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“Das Boarding für Flug M455 von Köln-Bonn nach London beginnt jetzt an Gate 7“ hörte ich den Aufruf für uns durch die Lautsprecher und augenblicklich erhoben sich nahezu alle Menschen und stellten sich am Gate an.
Ich seufzte und sah auf mein Ticket. Wir saßen in Reihe 28, also fast ganz hinten und würden sowieso nicht an all den anderen Passagieren vorbeikommen, die im Gang standen und ihr Handgepäck verstauten.
“Lass uns noch sitzen bleiben.“ sprach Marvyn meine Gedanken aus und ich nickte.
“Ich glaube, ich hole mir noch schnell Schokolade.“ überlegte ich laut und kramte einen Fünfer aus meiner Handyhülle.
“Bring wir was mit.“ rief Marvyn mir noch hinterher, als ich schon losgelaufen war.
Am kleinen Shop angekommen griff ich nach zwei Snickers und bezahlte sie mit meinem Fünfer und wie für Essen am Flughafen üblich, kam ich so gerade mit meinem Geld hin.

Ich joggte zurück zu Marvyn, drückte ihn einen Schokoriegel in die Hand, nahm meinen Rucksack und wir standen auf und liefen rüber zum Gate.

Ein paar Stunden später standen wir dann in unserem Hotelzimmer.
Der Flug war gut gewesen und das Hotel war wunderbar. Mitten in London, edel, aber nicht so sehr dass ich mich unwohl fühlen musste, und wir hatten eine unfassbar schöne Aussicht direkt auf die Themse und die Tower Bridge.
“Nicht zu fassen.“ murmelte ich, als ich staunend aus dem Fenster sah. Marvyn kam neben mich und klebte fast an der Scheibe. “Wow.“
Am Horizont ging langsam die Sonne unter, es war auch schon halb acht, und die rote Abendsonne tauchte die Stadt in ein dunkles Orange. Es war wunderschön.

“Was haben wir denn jetzt noch vor?“ fragte Marvyn von weiter weg und erst jetzt hatte ich realisiert, dass er vom Fenster rüber zum Schrank gegangen ist und seine Sachen in diesen räumte.
“Ist das dein Ernst, Marvyn?“ ignorierte ich seine Frage, als ich sah, wie viele Klamotten er dabei hatte. Schon mindestens fünf Oberteile, drei Hosen und Hemden hatte er in den Schrank gelegt und sein Koffer, der nebenbei erwähnt ungefähr dreimal so groß war wie meiner, war noch lange nicht leer.
“Was? Ich möchte halt auf alles vorbereitet sein.“ meinte er nur schulterzuckend und machte weiter.
Ich beschloss, dass es sich nicht lohnen würde, meinen Koffer für zwei Tage auszupacken, also schmiss ich mich stattdessen auf mein Bett.
Wir hatten beide ein Bett, die aber so groß waren, dass sie jeweils als Doppelbett durchgingen.

Meine Augen schlossen sich von alleine, als ich gemütlich auf dem Bett lag. Der Tag war anstrengend gewesen und ich spürte, wie mich die Müdigkeit immer mehr einnahm. Marvyn packte weiter seine Sachen aus, lief hin und her, was mich irgendwie beruhigte und noch müder werden ließ.
Doch bevor ich einschlafen konnte, hörte ich plötzlich ein schrilles Klingeln und fuhr hoch.
“Was zur- ?“rief ich und realisierte, dass es das Telefon auf meinem Nachttisch war, das klingelte.
Panisch sah ich zu Marvyn und ich sah, dass er dasselbe dachte wie ich.
Das würde doch nicht...
“Geh dran!“
Marvyn winkte hektisch zum Telefon und ich nahm vorsichtig ab.
“Hallo?“
“Fabi?“
Mein Herz machte einen Sprung und ich hielt die Luft an.
“Hey.“ murmelte ich dann leise, konnte mir mein Grinsen nicht verkneifen und sah aus den Augenwinkeln, wie Marvyn sich die Hände vor den Mund hielt.
“Bist du gut angekommen?“ fragte Harry mit sanfter Stimme und mir wurde plötzlich bewusst, wie sehr ich ihren Klang vermisst hatte.
“J-ja, bin ich.“
“Gefällt dir das Hotel?“
“Es ist wunderbar, danke nochmal.“
Am anderen Ende der Leitung hörte ich ein leises Lachen. “Das habe ich gerne gemacht. Geht es deinem Fuß besser?“
“Ja, ich kann auch schon wieder ziemlich gut laufen.“ antwortete ich leise und wartete darauf, dass er weiter sprach, doch er sagte nichts.
Nur sein Atem war leise zu hören.
Ich traute mich nicht, etwas zu sagen, also blieb ich stumm und wartete. Dann, nach ein paar Sekunden, hörte ich seine Stimme wieder.
“Fabi? Hast du Lust, gleich noch ein bisschen London zu erkunden und etwas Essen zu gehen? Dein Freund kann natürlich auch mit.“
Ich sah mit großen Augen zu Marvyn, der das Telefonat leise mitangehört hatte. Sofort schüttelte er den Kopf und formte stumm mit seinen Lippen ein “Ohne mich.“ Dann zwinkerte er mir zu und wäre ich nicht so aufgeregt, hätte ich über diesen Anblick gelacht.
“Ehm, ja klar gerne. Aber Marvyn kann nicht mit, er...er muss noch mit seiner Familie telefonieren.“ log ich schnell und ärgerte mich über mich selbst, als ich realisierte, wie dumm diese Lüge war.
Aber da war es schon zu spät.
“Oh okay, dann komme ich in einer halben Stunde?“
“Okay.“
“Gut, bis dann.“
“Bis dann.“ murmelte ich noch leise und nahm dann das Telefon von meinem Ohr. Ich legte auf, Marvyn und ich sahen uns eine Sekunde fassungslos an und dann fingen wir im selben Moment an hysterisch zu kreischen.

Nothing but Love // HarryStylesXFabiwndrlndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt