Ein Tritt meinerseits in die Seite schleuderte meine Schülerin leicht nach hinten. Sie raffte sich jedoch schnell auf, rannte auf mich zu. Ohne große Mühe wehrte ich ihre Schläge, Tritte und andere Techniken ab. Sie war begabt, jedoch war sie ungeduldig. Pläne zu schmieden, kontrolliertes und taktisches angreifen oder gar geplantes in die Tat umzusetzen waren noch Schwierigkeiten mit ihr. Aber wenn man darüber hinweg sah, war sie eine gefährliche Waffe.
Schon wieder wehrte ich ihren Schlag ab und schleuderte sie auf den Boden. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.
,,Wie könnt Ihr meine Schritte vorhersehen? Bin ich etwa so vorhersehbar?", fragte sie frustriert und stand auf. Sie klopfte sich den Dreck von ihrer Kleidung, der nicht vorhanden war.
,,Ja und nein. Ich kenne dich schon lange und kenne deinen Stile. Aber ein Fremder könnte diesen Stile schnell erahnen und so deine Tritte und Schläge vorhersehen. Du verausgabst dich so umsonst und ermüdest schneller. Der Gegner mach es sich zum Vorteil und schneller wie du siehst warst du mal Kathleen."
,,Kann man es mit Euch und Lila vergleichen?", fragte sie leise, jedoch noch laut genug um es zu hören. Genervt sah ich zu ihr rüber, während sie unschuldig den anderen beim trainieren zusah. Kathleen war respektlos und vorlaut in einigen Sachen. Sie fragte nicht nach, sondern nahm es sich. Ich wusste nicht woher sie diese Angewohnheit hatte, aber irgendwann würde sie deswegen sterben. Vorlaute Mädchen wurden nirgends gerne gesehen.
,,Ja, so in der Art. Es ist aber ein sehr weit entferntes Beispiel, Kathleen. Was ich damit sagen will ist, dass du spontaner sein musst. Du kannst dich verteidigen, also mache es auch vernünftig."
Sie nickte knapp. Ich entfernte mich ein bisschen, sie blieb an ihrer Position stehen. Wir umkreisten uns gegenseitig. Sie studierte jeden meiner Schritte. Auch ich machte es. Ich wusste, dass sie es jetzt richtig machen würde um endlich gehen zu können. Schon morgen würde sie wieder ihre alte Taktik anwenden.
,,Komm schon. Greif mich an und beeindrucke mich." Hämisch lächelte ich ihr entgegen. Sie verdrehte nur die Augen, da rannte sie plötzlich los. Es war zu erwarten, aber ich tat ahnungslos. Als sie nah genug war packte ich sie am Arm, zog sie zu mir und schmiss sie zu Boden. Sie verzog das Gesicht, gab jedoch keinen laut von sich. Ich drückte sie noch weiter nach unten. Ich hörte wie ihr Atem langsam flach wurde.
,,Ein Räuber auf der Straße würde dich jetzt töten. Du wärest ein leichtest Opfer, welches sich nicht wehren konnte. Jeder Fehltritt hat seine Folgen, Kathleen. Entweder du lernst aus ihnen oder du überlebst nicht lange."
Ich ließ sie los und entfernte mich. Sie hatte ihre Lektion für heute gelernt. Sie würde sich morgen mehr Mühe geben müssen um mich zufriedenzustellen. Ich verlangte von ihr etwas neues. Kam dies nicht, würde sie dementsprechend bestraft werden. Als Soldat musste man fähig sein befehle zu befolgen. Meinen hatte sie nicht befolgt.
,,Morgen erwarte ich was neues!", rief ich ihr noch entgegen, bevor ich die Trainingshalle komplett verließ.
Ich sortierte einige Unterlagen. Damals hatte dies Lila immer für mich getan, da sie aber nicht mehr dazu befugt war aus ihrer Zelle zu treten, blieb die Arbeit an mir hängen.
Aber das machte ich gerne, da ich dazu beitrug, dass es weniger Verräter in unseren Kreisen gab. Aber je mehr ich jede einzelne Akte las, abstempelte und weg legte fiel mir auf, wie lange Lila mit mir gespielt hatte. Sie hatte mich bezirzt und mich benutzt. Wie viele Verräter gab es wirklich hier? Konnte man jedem hier vertrauen? Nein, konnte man nicht. Lila war das perfekte Beispiel. Jeder von meinen Leuten könnte ein Verräter sein. Jeder von ihnen könnte meinen Tod planen und alles daran setzen mich ins Grab zu bringen. Ich sah auf das Bild von mir und Lila, wo wir Arm in Arm in die Kamera blickten. Es war im Sommer, wann wusste ich nicht mehr. Hatte sie schon so lange mit mir gespielt? Warum bloß war ich so blind? Ich hatte jeden meiner Männer immer gewarnt, alles und jeden zu misstrauen. Nur ich war gescheitert. Ich hatte ihr vertraut. Sie war Meins gewesen! Doch Lila fiel mir wie eine hinterhältige Schlange in den Rücken.
,,Du verdammtes Miststück!", fluchte ich und warf das Bild gegen die Wand. Der Rahmen zersprang sofort. Die Scherben verteilten sich im ganzen Raum. Ich hasste sie! Ich freute mich schon auf den Tag, wo sie endlich sterben würde. Sie würde nicht durch den Cataclysmus. Ich würde ihr einen langsamen, qualvollen Tod geben. Das Miststück hatte nichts anderes verdient als den Tod! Wütend stand ich auf und verließ mein Zimmer. Lila sollte sehen was sie angerichtet hatte. Sie sollte es am eigenen Leib spüren.
Sie saß in einer Ecke, den Blick auf den Boden gerichtet. Langsam öffnete ich die Tür, ihr Blick richtete sich sofort auf mich. Sie musterte mich von oben nach unten, dann sah sie wieder weg. Sie war an der Wand angekettet, hatte aber noch genug Platz um sich zu bewegen. Mir gefiel es sie so zu sehen. So hilflos. So schwach. Ich hätte mich stundenlang an diesem Anblick ergötzen.
,,Wie ich sehe hast du dich mit deinem neuen Lebensumständen schon angefreundet, meine Liebe." Sie blieb still. Nur das rascheln ihrer Ketten war zu hören. Ich spürte, dass sie Angst hatte.
,,Gewöhne dich aber nicht daran. Nicht mehr lange und du wirst Geschichte sein. Ich werde dafür sorgen, dass du an den Experimenten stirbst. Ich werde dafür sorgen, dass du Höllenqualen durchmachst bis du dir wünscht, endlich durch meine Hand zu sterben.",,Ich dachte du liebst mich! Ich dachte, dass wir für immer zusammenhalten würden", sie sagte diese Wörter unter Tränen. Ich lachte leise und beugte mich zu ihr runter. Sie sah ich mit großen Augen an. Ich nahm sachte ihr Kinn in die Hand und drückte es plötzlich fest zusammen. Sie zappelte herum und versuchte sich zu befreien, doch ich ließ nicht locker und lachte vergnügt.
,,Ich hasse dich, Lila. Ich verabscheue dich und würde dir am liebsten sofort schmerzen zufügen. Doch der Richter muss bei deinem Fall über dein Leben entscheiden. Und wie ich dir schon gestern sagte: Ich werde dafür sorgen, dass du verurteilt wirst!" Ich ließ sie wieder los und ging. Ich achtete besonders darauf die Tür zu schließen. Es sollten nicht wieder Gefangene fliehen.War Lila einmal aus dem Verkehr gezogen, konnte ich mich wieder voll und ganz Marinette widmen. Sie wurde gesichtet, konnte allerdings wieder fliehen. Ich würde dafür sorgen, dass niemand mehr fliehen konnte, dass mich niemand mehr verraten konnte. Jeder, der mich zum Feind machte, sollte sterben!
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Die Geschichte von Marinette Dupain-Cheng und Adrien Agreste
Fiksi Penggemar2027: ,,Ladybug gab es mal!" So redet jeder in Paris, das jetzt von Hawk Moth und seinen Sohn Adrien Agreste regiert wird. Doch auch in diesen geordneten System gibt es einen, der alles versucht, das alte Paris zurückzuholen: Marinette Dupain-Cheng...