Hoseok - 25. Februar, Jahr 21

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Ich tanzte ohne von mir selber im Spiegel wegzusehen. An diesem Ort hob ich nicht meine Füße, um nicht den Boden zu berühren, sondern hier bin ich frei. Frei von dem Starren der Menschen und Standards der Welt. Ich bewegte meinen Körper um mich der Musik anzupassen und es gab nichts Wichtigeres als das.
Ich war zwölf als ich das erste Mal tanze. Ich denke es war an einer Talentshow. Ich stand auf der Bühne mit meinen Schulfreunden. Bis heute ist es einer der meist einprägsamsten Erinnerung dieses Tages das Jubeln und Klatschen, das Gefühl von Selbstvertrauen in etwas für das erste Mal in meinem Leben. Damals dachte ich, dass mein Körper zur Musik bewegen etwas war, was ich genoss. Es war ein Ablösen, aber das Ablösen kam nicht mit dem Applaus und das Jubeln, es war etwas, was vom Herzen kam.
Außerhalb des Spiegels bin ich an viele Dinge gebunden. Meine Füße können nicht für einige Sekunden vom Boden bleiben und auch wenn ich es nicht mag, lächle ich; auch wenn ich traurig bin, lächle ich. Aber wenn ich die Medizin einnehme, die ich nicht brauche, dann fällt alles zusammen. Wenn ich also tanze, kann ich nicht aufhören mich selber im Spiegel zu betrachten. Weil ich in diesem Moment selbstsicher und ruhig bin. Ein Moment, wo ich alles loslassen kann und die Dinge, die mich bedrücken, vergessen kann. Ein Moment, an dem ich glaube, dass ich glücklich werden kann. Ich will diesen Moment um jeden Preis beschützen.

HYYH (花樣年華) The Notes: HER [German/Deutsch] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt