Zusatzkapitel #1

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"Bleib ganz ruhig. Atme durch die Nase ein und durch den Mund aus, wie  es uns die Frau bei der Schwangerschaftshilfe erklärt hat. Tuts sehr weh? Dumme Frage, antworte nicht darauf. Ich hol kurz die ganzen Unterlagen und so warte hier ok?" Shawn lies mich nervös auf der hinteren Bank des Autos nieder und sprintete zurück zum Haus um die Tasche zuholen.

"Shawn. Beweg deinen Hintern hier her und fahr mich zum Krankenaaaaahhh." Eine neue Wehe brachte mich zum stoppen und nur ein stöhnen kam mir über die Lippen.

"Bin schon hier. Achtung halt dich fest." Und mein Freund fuhr auch schon mit einem Tempo los, dass die Polizei nur nach Luft schnappen könnte.

"Du bist schuld an den ganzen Schmerzen. Nur du!" Meine Hand krallte sich in den Sitz und ich bemerkte Shawns besorgten Blick und doch das leichte lächeln, welches sich auf sein Gesicht gelegt hatte.

"Jap und so schlimm ich es finde, dass du solche Schmerzen hast, würde ich es nicht ändern. Schließlich trägst du meine Tochter im Bauch." Seine Augen funkelten im schwachen Abendlicht durch den Rückspiegel liebevoll.

Eine Ewigkeit und tausend weitere Flüche und Beleidigungen von mir später, hielten wir endlich am Krankenhaus und wurden drinnen auch schon freundlich in Empfang genommen... auch wenn dass das letzte war, was ich nur brauchte.

Auf einem Rollstuhl fuhren wir mit einer Frau in den Entbindungssaal und ich wurde immer wieder gelehrt, wie ich zu atmen hatte, dass ich mich aufrecht hinsetzten sollte um die Schmerzen zu lockern und wie ich froh sein sollte.

Warum lehrte mich eine Krankenschwester, wie froh ich sein sollte, wärend ich gerade wegen meinem Schatz schmerzen litt.

"Herzlichen Glückwunsch. Ihre Tochter ist gesund und munter auf die Welt gekommen. Wie wollt ihr sie denn nennen?" Die Krankenschwester stand neben meinem Bett und lächelte zu dem kleinen Etwas auf Shawns Armen.

"Sie soll Malou heißen." Shawn saß neben meinem Bett auf einem Stuhl und konnte seine Augen nicht von der kleinen lassen.

"Ein schöner Name. Dann lasse ich sie einmal alleine."

Die Tür schloss sich und wir saßen da. Ich voller Erschöpfung, Shawn mit unserer Tochter im Arm.

"Sie ist wunderschön." Die Augen meines Freundes richteten sich auf mich und ich konnte die kleinen Tränen sehen, welche vor Glück seine Wangen hinunter liefen.

"Ja. Das ist sie." Liebevoll sah ich das kleine Mädchen an, welches sich an Shawns Brust zusammen gekuschelt hatte und fest schlief.

Dieser gab sie mir in diesem Moment sanft auf die Arme und ich konnte meinen Augen kaum trauen.
Sie war so leicht, so hübsch und friedlich, wie sie ihre Augen fest zuhatte und die Decken nur ihren Kopf sehen liesen.

"Heilige Birne. Kannst du nicht Mittags entbinden oder, oh süße ist sie das?" Lilly hatte die Tür aufgerissen und stand nun mit Luke neben sich vor dem Bett, um auf das kleine Wesen zu sachauen.

"Nein, weißt du? Das ist eine Puppe, die ich zum Spaß auf dem Arm halte."
Amüsiert verdrehte ich meine Augen.

"Na deinen Humor hast du nicht einmal nach ner Schwangerschaft verlohren. Herzlichen Glückwuns ihr beiden Süßen."

Lilly hatte sich auf das Bett neben mich gesetzt und streichelte sanft die Wange von Malou.

"Und ich dachte schon, wir wären zu spät und würden dich beim schlafen stören." Mein Vater war durch die Tür gelaufen und legte seinen Arm um seine neue Freundin.

Er hatte sie vor etwa einem Jahr kennengelernt und war nun auch mit ihr glücklich zusammen.

"Nein. Ihr kommt pünktlich, Dad." Ich reichte meine Tochter an ihn weiter und alle hatten sie einmal im Arm, als die Tür ein drittes mal geöffnet wurde und die Eltern von Shawn und Lilly hereintraten.

"Ich werde wieder Oma." Sie wischte sich die Tränen von der Wange und nahm sanft ihr Enkelkind auf den Arm.

Und so wurde dies ein ziemlich aufregender erster Tag für meine Tochter.

Eine Stunde später hatten sich alle wieder verabschiedet und es waren nur wir drei im Zimmer.

Malou lag in ihrem Bettchen neben meinem Bett und Shawn stand vor meinem Bett.

"Johanna, du weißt, dass ich dich liebe. Und Malou hat uns jetzt sogar zu unserer kleinen Familie gemacht. Aber denk nicht, dass ich nur ein Kind haben möchte." Er lachte leicht auf und zwinkerte mir zu.

"Und ich hatte dir auch gesagt, dass ich dich heiraten werde, wenn sie auf der Welt ist. Also möchtest du, meine Liebe des Lebens, mich Heiraten?" Shawn hatte sich hingekniet und hielt einen Ring in einer Box hoch.

Gerührt schlig ich mir die Hand vor meinen Mund und nickte stark.

"Natürlich. Und das mit den vielen Kinder... mir reichen drei oder vier Geburten, Blödmann." Ich richtete mich lächelnd auf und warf mich in seine Arme.

Dort, wo ich mich auch in 20 Jahren noch sah. Dort, wo ich mich für immer sah!

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Ein Zusatzkapitel, da ich noch zu sehr an dieser Geschichte hänge und ich es liebe hier weiter zu schreiben.

Das ist aber nun das wirkliche Ende😄💕

Mein Leben als StreberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt