Kapitel 17.

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 "Ich hoffe, sie hatten eine gute Anreise.", stammelte ich, als wir uns hingesetzt hatten. Anna, Heath's Großmutter, kicherte, während Scott sein Lachen unterdrückte. Ich runzelte die Stirn, als Helen die Augen verdrehte.

 "Die Aufzugfahrt war sehr schön, danke der Nachfrage.", sagte sie sarkastisch und ich formte die Lippen zu einem O. Ich hatte vergessen, dass die obersten Etagen der Familie als Wohnung dienten. Wie es wohl dort oben aussah, wenn es hier schon so elegant war?

 "Allerdings, Oma war in Italien und ist erst gestern zurückgekommen.", sagte Mac, um irgendwie die Stille zu füllen. Heath und ich saßen auf derselben Couch, jedoch hielten wir Abstand. Seine Mutter war eine Schönheit, aber ein Lächeln würde ihr auch guttun. Ich hielt das Italien-Thema am Laufen, bis es an der Tür klopfte.

 Scott stand auf um sie zu öffnen, während wir anderen schweigend dasaßen. Zwei ältere Männer kamen in die Wohnung, der jüngere der Beiden lachte. Scott begrüßte sie und schloss die Tür. Alle drei gesellten sich zu uns und ich wurde Heath's Vater und Großvater vorgestellt. Beide waren nette Männer, wobei Mike, sein Vater, wirklich eigenartige Witze riss, die man erst nach einigen Minuten angestrengtes Denken verstand.

 Nach einer Weile, als alle im Gespräch waren, ging ich unbemerkt in die Küche und suchte nach etwas Essbarem. Der Kühlschrank war so gut wie leer und auch in den Regalen hatte ich kein Glück. "Wenn du nach Essen suchst, bist du hier fehl am Platz. Such lieber in ihren Betten.", sagte Anna und ich gab die Suche auf.

 "Sie kennen die Jungs wohl ziemlich gut." Sie lächelte und setzte sich auf ein Barhocker. Ich folgte ihr, nachdem ich mir ein Glas Wasser eingegossen hatte.

 "Sie sind meine Enkel. Und bei ihrer Mutter ist es wohl meine Pflicht, sie so gut zu kennen.", sagte sie und ich bekam Mitleid mit den Brüdern. Ich kannte Helen zwar noch nicht so lange, aber ich wusste, dass sie eine Rabenmutter war.

 "Sie haben Glück, dass sie Sie haben." Ihr Lächeln wurde noch breiter, was mich auch glücklich machte.

 "Weißt du, Helen war nicht immer so. Ihre Söhne sind nur manchmal ziemlich anstrengend. Ich meine, du kennst sie ja." Unsere Blicke glitten rüber ins Wohnzimmer. Heath trank gerade aus einer Flasche Wasser und Scott zerquetschte sie. Das Wasser lief über und Heath spuckte den Rest, das er noch im Mund hatte, Scott ins Gesicht. Anna lachte, während ich den Kopf schüttelte.

 "Ich glaube nicht, dass so etwas einen Menschen so dermaßen abstumpft." Wieder lächelte sie sanft und legte eine Hand auf meine Schulter.

 "Von solchen kleinen Streichen habe ich auch nicht geredet. Vielleicht kennst du die Brüder ja doch nicht so gut, wie du annimmst. Du solltest sie mal nach der Zeit vor dem Sommer fragen. Bevor sie dich kennengelernt haben." Ich runzelte die Stirn.

 "Woher wissen Sie von dem Sommer?", fragte ich verwirrt. Es war eher unwahrscheinlich, dass Heath sein Herz bei ihr ausgeschüttet hatte.

 "Schätzchen, Heath hat sich komplett verändert. Vielleicht sieht man das nicht so sehr, aber ich kenne ihn ziemlich gut und mir fällt sowas auf. Und wie er dich anguckt verrät doch schon alles." Ich biss mir auf die Lippe, als sie schmunzelte. "Er muss dich wirklich lieben. Liebst du ihn denn auch?" Ich schluckte und sah auf meine Finger.

 "Ich schätze schon, ich weiß nicht." Ich zuckte mit den Schultern. "Sie haben doch gesagt, dass ich ihn nicht so gut kenne. Wie soll ich etwas lieben, von dem ich nicht einmal weiß, was es ist, oder wer es ist."

It Was SpringWo Geschichten leben. Entdecke jetzt