49 - sie ist kein Streber

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Das Wochenende war vorbei und somit die schönste Zeit verstrichen.

Lilly war total aus dem Häuschen, als Shawn und ich ihr sagten, dass wir zusammen wären und stellte mir um die Hundert fragen, wie er es endlich geschafft hatte seinen Mund auf zu machen.

So sagte sie es zumindest.

Ich hatte den Samstag noch mit meinem Freund verbracht und habe dann bei Lilly übernachtet, da sie mir auch viel zu erzählen hatte.

Am Freitag war Luke zu ihr gekommen und hatte sie kurzfristig auf ein Eis eingeladen, zu dem sie natürlich nicht nein gesagt hatte.

So kam es, dass es bei den beiden ganz schön knisterte.

Und am Sonntag hatte ich wie üblich einen nachhol Tag gemacht, um den Stoff perfekt zu können.

Nur weil ich jetzt vielleicht mehr Beschäftigung hatte, konnte ich schließlich nicht meine Schulpflicht vergessen.

Und heute war es so weit.

Ich würde offiziel in der Schule ein Paar mit Shawn sein.

Wir hatten ausgemacht, dass wir uns am Schülerparkplatz trafen.

Und schon die ganze Zeit schlug mein Herz aufgeregt.

Was würden die Schüler dazu sagen, dass ich mit einem der Coolen zusammen war?

Heute hatte ich mir ein Autfit rausgesucht, welches meinen alten Style verdeutlichte.

Schwarze tiefe Stiefel, eine enge blaue Hose und einen weiten Pulli, aus der Männerabteilung. Dazu meine Haare zu zwei Zöpfen geflochten, um allen zu zeigen, dass ich immer noch Secret war.

Also fuhr ich an diesem Montagmorgen, wie sonst auch mit dem Motorrad auf den Parkplatz um dann abzusteigen und meinen Helm runterzunehmen.

Seit ich als Secret auch öffentlich in der Schule auftrat waren die Menschen immer meinen Blicken ausgewichen, wie auch heute.

So lief ich auf Shawn zu, der mich schon grinsend an seinem Auto gelehnt beobachtete, und mich als Begrüßung in den Arm nahm und mir einen Kuss auf die Lippen drückte.

"Hey hübsche Frau." Er legte keinen Wert darauf leise zu sprechen, sodass das bestimmt jeder Taube gehört hatte.

Dabei hörte ich schon fast das Gemurmel um mich herum, welches erschrocken lauter wurde.

Mussten die dann auch alle so starren?

Shawn, neben mir, merkte wie unwohl ich mich fühlten und nahm beruhigend meine Hand, die er mit seiner verschränkte, sodass wir H
händchenhaltend in Richtung Schultor liefen.

Als wir kurz vor dem Tor waren, schloss sich Lilly zu uns an, die mich kurz umarmte.

"Hey, ihr Turteltauben." Dabei lachte sie so glücklich, dass ich schon nach Luke als Auslößer suchte.

"Ach, ihr seid jetzt also zusammen?" Die Stimme von Celvin lies uns anhalten und umdrehen, sodass wir den Coolen, zumindest einem Teil, direkt gegenüber standen.

Ivan, der von meinem Kampf noch etwas beschädigt aussah, funkelte mich wütend an.

Er hatte eindeutig mehr abbekommen, als nur eine Wunde an der Stirn, die man recht einfach mit Schminke überdecken konnte.

"Habt ihr ein Problem damit?" Man hörte, dass Shawns Stimme drohend ruhig wurde.

Das Geflüster auf dem Pausenhof schwoll an, bis am Ende jeder zu uns hinüber schaute.

"Wir haben einen Deal gehabt. Der Gewinner darf entscheiden was passiert!" Erinnerte ich meinen Gegenüber lässig an seinen verlohrenen Kampf.

"Und ich entscheide, dass ihr uns in Ruhe lasst." Dabei blickte ich auch zu Celvin.

Dieser jedoch blickte verachtend zu Shawn herüber.

"Du stellst dich gegen uns, nur für dieses Mädchen. Nur für den Streber." Verachtend zuckte sein Blick kurz zu mir hinüber.

"Sie ist kein Streber. Oder können Streber euch umlegen? Sie ist meine Freundin also lasst Johanna auch in Ruhe, haben wir uns verstanden." Dabei baute sich Shawn so vor Celvin auf, dass er ihn mit mehreren Zentimetern überragte.

"Jaja", dieser nahm auch die Hände hoch.
"Wir lassen sie ja auch in Ruhe, bro." Dabei lachte er auf, sodass es mir eiskalt den Rücken runter fuhr und richtete seine Locken.

Dann drehte er sich um und die Gruppe verschwand.

Mein Leben als StreberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt