„Es war vor jetzt fast sieben Jahren...", er seufzte leise.
„Cass war schon seit einigen Wochen verschwunden, einfach weg. Sam und ich hatten keine Ahnung, wo er sein konnte. Wir haben uns wirklich große Sorgen gemacht. Du weißt ja, Cass und ich waren immer Freunde, natürlich gab es auch Zeiten, wo wir Streit hatten, aber wir sind immer darüber hinweg gekommen. Aber als er damals einfach verschwunden ist, wusste ich mir nicht zu helfen. Ich hatte nicht wirklich Freunde, außer Cass, das war mein Leben. Sam und ich waren immer unterwegs und haben aufgepasst, dass kleinen Mäusen wie dir nichts passiert"
Dean lächelte und strich Lillian über die Haare und sie kuschelte sich noch dichter an ihren Vater. „Erzähl weiter!" Er schmunzelte und nickte, er tauchte immer mehr in die Erinnerungen ab, während er seiner Tochter die altbekannte Geschichte erzählte.
Der Tag hatte schon früh angefangen, um halb fünf konnte Dean nicht mehr schlafen und stand auf. Wieder einmal hatte er diese Alpträume gehabt, die Besorgnis um seinen besten Freund fraß ihn langsam auf. Aber, wieso war er eigentlich so besorgt? Cass war ein Engel, er konnte sicher gut selbst auf sich aufpassen, er hatte sicher nur einige Dinge im Himmel zu regeln und konnte ihnen deswegen keine Nachricht überbringen. Sam sah das ganze eher locker und versuchte seinen Bruder zu beruhigen, „Komm schon, Dean, Cass ist ein großer Junge, ihm geht's gut" Dean hatte genickt und seine Waffen gesäubert. Denn auch die Dämonen verhielten sich in dieser Zeit ungewöhnlich still und sie hatten nicht wirklich etwas zu tun. Deans Handy klingelte und er nahm sofort ab. „Ja?", seine Stimme klang leicht genervt, aber dennoch stand Hoffnung und Besorgnis in seiner Stimme mit. „Hallo Dean", die Stimme am anderen Ende ließ sein Herz höher schlagen und Sam konnte die Erleichterung in der Stimme seines Bruders hören. „Cass! Wo bist du?!", fragte er und Sam lauschte ebenfalls. „Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung", meinte der Engel und Dean stellte das Handy auf laut, damit Sam mithören konnte. „Was meinst du damit, du weißt es nicht? Kannst du nicht einfach hier auftauchen wie sonst auch?", fragte Sam und sah zu Dean. „Ganz so einfach ist das leider nicht, fürchte ich, nicht diesmal" Dean runzelte die Stirn und starrte auf das Telefon. „Was meinst du?" „Ich kann meine Fähigkeiten nicht mehr benutzen" „Das ist jetzt ein Witz, oder?", Dean sah verwirrt zu Sam und sah dann sofort wieder zum Handy. „Nein, Dean, ich bin gefallen", sagte Cass. „Ich steh auf irgendeiner Raststätte, an irgendeinem Highway" „Was meinst du mit, gefallen? Hingefallen, oder was?" Sam schüttelte den Kopf. „Nein, Dean, er ist ein gefallener Engel. Er ist ein Mensch" Dean starrte seinen Bruder an und wusste nicht, was er sagen sollte.
Cass, menschlich? Wie konnte das denn sein? Er war ein Engel, aber doch kein Mensch!
Deans Gedanken kreisten und Sam übernahm das reden. „Wir kommen dich abholen, kannst du uns sagen, welcher Highway das ist?" Cass antwortete und Sam suchte die richtige Strecke raus. „Wir kommen dich holen, bleib einfach dort" „Danke, Sam", der Engel legte auf und Sam ebenfalls. „Siehst du, es geht ihm gut, kein Grund zur Sorge", meinte Sam zu seinem Bruder. „Es geht ihm gut? Hast du ihm überhaupt zugehört? Er ist ein Mensch!" Sam sah ihn irritiert an. „Na und?" „Du hast es wirklich nicht gehört, er war unsicher. Das ist ein Gefühl, Sam, er kennt so etwas überhaupt nicht" Sam überlegte einen Moment, „Vielleicht sollten wir uns ein bisschen beeilen" „Ich fahre, du arbeitest an unserem Fall weiter", sagte Dean und schnappte sich bereits die Autoschlüssel. „Aber Dean!", Sam wollte Einspruch einlegen doch Dean ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen. „Ich bin in ein paar Stunden wieder da" Dean verschwand durch die Tür und ließ seinen Bruder im Motelzimmer zurück.
Er hatte sich in seinen Wagen gesetzt und ihn angelassen. Das Röhren des Motors konnte ihn jedoch nicht beruhigen. Stattdessen gab er Gas und machte sich auf den Weg seinen besten Freund aufzugabeln. Die Fahrt dauerte einige Stunden und die Nervosität, sowie die Sorge wuchs. Als er den dritten Rastplatz ansteuerte konnte Dean einen Mann auf einer Bank sitzen sehen, das weiße Hemd etwas zerfleddert, die Krawatte völlig verheddert. Seine Anzugjacke lag über seinen Beinen und der Trenchcoat lag zusammengeknüllt neben ihm. „Cass...", Dean murmelte es nur, er parkte direkt vor dem Engel und stieg aus. Cass sah auf und schaffte ein Lächeln, er sah wirklich mitgenommen aus. „Cass! Was ist passiert?", fragte Dean und ging auf ihn zu und kniete sich vor ihn, um ihm besser ins Gesicht sehen zu können. „Mir geht's gut", meinte er und stand auf. Erst jetzt sah Dean die Kratzer, die über Cass Wange verliefen. Er zog eine Augenbraue hoch. „Hast du dich mit einer Katze geprügelt?", meinte er sarkastisch und Cass schüttelte den Kopf. „Ich hab jemanden nach ihrem Handy gefragt, sie meinte auch ich könnte es haben, aber als ich es nehmen wollte, hat sie gekratzt" Dean konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, Sarkasmus verstand der menschliche Castiel wohl auch nicht. „Sie hat es nicht so gemeint",, meinte er und half Cass hoch. „Lass uns nach Hause fahren" Cass nickte und ging auf den Wagen zu. „Aber was ist eigentlich passiert?", fragte Dean als sie im Auto sitzen. Ein Knurren dröhnte durchs Auto. „Das macht er schon die ganze Zeit, was bedeutet das?", fragte Cass und sah an sich runter. Dean grinste. „Du hast Hunger, mein Freund, wir holen dir was zu essen und dann kannst du mir ja erzählen was los war" Cass runzelte die Stirn, sah noch einmal auf seinen Bauch und dann zu Dean. „Hunger.....", er ließ das Wort auf seiner Zunge vergehen und Dean grinste. „Ja, ein wirklich menschliches Gefühl", sagte er und fuhr zum nächsten Diner, das er finden konnte. „Na los, sonst verhungerst du mir noch", meinte er und stieg aus. Dicht gefolgt von Cass betrat er das Diner und setzte sich an einen Tisch. Er war unglaublich erleichtert, Cass mehr oder weniger unversehrt gefunden zu haben. Er bestellte sich und Cass was zu essen und sah ihn dann neugierig an. „Dann erzähl mal" Cass seufzte und sah Dean an. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, was passiert ist. Im einen Moment war ich noch bei einem meinen Brüder im Himmel, dann fühlte ich einen unglaublichen Schmerz an meiner Kehle und im nächsten Moment stand ich mitten im nirgendwo an einem Highway ohne einen einzigen Anhaltspunkt in der Nähe." Dean runzelte die Stirn. „Du hast keine Ahnung was passiert ist? Was ist mit dem anderen Engel? Sind sie auch gefallen oder warst du der Einzige?" „Ich war dort allein, ich weiß nicht, was mit Metatron passiert ist" Dean nickte, aber irgendwas in der Stimme seines Freundes ließ ihn Zweifel hegen, es war irgendwie zu seltsam. Als würde Cass ihm irgendetwas verschweigen. Das Essen kam und Cass beobachtete es erst einmal misstrauisch. „Keine Sorge, das kannst du essen, ich will dich nicht vergiften", lachte Dean und schlug ihm auf die Schulter. Cass zuckte kurz zusammen. „Ist wirklich alles in Ordnung?", fragte er, aber Cass nickte nur.
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Thousand Years - Destiel #SpringAwards18
Romance#35 destiel - 16.06.19 Ich danke @-yoonmina für dieses wunderbare, wunderschöne Cover! Es ist genauso geworden, wie ich es mir gewünscht habe *^* DANKE! <3 :* Was, wenn man in seinem Leben alles verliert was einem wichtig ist? Wenn du aufhörst kl...