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Die ganze Nacht über hatte ich kein Auge zu bekommen. Ich hatte nur hellwach an die Decke gestarrt und nachgedacht und mich von einer Seite zur anderen gedreht, wenn das Kribbeln in meinem Bauch zu groß wurde.
Ich hab wie ein absoluter Dummkopf ausgesehen haben müssen, wie ich dauernd grinste, ständig unmännlich quitschte und, wenn ich es vor Aufregung nicht mehr aushielt, wild durch die Wohnung hüpfte.

Seit Marvyn am Abend, nachdem wir meine Wohnung stundenlang aufgeräumt und geputzt hatten, gegangen war, konnte ich an nicht anderes mehr denken, als an Harry.

Wird er wirklich kommen?
Wird er mich umarmen?
Wird er mich mögen?

Um halb sechs morgens entschied ich mich dazu aufzustehen, weil ich sowieso nicht mehr schlafen könnte.
Ich schlurfte vorsichtig mit Krücken ins Badezimmer, zog mich aus und stellte mich unter die Dusche, in der Hoffnung, das kalte Wasser würde mir helfen auf andere Gedanken zu kommen.
Aber wie zu erwarten war das nicht der Fall.

Im Brief stand keine Uhrzeit, ich musste also jederzeit mit ihm rechnen.

Doch mit jeder Minute die verging wurde ich nur noch aufgeregter und hatte noch immer nicht realisiert, was gleich passieren würde. Dass Harry Styles gleich neben mir in meiner Wohnung stehen würde.
Und während ich über das alles nachdachte und mir die Haare einshampoonierte, klingelte es an der Tür.
“Fuck.“ zischte ich, blieb für eine Sekunde steif stehen, und sprintete dann aus der Dusche.
Schnell wickelte ich mir ein Handtuch um die Hüfte, schnappte mir meine Krücken und humpelte langsam, so dass ich mit meinen nassen Füßen und den Krücken nicht auf dem Parkett ausrutschte, zur Haustür.
Die Klinke hatte ich schon in der Hand, dann atmete ich noch einmal tief durch und öffnete die Tür.
“Oh verdammt, ist das dein scheiß Ernst?“ zischte ich und ließ mich enttäuscht in den Türrahmen fallen, als ich meinen Nachbar Steve vor mir stehen sah.
“'Tschuldige.“ schnaufte er. Er war vermutlich in Eile die Treppen zu mir hochgelaufen und weil er deutlich übergewichtig und wohl schon Mitte 50 war, nahm ihn das ganz schön mit. “Da waren gerade zwei Männer an meiner Haustür. Hatten schwarze Sachen an. Komplett schwarz.“ Er schüttelte den Kopf und schnappte wieder nach Luft. “Die haben gesagt, ich soll heute niemandem die Tür unten aufmachen, den ich nicht gut kenne.“ Er sah mich völlig überfordert an und hielt sich die Hand an die Brust. “Bevor ich etwas fragen konnte, waren die auch schon wieder weg. Waren die auch bei dir? Weißt du etwas darüber? Das hat bestimmt mit dem Dustin da oben was zu tun.“ Er deutete nach oben an die Decke, im Stock über meiner Wohnung wohnte Dustin, ein etwas 'heruntergekommener' Mann meines Alters.
“Ich wusste, der hat Dreck am stecken. 'Haben bestimmt Drogen bei dem gefunden.“
“Hey, Steve, beruhig dich.“ antwortete ich ihm mit ruhiger Stimme und legte ihm die Hand auf die Schulter. Ich hatte echt Angst, dass er gleich einen Herzinfarkt bekommen würde. “Dustin hat damit nichts zu tun. Es ist...es ist wahrscheinlich meine Schuld.“
Und dann erklärte ich ihm alles, was passiert war und was heute passieren würde. Ich schätzte, dass die beiden Männer bei Steve Harrys Bodyguards waren, die sicherstellen wollten, dass Paparazzi und Fans nicht die Tür geöffnet wurde.
An Steves Gesichtsausdruck erkannte ich, dass er mir nicht ganz folgen konnte und nicht alles verstand, aber nach ein paar Minuten verabschiedete er sich dann einfach und wünschte mir viel Spaß für heute.
Ich schloss die Tür hinter mir und machte mich auf den Weg zurück ins Badezimmer.

Als ich fertig geduscht, geschminkt, angezogen und gestylt war, war es schon viertel nach sieben. Ich beschloss, mir erstmal Frühstück zu machen und weil dies ein besonderer Tag werden würde wollte ich mir auch ein besonderes Frühstück machen.
Ich kramte also alle Zutaten für Pancakes zusammen, bereitete den Teig vor und füllte ihn dann in die erhitzte Pfanne.
Während die Pancakes brutzelten schrieb ich mit Marvyn, dem ich versprechen musste, sofort anzurufen, wenn Harry wieder weg war.
Irgendwann legte ich mein Handy dann weg und wendete die Pancakes, lehnte mich neben den Ofen an die Wand und sah auf die große Wanduhr mir gegenüber.
Es war kurz vor acht.
Er würde sicher gegen Mittag oder Nachmittag kommen.

Beruhigt drehte ich mich wieder zu den Pancakes und wollte sie gerade aus der Pfanne holen, als es schellte.

Nothing but Love // HarryStylesXFabiwndrlndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt