Kapitel 3

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Mit einem erschöpften Seufzen auf den Lippen zog Naruto seine Wohnungstür hinter sich zu, ehe er sich einen Moment dagegen lehnte um tief durchzuatmen. Was für ein chaotischer Tag, dabei hatte er sich doch nur einen gemütlichen Nachmittag mit seinem besten Freund erhofft. Müde fuhr er sich mit der Hand durch das ohnehin schon wirr abstehende Haar, der Schlafmangel der vergangenen Wochen setzte ihm langsam aber sicher ziemlich zu. Es gab nichts Schlimmeres, als unglücklich verliebt zu sein, dachte sich Naruto bevor er seine Schuhe von den Füßen kickte und in Richtung Küche tapste.

Halt nein, das stimmte so dann auch wieder nicht.

Unglücklich verliebt in seinen besten Freund zu sein, der ganz eindeutig nicht schwul war, war wesentlich schlimmer.

Gerade als er sich ein Glas aus dem Schrank nehmen wollte zuckte Naruto zusammen als sein Handy in seiner Hosentasche anfing zu vibrieren.

Mit einem entnervten Grummeln zog er das nervige etwas aus seiner Tasche und schaute auf das Display: unbekannte Nummer.

Stirnrunzelnd öffnete er die Nachricht, von wem mochte die wohl kommen?

Außer seiner Familie und seinen engsten Freunden kannte niemand seine Handynummer.

Guten Abend Naruto-kun,

ich hoffe das ich dich mit dieser Nachricht nicht störe. Deine Schwester hat mir deine Nummer anvertraut, sei ihr deswegen aber nicht böse. Ich wollte mich bei dir für das was du heute Nachmittag für mich getan hast bedanken.
Könnten wir uns eventuell später treffen? Aber natürlich nur wenn es dir keine Umstände bereitet

Hinata

Was zum Teufel? Wer schrieb den heutzutage noch solche Nachrichten? Naruto wusste ja das Hinata gelegentlich etwas altbacken rüberkam, aber dass dies auch solche Auswirkungen auf ihren Schreibstil hätte hatte er beim besten Willen nicht gedacht. Kurz überlegte sich Naruto ob er seine Schwester anrufen und nachfragen sollte ob sie etwas über die Rätselhafte Nachricht von Hinata wusste. Doch diesen Gedanken verwarf er schnell wieder, sollte Yuki tatsächlich etwas darüber wissen würde sie es ihm dennoch nicht verraten. Freundinnenkodex oder so ähnlich hatte sie dies einmal genannt. Ein Blick zur Uhr verriet Naruto, dass es bereits in einer knappen Stunde dunkel werden würde, daher antwortete er Hinata mit folgender Nachricht:

Hi Hinata,

klar können wir uns treffen, aber werden dir das deine Eltern erlauben? Immerhin wird es in einer Stunde dunkel.

N.

Nachdem er die Nachricht abgeschickt hatte, legte er das Handy zur Seite und nahm sich endlich ein Glas aus dem Schrank ehe er sich etwas zu trinken einschenkte. Keine fünf Minuten später machte sich sein Handy erneut bemerkbar, beiläufig nimmt er es wieder zur Hand und las sich Hinatas Antwort durch. In dieser stand nur ein Ort und eine Uhrzeit.

Verwundert darüber trank Naruto zunächst sein Glas leer ehe er wieder zur Haustür ging und in seine Schuhe schlüpfte.

Als er jedoch gerade die Haustür öffnen wollte klingelte sein Handy erneut, genervt nahm er es zur Hand, erstarrte jedoch als er Sasukes Nummer auf dem Display erkannte. Normalerweise rief Sasuke ihn nur an, wenn es irgendwelche Probleme mit seiner Familie gab.

Was konnte er also um diese Uhrzeit von seinem besten Freund wollen?

Mit etwas zittrigen Fingern nahm Naruto den Anruf entgegen, „Sasuke? Ist alles in Ordnung?" fragte er mit belegter Stimme.

Jedoch bekam er nur Schweigen zur Antwort, „Sasuke?"

Langsam zog Naruto die Tür zu seiner Wohnung hinter sich zu und wandte sich dem Treppenhaus zu.

Missverständnisse - [Naruto Fanfiktion]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt