Sie hatte sich sofort auf den Weg gemacht, nachdem sie gehört hatte was mit Dean geschehen war. Die Tränen liefen noch immer über ihre Wangen, während sie an der Haltestelle auf den Bus nach Baltimore wartete. Die Umstehenden waren ihr immer wieder mal einen besorgten Blick zu, doch sie ignorierte die Anderen einfach und machte ihre Kopfhörer rein. Selbst ihre Musik konnte sie nicht aufheitern, die Töne strömten auf sie ein, doch für sie ergaben sie einfach keinen Sinn, es entstand keine Melodie, die Fröhlichkeit fehlte. Der Bus kam und sie stieg ein, sie suchte sich einen Fensterplatz weit hinten und zog die Beine an. Sie stellte sie vorne auf die Spitze des Sitzes und starrte nach draußen in den Regen, der stetig gegen die Fensterscheibe prasselte. Wieso hatte es Dean treffen müssen? Wieso war sie nicht einfach zu den Jungs zurückgekommen?
Der Streit lag jetzt schon fast 2 Jahre zurück, aber sie erinnerte sich noch daran, als hätte sie ihre Jungs gestern erst gesehen.
„Na, wie fandest du deine erste Jagd?", Dean grinste die kleine Rothaarige an und ließ sich auf das Bett im Motelzimmer fallen. „Es war super, wann machen wir das nochmal? Ich will mehr von diesen Wesen sehen!", sie war unglaublich aufgeregt und lief im Zimmer auf und ab, während Dean sie immer noch grinsend beobachtete. „Hey, Charlie, immer langsam, ruh dich erst einmal aus bevor du dich in das nächste Abenteuer stürzen willst", meinte er und ließ sich rücklings aufs Bett fallen. "Ach komm schon, Dean, ich bin jetzt völlig aufgedreht und du denkst ans Schlafen?", fragte sie und sah ihn völlig verständnislos an. "Nein, nicht ganz, ich dachte eher daran, dass wir was trinken gehen", sagte er und richtete sich wieder auf. Sam öffnete die Tür und stellte einige Essensverpackungen auf den Tisch. "Aber erst essen wir", fügte Dean hinzu und Charlie sah zu dem Essen. Eigentlich hatte sie nicht allzu viel Hunger gehabt, doch jetzt, wo sie den Duft von den Burgern riechen konnte, fing ihr Magen doch an zu knurren. "Scheint als hättet ihr Hunger", meinte Sam schmunzelnd und setzte sich zu ihnen. "Hast du jemals erlebt, dass dein Bruder keinen Hunger hat?", fragte Charlie lachend und Dean sah auf. "Ey....", seine Backen waren vollgestopft und er hatte Mühe den Mund geschlossen zu halten. Sam zog eine Augenbraue hoch und schüttelte nur den Kopf, Charlie jedoch musste noch mehr lachen. "Charlie will schon gleich den nächsten Fall übernehmen", informierte er Sam, noch immer mit vollem Mund, und Sam warf Charlie einen Blick zu, den sie nicht ganz zuordnen konnte. "Du hast nach dieser einen Jagd noch nicht genug? Ich meine, das kann gefährlich werden", sagte er und Charlie hörte die Besorgnis. "Ach Gefahr!", sie machte eine wegwerfende Handbewegung, "Morgen könnte ich von einem Bus überfahren werden, das Leben ist eben so", sagte sie und biss ebenfalls in ihren Burger.
"Du weißt, dass das etwas anderes ist, Charlie", sagte Sam, doch Charlie verdrehte bloß die Augen. "Ach kommt schon, Jungs, ihr habt mir doch schon ein bisschen was beigebracht, alles kein Problem!", sagte sie und kaute auf ihrem Burger rum. "Lass es einfach etwas ruhiger angehen, dieses Leben ist nicht ganz so toll wie du es dir jetzt vielleicht vorstellst. Was wir dir beigebracht haben waren nur die Basics, für eine Jagd!", sagte Dean und legte das Papier vom Burger neben sich. Er wollte sie doch bloß in Sicherheit wissen, sie gehörte zur Familie, sie war wie die kleine Schwester die er nie wollte. "Sei kein Spielverderber, Dean, ihr seid ja auch noch da" Sam warf seinem Bruder einen besorgten Blick zu. "Ich weiß nicht, Charlie, wir werden sehen, in Ordnung?", er aß seinen Salat zu Ende und Charlie schwieg die ganze Zeit über.
Ist ja nicht, als müsste man mich an die Hand nehmen und Babysitter spielen, dachte sie.
Nachdem sie was trinken waren, brachte Dean Charlie noch bis zu ihrer Tür und sah sie an. "Die Jagd ist wirklich gefährlich", sagte er und Charlie seufzte. "Ich weiß, aber ich bin kein kleines Kind. Wenn ihr mich nicht mitnehmt gehe ich alleine jagen" Dean schüttelte den Kopf. "Nein, du bist nicht soweit. Diese Dinger würden dich auf der Stelle in Fetzen reißen! Aber Sam und ich können auch nicht immer auf dich aufpassen! Bitte, versteh das", sagte er und er klang ehrlich besorgt, obwohl er schon einiges getrunken hatte. "Ich werde jagen, Dean, und du kannst mich nicht davon abhalten", sagte sie und sah ihm in die Augen. "Tut mir leid, aber du bist nicht mein Vater, ich bin gut in dem was ich tue!" "Du hackst Computer, Charlie, darin bist auch wirklich unschlagbar, aber das ist nicht die ganze Jagd." "Ich werde es euch schon zeigen, ich hab das genauso drauf wie ihr auch! Irgendwann wirst du mir das glauben. Gute Nacht, Dean" Charlie schloss ihre Tür auf und schloss sie direkt hinter sich wieder. "Charlie....", murmelte er und legte eine Hand auf die Tür. Charlie jedoch hielt den Zugang geschlossen und legte sich aufs Bett. Sie war kein kleines Kind mehr und sie würde es ihnen beweisen, sie wollte das Abenteuer. Die Stunden zogen dahin und Charlie starrte einfach nur am die Decke und dachte nach. Es tat ihr leid, aber sie wollte dieses Leben und sie wollte sich selbst und auch Dean beweisen, dass sie es führen konnte, auch wenn sie es allein schaffen musste.
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Thousand Years - Destiel #SpringAwards18
Romance#35 destiel - 16.06.19 Ich danke @-yoonmina für dieses wunderbare, wunderschöne Cover! Es ist genauso geworden, wie ich es mir gewünscht habe *^* DANKE! <3 :* Was, wenn man in seinem Leben alles verliert was einem wichtig ist? Wenn du aufhörst kl...