„Ich kann ohne sie nicht leben!“
Am späten Abend sitzt Elyas noch immer an Aichas Seite. Inzwischen haben die Schwestern ein Babybett ins Zimmer geschoben und Elyas eine Flasche gebracht, damit er Kayla füttern kann. Er stupst die Flasche immer wieder in ihren Mund und ist faszniert von seiner Tochter, wie sie trinkt und schläft. Das ist das Schönste, was er jemals im Leben gesehen hat. Aber keine Sekunde lang vergisst er auf den Herzmonitor von Aicha zu gucken. Ihr Herz schlägt regelmässig, vielleicht spürt sie ja, dass er und Kayla da sind. Er betet zu Gott, dass er ihr hilft.
Während Elyas neben Aichas Bett sitzt und ihre Hand hält, kommt seine Mutter, die hier im Krankenhaus arbeitet und gerade von der Abendschicht kommt, ins Zimmer. Er guckt mit traurigen Augen zu ihr auf. Sie zieht sich einen Stuhl neben den seinen, nimmt ihn in den Arm und sagt: „Elyas, sie schafft das. Sie ist stark!“ Als er diese Worte hört, bricht er total zusammen, weint unaufhörlich und sie nimmt seinen Kopf und legt ihn in ihre Arme. „Ich kann ohne sie nicht leben!“ weint Elyas vor sich hin. „Pssst, Elyas, alles wird gut. Sie kommt da durch!“ versucht seine Mutter ihn zu beruhigen.
Es ist weit nach Mitternacht und noch immer liegt Elyas in den Armen seiner Mutter. Er ist vor Erschöpfung eingeschlafen. Plötzlich bewegen sich Aichas Finger. Elyas Mutter sieht es sofort und greift nach ihrer Hand. Aicha schlägt entsetzt ihre Augen auf und versucht in schnellen Atemzügen zu atmen, aber die künstliche Beatmung hindert sie daran. „Elyas, wach auf. Halte ihre Hand. Beruhige sie!“ ruft sie zu Elyas. Er ist orientierungslos, aber tut wie befohlen. Elyas Mutter springt auf und holt einen Arzt.
Als der Arzt da ist, versucht auch er sie zu beruhigen: „Ganz ruhig und gleichmässig atmen!“ Aber Aichas Augen glühen vor Angst und sie umfasst voller Stärke Elyas Hand. Schlussendlich zieht der Arzt den Tubus aus Aichas Mund und sie schnappt geschockt nach Luft. Ihr Herz schlägt zu schnell und der Arzt gibt ihr gleich etwas zur Beruhigung. Nur nach wenigen Sekunden bekommen ihre Augen einen milchigen Schimmer und sie kommt langsam runter. Ihr Griff lockert sich und sie kämpft darum, die Orientierung zu behalten. „Aicha, kannst du mich hören?“ kommt es aus weiter Ferne. „Elyas? Was ist passiert?“ flüstert Aicha. Elyas lächelt und sagt: „Alles ist OK. Guck mal, hier ist unsere Prinzessin Kayla!“ Elyas nimmt Kayla vorsichtig in den Arm und legt sie zu Aicha ins Bett. Aicha sieht verschwommen ihr Baby und berührt sie ganz sanft. „Hello, Kayla!“ sagt Aicha leise und guckt dabei in Elyas erschöpftes, aber überglückliches Gesicht. Er gibt ihr einen zärtlichen Kuss und Tränen laufen über sein Gesicht.
Noch in der gleichen Nacht postet er in Foto, wo man sieht, wie Kayla seinen Zeigefinger mit ihrer kleinen Hand umschliesst, auf sein Facebook und die Fans sind vor Freude ausser sich und gratulieren ihm. Elyas ist endlos glücklich und endlich hat er das, wovon er sein ganzes Leben lang geträumt hat: eine Familie und eine Frau, die ihm alles bedeutet und die alles für ihn tun würde!
-Ende-
Fortsetzung folgt................