Kapitel 9: Beverly

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Ich liege alleine in meinem Hotelbett und starre gegen die Decke. Tante Susan schnarcht leise im Nebenbett. Ich drehe mich auf die Seite und beobachte, wie ihre Decke sich langsam hebt und senkt. Meine Gedanken schweifen ab. Ich hatte so tolle Freunde gefunden. Noch nie hatte ich so viele Typen auf einem Haufen weinen gesehen. Ich muss schmunzeln. Dass ich Rich noch mal so ernst und zerbrechlich erlebe... Ich drehe mich zur Wand. Wie Bill trotz seines Gefühlsausbruchs immer noch für mich stark sein wollte... Ich lächle. Ich bin im Moment einfach glücklich.

Am nächsten Tag sitzen Susan und ich unten beim Frühstück. Sie räuspert sich kurz und fängt dann an zu erzählen. „Beverly?" Ich schaue auf. „Ich wollte dir das schon seit einer Woche sagen..." Verwundert lege ich den Kopf schief. „Wir... also..." „Rück schon raus mit der Sprache!", sage ich aufgeregt. „Da die ganzen seltsamen Vorfälle in Derry aufgehört haben, und du hier deine Freunde hast..." Ich reiße meine Augen auf. Will sie mir gerade sagen, dass...? „Also, ich habe beschlossen, dass wir hierhin zurück ziehen. Mit Josie versteht sich." Sie zwinkert mir zu. Ich springe erfreut auf und umarme sie. „Wirklich?" Susan nickt nur. Ich kann mich kaum zurückhalten. Schnell bringe ich mein Geschirr weg und renne nach draußen. Das muss ich den Anderen sofort sagen! Ich steige auf das Rad, welches ich mir gestern geliehen hatte, und fahre zu Bill. Dort klingele ich Sturm. Sein Vater öffnet, während ich ein Klavier spielen höre. „Ach, Mensch, Beverly! Komm doch..." Ich sage nur kurz „Hallo, Mr. Denbrough!" und schieße die Treppen hoch. Ohne Anzuklopfen stürme ich in Bills Zimmer, wo dieser gerade seinen Schrank schließt. „B-Bev?", stottert er und ich umarme ihn einfach nur. „W-was ist los, B-Bev?", fragt er besorgt. Ich halte ihn an seinen Armen fest und schaue ihm in die Augen. „Tante Susan und ich werden wieder nach Derry ziehen!" Bill stockt. „W-w-wirklich?" Seine Augen werden kugelrund. Ich nicke nur schnell und gebe ihm einen Kuss. „Aber den anderen noch nichts sagen, ich werde sie heute Abend bei der Neujahrsfeier überraschen!" Ich zwinkere ihm zu.

Wir fahren zu Mike. Wir feiern bei ihm Silvester, da sein Opa andere Familienteile besucht und Mike somit alleine zuhause ist. Er öffnet, und wir treten ein. Luftschlangen hängen an der Decke und in der Küche stehen verschiedene Getränke. Im Wohnzimmer sitzen Stan und Ben. Sie pusten Luftballons auf. „Leute, helft uns mal!", ruft Stan und winkt uns zu sich. Also setzen wir uns zu den beiden und pusten Luftballons auf, während Mike in der Zwischenzeit die Snacks vorbereitet und Richie und Eddie die Tür öffnet. Ich freue mich auf das neue Jahr. 1990 bedeutet für mich: tolle Freunde, den besten Freund, den man haben kann, mit Susan zurück nach Derry ziehen und hier wieder zur Schule gehen. Ich freue mich so. Es ist jetzt zwanzig vor elf und alles ist fertig vorbeitet. Mikes Großvater hat eine Jukebox im Wohnzimmer, welche nun leise Rockmusik spielt. Alles ist perfekt.

Um elf trommele ich alle zusammen, ich habe ja eine kleine große Neuigkeit. Ich stelle mich vor meine Freunde, die allesamt auf dem Sofa sitzen und mich gebannt anschauen. Beziehungsweise fast alle. Ich merke, wie Richie eher Eddie als mich anstarrt. Ich schmunzle. Dann platzt es aus mir heraus: „Ich werde zurück nach Derry ziehen!" Einen kurzen Moment lang starren mich alle an, dann springen sie auf. Erfreut umarmen sie mich alle und dann stoßen wir an.

welcome to the losers' club // abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt