen als die unterschwellige Drohung warnahm die sie war. "Und Severus, ich wünsche nicht, mich in den Gesprächen oder Gedanken anderer wiederzufinden.", fügte ich vertraulich und sanft hinzu, diesesmal als offene Drohung, deren Wirkung ich mir zu bewusst war, da sie durchaus etwas über meine Fähigkeiten preisgab. Er nickte knapp und verbeugte sich auch vor mir, was mich grinsen ließ, er hatte bereits Schlüsse gezogen. Mit einem kurzen "Miss S'Anguine" verschwand er durchs Eingangsportal und schleifte Pettigrew mit sich.
Nun hieß es: Auf ins Ministerium.
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Dunkelheit
Fanfiction"Du bist ganz die Frau des dunklen Lords." Ich lachte: "Falsch. Es ist mehr so, der dunkle Lord ist ganz mein Mann." Ein liebliches Lächeln legte sich auf meine Züge, bevor ich meinen Stab auf den Zauberer vor mir richtete: "Avada Kedavra".