Adrien

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,,Marinette Dupain-Cheng, Rebellin des Pariser Reiches muss sterben!", schrie Lila mich aufgebracht an. Ich sah augenrollend zu Lila, kurz darauf sah ich weiter aus dem Fenster.

Langsam wurde es nervig. Die ganze Zeit sagte sie mir, dass Marinette sterben müsse, dass sie bestraft werden musste. Doch verübeln konnte man es ihr nicht. Wegen Marinette wurde sie aktumatisiert. Nur weil Marinette auf Lila eifersüchtig war. Aber trotz allem nervte es nur noch.

,,Lila, sie wird Leiden. Aber jetzt rede mir bitte nicht die Ohren von dieser Person voll, ja?"

Sie schnaubte beleidigt und setzte sich auf die Couch. Ich sah nur weiter aus dem Fenster. Es war schon merkwürdig als ich Marinette sah. Es war nicht zu beschreiben.

Es war einfach anders!

Ich hatte mir vorgenommen, sie zu quälen, ihre Gefühle zu zerschmettern. Doch daraus wurde nichts. Ich hatte sie nur angesehen und Vorwürfe gemacht. Dies müsste für den Anfang reichen.

,,Aber Adrien, sie ist eine Gefahr! Sie ist für all deine Anfälle Schuld, wegen einem mussten wir dich sogar anbinden, damit du uns nicht an den Hals springst. Du hast dich an nichts mehr erinnert, selbst nicht an mich."

,,Lila, ich weiß. Du brauchst es mir aber nur ein Mal zu sagen, nicht die ganze Zeit." Ich drehte mich zu ihr um. Langsam rückte ich zu ihr, worüber sie lächelte.

Auch ich musste grinsen. Sie war eine wirklich tolle Frau, wenn man von ihren Fehlern absah. Und sie hatte mehr als genug Fehler.

,,Ach Adrien, du bist ja heute in bester Laune. Sollen wir vielleicht essen gehen?"

Ich stöhnte genervt auf und legte meinen Kopf in den Nacken. Unbekümmert zuckte sie mit den Schultern und rückte ein Stück näher zu mir.

,,Ach komm schon. Ein kleines Essen, wo wir die Gefangenschaft von Marinette feiern." Sie lächelte mich flehend an, ihre Hand auf meine gelegt. Ich nickte, lächelte sie schwach an. Sie lächelte ebenso, strich mir eine Haarsträhne aus meinen Gesicht. Sachte zog ich sie zu mir und küsste sie. Sofort erwiderte sie den Kuss und kam auf meinen Schoß. Ihre Arme umschlossen meinen Nacken. Ich spürte, wie ihre zarten Finger unter mein Shirt gingen. Ich wusste, was sie wollte. Ich schubste sie sanft von mir.

,,Wir machen es nach den Essen, Volpina. Ich habe noch anderes zu tun."

,,Du hast nie Zeit!", trotzig starrte sie auf die Wand.

,,Immer hast du noch was anderes zu tun." Ich sah sie an: ,,Lila, hab' doch Verständnis. Du weißt, dass du das wichtigste für mich bist. Aber wenn wir unsere Beziehung geheim halten wollen, dürfen wir es nicht allzu offensichtlich machen." Leise seufzte sie, bis sie ohne Grund aufstand.

,,Hole mich um 10 ab!", sagte sie mir, küsste mich auf die Stirn und verließ mein Zimmer.

Marinette hatte Lila nur interessanter für mich gemacht. Ich fragte mich, wie ich sie mal nicht mögen konnte. Stattdessen war Ladybug meine Traumfrau gewesen.
"Marinette! Marinette! Sie ist es auch noch heute!", hörte ich eine Stimme im Kopf. Ich seufzte, nahm mir eine violette Tablette und schluckte sie hinunter. Laut Amee half diese gegen sonstige Beschwerden. Ich hoffte, dass Stimmen im Kopf zu 'Sonstiges' zählte. Ich wollte auch nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt rennen müssen.

Schnell duschte ich noch. Nach meiner Dusche zog ich mir meine Jeans, eine Jacke und ein Hemd an. Dazu passende Sneaker. Kurz darauf machte mich auf dem Weg zu Lilas Apartment. Es war außerhalb des großen Agreste-Hauses. Ich hatte sie zwar mal gebeten, in das Anwesen zu ziehen, sie meinte aber, es wäre zu auffällig. Dabei waren wir jetzt schon fast drei Jahren ein Paar. Wir hielten unsere Beziehung geheim, um keinen Trubel in der Öffentlichkeit zu erzeugen. Schließlich wollte ich noch wie der starke Herrscher wirken. Lila als Chefärztin den Respekt bekommen, den sie verdient hatte. Durch die Beziehung mit mir würde sie alles verlieren: den Respekt, die Anerkennung.

Ich klingelte an der Tür. Ich hörte Poltern und Schritte, dann wurde mir die Tür geöffnet.

,,Wow!", brachte ich nur hervor. Lila sah so fantastisch aus. Ihr langen Haare hatte sie zu einem ordentlichen Zopf gebunden, die über der Schulter hingen. Ein olivgrünes Kleid, welches perfekt zu ihren Augen passte und darüber eine kleine, kurze Jacke in weiß. Ihre Schuhe waren ebenso weiß, außerdem hatten sie einen kleinen Absatz.

Alles in einem ein wunderschönes Ensemble an einer wunderschönen jungen Frau.

,,Freut mich, dass es dir gefällt. Ich hoffe, du hast was geplant."

,,Um ehrlich zu sein, Nein."

Skeptisch zog sie einer ihren perfekt geschminkten Brauen hoch, wobei ich geheimnisvoll lächelte. Ich holte aus meiner Jackentasche ein Tuch hervor. Jetzt lächelte auch sie.

Sie kam zu mir. Ich band ihr vorsichtig das Tuch um die Augen.

,,Adrien, du weißt doch, was du tust, oder?" Ich lachte und ging mit ihr Hand in Hand zu unserem Abendessen.

,,Adrien, ich beneide zwar deine Überraschungskünste, doch wann sind wir da?"

,,Lila, gedulde dich noch." Wir stiegen eine Treppe hoch, bis wir an einer großen, schweren Tür ankamen.

Ich öffnete die Tür und nahm Lila auf den Arm. Kreischend versuchte sie sich zu befreien, während ich sie lachend zu unserem Tisch trug. Ich setzte sie ab, gab ihr einen Kuss und entfernte die Augenbinde.

,,Oh mein Gott, Adrien", kam aus den ihr leise heraus.

,,Wir sind auf dem Dach?" Ich nickte, da sprang mir Lila in die Arme. Sie küsste mich, ich erwiderte ihn. Ihre Lippen waren weich und zart.

Ihr Duft erinnerte mich an Blumen. Ich drückte sie fester an mich, sie schlang ihre Arme um meinen Nacken. Ich konnte ihre Liebe spüren, ihre Gefühle für mich. Ich fuhr meine Zunge vorsichtig über ihre Lippen, die nach Himbeeren schmeckten. Ein freches Grinsen entfuhr mir.

Lila löste sich langsam von mir. Sie sah mir direkt in die Augen.

,,Adrien, ich liebe dich!"

,,Ich dich auch, mein Engel." Ich strich ihr behutsam eine Strähne aus dem Gesicht, dann nahm ich sie auf dem Arm. Ich setze sie vorsichtig auf den Stuhl ab. Wir aßen zusammen, redeten über alles mögliche und lachten zusammen.

Ich trank gerade den letzten Schluck von meinen Champagner, als Lila anfing zu lachen. Verwundert sah ich sie an, als sie plötzlich zu mir kam. Langsam strich sie mir mit ihren weichen Fingern über mein Gesicht.

,,Heute war echt ein magischer Abend für mich. Du warst so anders als sonst. Nicht so distanziert." Sie setzte sich auf meinen Schoß. Zögerlich biss sie sich auf die Unterlippe.

,,Wir sollten nochmal überdenken, Marinette sofort zu exekutieren. Sie hat es nicht anders verdient."

Ich seufzte auf, schob sie von meinem Schoß und stand auf. Warum musste sie den bis jetzt wunderschönen Abend so vermiesen? Ich wollte nicht über Marinette reden. Lila war toll, hatte aber viele Fehler. Einer davon war, dass sie nie ein Thema beruhen ließ, wenn es nicht geklärt war. Okay, dies war weniger ein Fehler, sondern eine Angewohnheit. Aber sie war nervig, meistens wenn es um sowas ging.

,,Lila, du hast wohl vergessen, dass ich das nicht alleine entscheiden kann? Mein Vater, das Volk haben auch mitzubestimmen über ihr Leben."

Ein schnaubte ihrerseits war zu hören: ,,Eine witzige Ausrede. Versuchst du sie etwa in Schutz zu nehmen? Ich dachte du liebst mich!" Ich nahm ihre Hand und sah sie an. Lila war mir wichtig, zu wichtig um sie wegen Marinette zu verlieren.

,,Na gut. Ich werde morgen mit Vater reden, wenn du aufhörst über sie zu reden. Und unterstelle mir nie wieder, ich würde sie in Schutz nehmen!" Sie nickte vorsichtig. So standen wir eine ganze Weile. Hand in Hand. Schweigend. Es war eine angenehme Ruhe, die ich selten hatte. Oft wurde ich gebraucht, aber jetzt nicht. Jetzt konnte ich die Zeit mit Lila verbringen. Mit der Frau, die ich liebte.

Plötzlich piepte es. Erschrocken nahm Lila ihr Gerät, tippte etwas und küsste mich rasch.
,,Ein Notfall! Ich werde meinen Teil noch einlösen." Sie winkte noch zum Abschied, bevor sie ging. Auch ich ging nach einer geraumen Zeit in mein Zimmer, zog mich um und legte mich schlafen.

Die Geschichte von Marinette Dupain-Cheng und Adrien AgresteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt