Eine pure Leere

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Irinas P.o.V.

Ich rannte so schnell ich konnte, die letzte Nacht voller Spaß und Freude war wie weggefegt. Der einzigste Gedanke den ich hatte war meine Familie. Ich betete zu Gott und schwörte, wenn Marcel ihnen etwas angetan hatte, ich ihn mein Leben lang quälen würde. Ich kam im Bayou an und roch frisches Blut, ich folgte der Spur und hoffte ich kam rechtzeitig um sie zu retten.

Am Ursprung des Geruchs angekommen brach ich zusammen. Vor mir erstreckte sich ein wahres Blutbad. Überall lagen Leichen, überall war Blut. Kinder lagen leblos auf dem Boden. Das war zuviel. Der ganze Schmerz, die ganzen Schuldgefühle, weil diese Menschen meinetwegen starben. Ich konnte es nicht aushalten und schrie aus Leibeskräften.

Niklaus P.o.V.

Ich packte meine Taschen aus und wollte nach Irina sehen, als plötzlich Elijah in meinem Zimmer auftauchte. "Niklaus, Irina ist verschwunden." ich sah ihn erschrocken an. Nach einigen Sekunden fiel mir ein Ort ein an dem sie sein könnte. Elijah und ich machten uns auf den Weg zu Marcel, denn ich wusste sie hatte noch eine Rechnung mit ihm offen.

Bei Marcel angekommen brüllte ich seinen Namen. "Klaus, freut mich dich zu sehen, Irina ist schon weg. Sie sammelt wahrscheinlich gerade ihre Familie zusammen." er lachte teuflisch und ich wusste was er getan hatte. So schnell ich konnte rannte ich ins Bayou. Doch von Irina war keine Spur zu sehen. Ein riesiges Schlachtfeld lag vor uns. Irina hatte es gesehen, dabei war ich mir sicher. "Was denkst du wo sie ist Niklaus?" Elijah war genauso besorgt wie ich. "Wir müssen sie finden, sie wird mit diesem Vorfall nicht fertig werden. Sie wird durchdrehen, wenn sie es nicht schon getan hat.". Elijah und ich beschlossen uns aufzuteilen und die nächst umliegenden Dörfer abzusuchen.

In einem etwas abgelegenen Dorf bestätigte sich meine Befürchtung. Irina hatte ein gesamtes Dorf abgeschlachtet. Einige Körper lagen blutleer auf der Straße, andere hatte sie komplett zerrissen. Selbst für mich war dies ein abscheulicher Anblick. Ich musste sie finden, bevor schlimmeres passierte. Ich blickte die Straße entlang und dort kauerte sie sich auf dem Boden zusammen. Ich rief Elijah an, sagte ihm dass ich sie gefunden hatte und lief auf sie zu.

Sie weinte bitterlich, die Schuldgefühle fraßen sie auf. "Irina, .." - "Sie sind alle tod, meinetwegen. Meine Familie, die Menschen aus diesem Dorf. Alle sind gestorben wegen mir." sie schrie vor Verzweiflung auf. Ich wusste nicht was ich sagen sollte und so beschloss ich sie einfach in meine Arme zu ziehen. Ich drückte sie fest an mich "Irina, es wird alles gut werden.". Sie riss sich aus meinen Armen und schrie mich an "Nix wird wieder gut Niklaus! Ich habe unzählige Menschenleben auf dem Gewissen, meine Familie, ich konnte sie nie kennen lernen. Sie sind alle gestorben wegen mir!". Elijah trat langsam zu uns "Du musst ihr helfen Niklaus, sie steht unter deiner Erschaffungsbindung, nur du kannst sie vergessen lassen."

Ich entschloss mich dazu ihr zu helfen, deshalb packte ich sie an den Schultern und zog sie näher an mich. Ich blickte ihr tief in die Augen und sagte "Schalt es ab.". Ihre Tränen verschleierten Augen blinzelten mich an. In ihren Augen lag unendlich viel Schmerz und Verzweiflung. Ich musste es ihr abnehmen. "Schalt es ab, Irina." meine Stimme wurde bestimmender.

Die Verzweiflung und der Schmerz wich aus ihren Augen, jetzt spiegelte sich pure Leere in ihnen. "Was hast du getan Niklaus?!" Elijah sah mich erschrocken an.

Irinas P.o.V.

Innerhalb sekundenschnelle, wich all die Schuld, all der Schmerz fiel von meinen Schultern. Plötzlich war alles verschwunden. Was übrig blieb war Leere. Ich fühlte absolut nix mehr. Ich sah zu Niklaus und Elijah, die mich beide besorgt ansahen. "Es geht mir gut, lasst uns gehen." ich drängte mich zwischen den beiden durch und stiefelte durch das Leichenmeer.

In der Villa kam mir Rebekah entgegen "Ist alles okay bei dir?". Ich schaute sie an, selbst bei ihr regten sich keinerlei Gefühle in mir. "Alles bestens." knapp antwortete ich ihr und ging an ihr vorbei. "Nik was hast du ihr angetan?!" Ich hörte wie sie Niklaus anschrie. Mir war alles egal, deshalb ging ich in mein Schlafzimmer und legte mich schlafen.

Am nächsten Morgen ging ich ins Esszimmer, auf dem reichlich Frühstück stand. Niklaus sah mich an "Guten morgen, Liebes. Lass uns doch zusammen frühstücken." doch ich hatte keine Lust. Ich wollte lieber frisch jemanden anzapfen gehen. Deshalb ließ ich Elijah, Niklaus und Rebekah sitzen und machte mich auf den Weg in die Stadt.

Ich ging durch die Stadt und suchte mir ein passendes Opfer, in einer Nebenstraße traf ich auf eine Frau. Ich schaute ihr in die Augen "Eigentlich wäre jetzt der Moment in dem ich mich entschuldige, doch es tut mir nicht leid." und so biss ich in ihren Hals und saugte sie bis auf den letzten Tropfen Blut aus. Ich ließ ihren leblosen Körper fallen, wischte mir letzte Bluttropfen von meinem Mund und ging weiter.

Niklaus P.o.V.

"Niklaus, du musst das in Ordnung bringen." sagte Elijah zu mir, nachdem Irina wortlos unser Haus verließ. "Wir müssen sie dazu bringen ihre Menschlichkeit wieder anzuschalten, wenn Niklaus sie manipuliert werden ihre Gefühle sie überrumpeln." Rebekah hatte Recht, doch ich hatte keine Ahnung wie wir das anstellen sollten. "Wir gehen mit ihr heute Abend feiern, dann wird sie sicherlich Spaß haben." Rebekah schien überzeugt von ihrem Plan und somit stimmten Elijah und ich ihr zu.

Ich hatte Irina den ganzen Tag nicht zu Gesicht bekommen. Rebekah sagte mir sie hätte zugesagt für heute Abend, doch ich war besorgt, dass ihr Plan nicht funktionieren würde. Ich ging ins Bad um mich für den Abend fertig zu machen. Als ich fertig war ging ich runter und dort stand Rebekah mit Irina.

Wir machten uns auf den Weg ins Rousseau's, dort angekommen ging Irina schnurstracks zur Bar und bestellte sich einen Whiskey. Rebekah sah mich wütend an "Sie ist ein Stein, Nik! Ich hoffe für dich dass du das wieder hinbekommst.". Ein paar Drinks später war die Stimmung recht locker. Jedoch Irinas Blicke waren eiskalt. Ich vermisste ihr Lächeln. Rebekah tanzte mit einem Typ den sie eben erst kennen gelernt hatte. Typisch für sie. Als Rebekah zur Bar ging um sich was zu trinken zu holen, ging Irina zu dem Typ mit dem Rebekah eben noch getanzt hatte. Sie manipulierte ihn und trank sein Blut. Als Rebekah das sah, kam sie wütend angerannt "Was soll das Irina?". Irina lachte nur und ging nach draußen. Rebekah und ich folgten ihr, ich hatte ein ungutes Gefühl.

Irina stand mit verschränkten Armen und einem teuflischen Grinsen Rebekah gegenüber. "Sag mir was das eben sollte! Er hat dir nix getan." ich verdrehte meine Augen. Rebekah und ihre Liebschaften. "Entspann dich, ich hab ihn ja nicht umgebracht." Irina provozierte sie.

Rebekah verpasste ihr eine Predigt, was Irina anscheinend so nervte, dass sie ihr kurzerhand das Genick brach und verschwand. Ich konnte mir ein kurzes Lachen nicht verkneifen, denn diese Reaktion hätte wahrhaftig von mir sein können. Ich schnappte mir Rebekah und brachte sie in unser Anwesen.

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