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Langsam aber sicher neigte sich das Konzert dem Ende zu.
Harry sang gerade die letzten wundervoll klingenden Töne ins Mikrofon, und ich schaute ihm dabei verträumt​ zu, als ich unsanft zur Seite gedreht wurde.
“Fabi und Marvyn? Seid ihr das?“ fragte uns ein großgebauter, schlaksiger Mann der sichtlich Probleme dabei gehabt hatte, sich durch die Menge zu drängen.
Um sein Hals hing eine Art Ausweis an einem Band und er hatte ein Headset auf. Seine Kleidung war komplett schwarz, er rückte seine große Brille zurecht und starrte zwischen einem Zettel auf seinem Klemmbrett, dass er fest umklammert hielt, und uns hin und her.
“Ehm ja, das sind wir.“ antwortete ich und nickte dabei, für den Fall dass er mich bei dem Lärm nicht verstanden hatte.
“Okay.“ Er beugte sich näher zu uns und packte mich an der Schulter. “Kommt ihr bitte mit Backstage? Das Meet&Greet wurde vorgeschoben und ist direkt nach Ende der Show.“ Dann schob er mich vor und ich sah aus den Augenwinkeln, wie Marvyn uns verwirrt folgte.
Wir bahnten uns den Weg durch die Menschen und kletterten dann unter einer Absperrung durch, hinter der wir Platz hatten und schneller vorankamen. Der Typ führte uns neben der Bühne her in einen unterirdischen Gang, eine Art Keller.

Im Gang hingen an beiden Seiten Fotos von irgendwelchen Sängern oder Bands, wahrscheinlich die bekanntesten Stars, die hier aufgetreten waren.

Am Ende des Ganges war eine schwere Tür, die sofort aufsprang, als der Typ seine Karte, die um seinen Hals baumelte, vor die Klinke hielt.
Hinter der Tür war ein großer gemütlicher Raum mit Sofas und Sitzsäcken, auf denen ein paar aufgeregte Mädchen saßen, die ebenfalls alle ein Meet&Greet-Ticket hatten.
“Setzt euch einfach dazu, in ein paar Minuten geht es los.“ meinte der Typ noch und verschwand dann an der Seite durch eine andere Tür.
Marvyn und ich sahen uns für eine Sekunde verwirrt an, doch dann gingen wir Richtung Sofa.
“Hey zusammen.“ sagte ich in die Runde, die aus zehn anderen Mädchen und zwei Jungen bestand.
Von ein paar bekam ich ein Lächeln oder ein “Hallo“ zurück, doch die meisten waren in Gespräche, Kreischen und Lachen vertieft.
Marvyn und ich setzten uns auf ein freies Sofa und machten es uns halbwegs gemütlich, auch wenn es ziemlich schwer war in diesen Augenblick zu entspannen.

“Fabi?“ kam es plötzlich mit seltsamen Tonfall von Marvyn.
“Ja?“ Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn fragend an.
Er wich meinem Blick aus und sah auf seine Hände, seine Wangen wurden leicht rot.
“Ich...ich wollte mich entschuldigen, wegen dem, was ich gestern über Harry gesagt habe. Ich hab mir nur Sorgen gemacht, dass er dich verletzen könnte.“ sagte er gerade so laut, dass ich ihn hören konnte, die Fans um uns herum ihn aber nicht. Und ich hörte in seiner Stimme wirklich, dass es ihm leid tat. Und ich war ihm sowieso schon nicht mehr wirklich böse. Schließlich machte er sich Sorgen und das bewies mir nur, was für ein guter Freund er war.
“Schon okay.“ antwortete ich und schenkte ihm ein sanftes, beruhigendes Lächeln.
Sofort erwiderte er das Lächeln und grinste plötzlich richtig.
“Jetzt weiß ich ja, dass du ihm wichtig bist, schließlich hat er dir heute einen Song gewidmet.“
In Erinnerung daran pochte mein Herz sofort schneller und ein breites Grinsen schlich sich über mein Gesicht.

Im nächsten Moment hörte ich eine Tür aufspringen und sofort fingen die Mädchen an zu kreischen.
“Hallo.“ hörte ich eine Stimme, die mir sofort den Atem raubte. Wie in Zeitlupe sah ich neben mich zu der Tür, durch die Harry gerade hereingekommen war.
Er lächelte und kam näher, setzte sich neben ein kleines Mädchen, das vielleicht zwölf oder dreizehn war und vor Aufregung angefangen hatte zu weinen.
“Hey, alles gut?“ fragte Harry sie mit sanfter Stimme und zog sie in seine Arme. Ich konnte sehen, wie das Mädchen zitterte und Harry drückte sie nur noch fester an sich. Er nuschelte ihr irgendetwas ins Haar, was ich nicht verstand, aber das Mädchen lachte daraufhin und löste sich wieder von Harry. Dann zückte sie ein kleines pinkes Buch, schlug es auf, hielt Harry einen Kulli hin und sagte leise etwas zu ihm. Wahrscheinlich ob er ihr ein Autogramm geben könnte. Harry nickte nur lächelnd, nahm den Stift und schrieb etwas in ihr Buch. Dann gab er ihr den Stift wieder, drückte sie noch einmal und widmete sich dann dem jungen Mädchen neben ihr, das ebenfalls vor Aufregung zitterte und gläserne Augen hatte.

Es dauerte bestimmt eine Viertelstunde, in der ich jede von Harrys Bewegungen beobachtete und völlig begeistert davon war, wie unfassbar nett und süß er mit den jungen Mädchen und Jungs umging, sie umarmte, ihnen Autogramme gab und mit ihnen Fotos machte.
Dann kam er langsam zu uns rüber, setzte sich auf die Armlehne neben mich und legte eine Hand auf meine Schulter. Augenblicklich bekam ich keine Luft mehr und meine Gedanken setzten aus.
“Hey.“ sagte er so leise, dass nur ich es hören konnte.
“H-hey. Können...können wir ein Foto machen?“ fragte ich ohne nachzudenken und umklammerte nervös mein Handy.
Harry lachte nur und beugte sich zu mir runter.
“Du bist süß.“ flüsterte er in mein Ohr und dann spürte ich ganz leicht seine Lippen auf meinen Wangen. “Bleib nachher noch hier, dann können wir ungestört Fotos machen.“
Und ehe ich mich versah war er aufgestanden, wechselte ein paar Worte mit Marvyn neben mir, die ich aber nicht verstand, da ich gerade so perplex und überfordert auf meine Hände starrte.
Hatte er das gerade wirklich gesagt? Oder hatte ich mir das eingebildet?

“Alles klar?“ riss Marvyn mich aus meiner Starre und ich sah erschrocken auf. Harry stand schon bei den nächsten, die auch die letzten waren.
“Marvyn, kneif mich mal.“ sagte ich und starrte Harry ungläubig an.
Kurz danach spürte ich einen stechenden Schmerz an meinem Arm, der mich aufquiken lies. Kurz lagen alle Blick im Raum auf mir, aber ich murmelte nur ein “Sorry“ und sah mit rotem Gesucht zu Marvyn.
“Das war ein Scherz, verdammt.“
Marvyn lachte nur leise neben mir.

“Also, ich freue mich, euch alle kennengelernt zu haben und ich hoffe, euch hat die Show gefallen.“ hörte ich dann Harry laut sagen. Er sah nochmal durch die Runde und grinste und ich weiß nicht ob ich es mir wieder nur einbildetete, aber sein Blick lag etwas länger auf mir als auf den anderen. “Nur muss ich jetzt leider weiter, habt noch einen schönen Abend.“
Und im nächsten Moment war er schon durch die Tür verschwunden und der Typ von eben tauchte wieder auf.
“Okay, alle durch diesen Gang raus bitte.“
Er öffnete eine Tür im anderen Ende des Raumes und alle erhoben sich und gingen in Richtung Tür.
“Wir müssen noch kurz bleiben, Marvyn.“ sagte ich zu meinem besten Freund und hielt ihn am Handgelenk zurück.
Alle anderen Fans waren durch die Tür und der Typ schloss sie und kam auf uns zu.
“Ich weiß schon Bescheid. Fabi, du kannst hier warten.“ erklärte er und wendete sich dann an Marvyn. “Du leider nicht, du musst mit mir kommen. Ich bringe dich raus.“
Sofort sah ich panisch zu Marvyn, der nur nickte.
“Schon okay, Fabi.“ sagte er zu mir, lächelte mich aufmunternd an und ging mit dem Typ mit. Sie verschwanden hinter der Tür und nun war ich komplett alleine hier, mit meiner Nervösität, meiner Unsicherheit und meinem Gefühlschaos.

···
Meinungen?:)

Was denkt ihr wie es weiter geht?😏

Nothing but Love // HarryStylesXFabiwndrlndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt