Kapitel 2: Beverly

631 33 6
                                    

       

Klar, Portland ist wunderschön. Die Häuser, die Straßen, die Parks... Dennoch vermisse ich meine Freunde in Derry.  Vor allem Bill... Ich öffne die Haustür des Hauses, in dem ich seit ein paar Monaten zusammen mit meiner Tante Susan und ihrem Hund Josie wohne. Es ist ein kleines Haus mit Garten in der Vorstadt. Kaum ist die Tür offen, kommt Josie mir entgegen und wedelt mit ihrem kleinen Schwanz. Sie bellt freudig, und ich knie mich erst einmal hin und streichle sie, bevor ich meine Winterjacke auf die Garderobe hänge und meine Stiefel ausziehe. Da kommt Susan aus der Küche. „Ah, du bist zuhause! Ich habe Apfelkuchen gemacht!" Sie zwinkert mir zu und verschwindet wieder um die Ecke. Ich und Josie folgen ihr. Wir sitzen stumm am Tisch und essen. Doch eine Frage wollte ich schon länger stellen. „Susan?" Sie schaut zu mir. „Ja, Liebes?" Ich zögere kurz. „Ähm, können wir über Silvester nach Derry, meine Freunde besuchen?" Mit großen Augen schaut meine Tante mich an. „Aber-." Ich rechne mit dem schlimmsten. „Aber natürlich! Ich verstehe das. Donnerstag fahren wir, okay?" Überglücklich esse ich den Rest meines Kuchens und umarme Susan. „Danke. Das bedeutet mir echt viel." Sie nickt. „Ich weiß.", sagt sie und streichelt mir über meine kurzen, roten Haare.

Josie ist bei Carol, einer Freundin von Susan, und wir sitzen im Taxi zum Flughafen. Es ist fünf Uhr morgens, und meine Augen fallen immer wieder zu. Dennoch freue ich mich sehr auf Derry. Trotz der schlechten Erinnerungen. Dann sind wir im Flugzeug.

Im Hotel angekommen, geht Susan duschen. Ich ziehe meine Jacke und Schuhe an. Esist früher Nachmittag. Ich rufe nur „Bin bei meinen Freunden, bis heute Abend!"und schon bin ich zur Tür raus. Ich verlasse das Hotel und laufe die paarStraßen zu Billies Haus. Ich atme tief ein und aus, bevor ich klingle. Mrs. Denbroughöffnet die Tür und lächelt mich an. „Beverly, was für eine Überraschung! Duwillst sicher Bill überraschen. Er ist in seinem Zimmer." Ich lächle. „Ja,danke." Ich schleiche die Treppe hoch, zu Bills Zimmer. Ich klopfe. „J-ja?"Freudentränen steigen in meine Augen. Langsam öffne ich die Tür und steckemeinen Kopf durch den Spalt. „Hey, Bill..." Er sitzt an seinem Schreibtisch. Er erstarrt, und dreht sich langsam zu mir. „Be- Be- Bev!" Er lächelt. Ich öffne die Tür nun ganz und komme ins Zimmer. Er steht auf und kommt auf mich zu. Dann umarmt er mich. Meine Arme schlingen sich um seinen Hals und mein Gesichtvergrabe ich an seiner Halsbeuge. Jetzt kann ich die Tränen nicht länger zurückhalten. Er löst sich aus der Umarmung und schaut mich an. Er sieht mir direkt in die Augen. Ich lächle. Vorsichtig streicht er eine herunterkullernde Träne von meiner Wange. Seine Hand bleibt an meinem Kopf. Dann küsst er mich. Ich lächle in den Kuss hinein und ziehe ihn fester an mich. Ich habe ihn so vermisst... Nach einer Weile lösen wir uns und ich frage „Wo sind die anderen?Ich würde sie auch gerne wieder sehen!" Bill nickt. „S-Sie sind in der Bi-Biblio-othek. Ben wo-wollte uns wa-was zeigen. D-Da wollte ich a-auch gleich hin.Ko-komm." Er nimmt meine Hand und wir gehen runter, wo er sein Rad aus der Garage schiebt. Ich setze mich auf den Gepäckträger und wir fahren zur Bibliothek.

welcome to the losers' club // abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt