Glowing Eyes II: Forgotten Legacy (#Wattys2017)

18.Kapitel

Ihre Schritte hallten viel zu laut für ihren Geschmack in dem engen Gang wider. Misha wusste nicht wann es das letzte Mal so still gewesen war. Wären sie in einer anderen Situation würde sie die Stille vielleicht genießen können, doch so hatte sie etwas furchteinflößendes, auch wenn sie sich das Gefühl nicht erklären konnte.

In den letzten beiden Wochen auf diesem Raumschiff war einfach zu viel passiert. Es hatte beinahe täglich Aufstände und Rangeleien gegeben, obwohl es aussichtslos war. Sie waren auf der Flucht und das mussten die Menschen langsam akzeptieren.

Man hatte den Leuten, die unbedingt rebellieren mussten die Chance dazu gegeben auf dem letzten Planeten, den sie angesteuert hatten um Lebensmittel und Kleidung zu besorgen, zu bleiben, doch das hatten sie ebenfalls ausgeschlagen. Sie wussten, dass sie dort früher oder später wieder in Gefahr waren.

Misha verstand allerdings nicht, wieso sie ihnen dann noch Probleme machten. Die Rebellen, wie sie sie zusammen mit Jack getauft hatte, wollten sich gegen das Millitär, das alle unterdrücken wollte wehren. Colonel Ellis hatte ihnen angeboten, dass sie gehen durften, wenn sie wollten. Doch sich auf einen Planeten niederzulassen, der wahrscheinlich in den nächsten Tagen von Ba'al unterdrückt wurde, das wollten sie auch nicht. In ihren Augen verhielten sich diese Menschen, wie kleine Kinder, die nicht wussten was sie wollten. Sie wehrten sich gegen jeden, der ihnen helfen wollte und machten ihnen Probleme wo es nur ging.

Den Rebellen war es zu verdanken, dass das Militär die Regeln verschärft hatte. Regelmäßig patrouillierten nun bewaffnete Soldaten durch die Gänge. Sperrstunden für die Zivilisten waren errichtet worden, da es den Soldaten unmöglich war sie einzuhalten, es gab einfach viel zu viel zu tun. Jedem Wissenschaftler-Team, das versuchte die Apollo im Schuss zu halten waren zwei Marines zugeteilt worden, um sicher zu stellen, dass die Reparaturarbeiten nicht sabotiert wurden.

Die Einundzwanzigjährige konnte nicht fassen, wie sehr sich die Lage in den letzten Wochen zugespitzt hatte. Eigentlich hatte sie gedacht, dass Ba'als Angriff die Menschen zusammenschweißen würde, doch das war nicht geschehen, sie waren so egoistisch, wie eh und je und stellten Forderungen, als wären sie hier in einem prunkvollen Palast und nicht auf der Flucht.

Mit einem energischen Kopfschütteln vertrieb sie die ärgerlichen Gedanken und vergrub ihre Hände in den Taschen ihrer Hose. Sie wollte sich jetzt nicht mit den Problemen befassen, sie wollte einfach nur die wenige Zeit, die sie für sich hatte dafür nutzen um runterzukommen. Am besten konnte sie das wenn sie trainierte und so war sie auf dem Weg in das kleine Quartier, das den Marines als Trainingsraum diente.

Seit sie auf der Apollo gefangen waren, hatte sie hier fast jede freie Minute verbracht. Im Trainingsraum, oder an Daniels Seite in dem Quartier von Sg1 und Sg11, um weiter an dem Antikerrätsel zu arbeiten, oder darüber zu philosophieren, welche weiteren Aufgaben die Antiker wohl noch für sie hatten.

Beim Trainingsraum angekommen, lehnte sie sich gegen den Türrahmen, um dem einzigen Mann, der dort trainierte zuzusehen. Der Raum war meistens leer, wenn sie Zeit hatte zu trainieren. Insgeheim war sie froh darüber, dass ihr Tag so vollgestopft war, dass sie, wenn überhaupt, nur sehr spät Zeit hatte zu trainieren. Sie war beim Training lieber für sich. Die Marines machten aus allem mittlerweile einen Wettbewerb, vor allem die jüngeren und darauf hatte sie keine Lust.

Blinzelnd holte sie sich in die Realität zurück und lächelte leicht, weil der Mann so konzentriert trainierte, dass er ihre Anwesenheit immer noch nicht bemerkte.

„Hey, Teal'c", begrüßte sie ihn schließlich. Der dunkelhäutige Mann neigte den Kopf vor ihr als sie näher kam. „Misha Hammond."

„Was dagegen, wenn ich mich zu dir geselle?" Er war der einzige mit dem sie im Moment trainieren wollte. Teal'c war bekannt dafür, dass er kaum etwas redete und so sehr sie ihre Kollegen auch schätzte, zur Zeit schätzte sie einfach die Ruhe, die der Mann vor ihr ausstrahlte.