Leise seufzend vergrub er seine Hände tief in den Taschen seiner schwarzen dicken Jacke, welche er bis zum Hals zugezogen hatte, da ihn eine eisige Kälte empfing.
Die hellgrauen Haare um spielen sanft das blasse Gesicht und fielen ganz leicht über Haselnuss braune Augen, unter welchen sich der Beginn eines dunklen Schattens zeichnete.
Mit einem erneuten Seufzen Strich er sich einige Strähnen aus dem Gesicht und ließ seinen Blick leicht umherwandern, auf der Suche nach Personen, die er eventuell kennen könnte.
Sofort bildete sich ein sanftes Lächeln auf seinen Zügen, welches er für den Rest des Schultages nicht mehr ablegen würde.
So war er eben.
Immer ein Lächeln im Gesicht, damit ihm niemand etwas anmerken konnte.
Meist schaffte er es alle zu täuschen, bis auf einen.
Daichi Sawamura.
Ein etwas größerer, braunhaarige Junge mit dunkelbraunen Augen. Besagter Junge war im gleichen Alter wie er selbst und sie kannten sich schon gefühlte Jahrhunderte.
Ein tiefes Band Verband die beiden Freunde und es war, als wüssten, sie immer Bescheid, wenn dem anderen etwas fehlte.
Daichi konnte anhand einer Sekunde sagen, ob es ihm gut oder schlecht geht, dabei war es in letzter Zeit vermehrt das letztere.
Seine Eltern waren selten zu Hause und wenn sie es waren, haben sie direkt wieder Stress gemacht das er doch lernen solle.
Eine 2 war eben nicht gut genug.
Wenn sein Vater mal wieder etwas getrunken hatte, was zum Glück nur selten geschah, bekam er es auch häufig durch Gewalt zu spüren, wenn er nicht pünktlich zu Hause war, eine in seinen Augen schlechte Note mitbrachte oder er ihm nicht auf die Sekunde genau gehorchte.
Kurz senkten sich die Mundwinkel und seine Hände verkrampften sich leicht in den Taschen. Doch schnell zierte wieder ein Lächeln das Gesicht und er betrat wie immer viel zu früh die Schule.
Gerade als er die Zahlen seines Spinds eingab, ertönten ihm bekannte Schritte die immer näher und näher kamen.
Es gab nur eine Person, die so früh wie er herkommen würde und so sah er gar nicht erst in die Richtung, sondern öffnete die kleine Tür, um ein Buch aus dem Schrank zu holen und seine Sporttasche darin zu Verstauen.
"Hey" ertönte die sanfte Stimme neben ihm und er schloss den Schrank, um der größeren Person ein leichtes Lächeln zu schenken.
"Guten Morgen Daichi" sprach er fröhlich wie immer und drehte sich etwas mehr zu ihm.
Direkt wurde er mit einem Prüfenden und zugleich besorgten Blick gemustert, ehe der andere leise seufzte und kurzerhand die Arme flüchtig um ihn schlang.
"Du weißt das ich für dich, da bin, Suga?" Fragte er leise und sah ihm ernst ins Gesicht.
Verkrampft lächelte er ihn weiter an und griff kurz nach den Händen, die auf seinen Schultern lagen.
"Wir reden später okay? Meine Eltern sind wieder weg und wenn du willst, kannst du mit zu mir kommen" leicht drückte er die Hände, ehe er sie wieder losließ, um seine wieder in den Taschen zu vergraben.
"Das Training fällt heute aus, wir gehen also nach der Schule direkt zu dir und dann erzählst du mir alles" drohend hob der Braunhaarige einen Finger an, lächelt dabei allerdings sanft und erfreut den Rest des Tages bei dem kleineren verbringen zu können.
---Einige Stunden später---
Erleichtert streckte er sich lang und gähnte leise auf. Endlich war diese quälenden Stunden vorbei, in denen vor ihnen eine ältere Person stand und ihnen versuchte Dinge beizubringen die, die meisten nach einer Minute eh wieder vergessen hätten.
Er griff nach seiner Tasche und schwang sich diese über die Schulter, ehe er mit langen Schritten den Klassenraum verließ und in Richtung Ausgang lief.
Auf dem Weg traf er noch einige seiner Teamkollegen und Freunde welchen er leicht zu winkte, um schlussendlich aus der Schule zu gehen.
Draußen erwartete ihn schon eine gewisse, breit grinsende Person und er konnte sich ein dezentes Schmunzeln nicht verkneifen.
"Sugaaa komm ich hab Hunger" der Teamcaptain griff nach seinem Handgelenk und zog ihn energisch hinter sich her, dabei rollte der Grauhaarigen leicht mit den Augen, wobei sich immer noch ein sanftes Lächeln auf seinen Zügen zeigte.
Einige Minuten später die, die beiden Freunde still nebeneinander gelaufen waren, kamen sie am Haus des kleineren an.
Der Parkplatz war leer und er konnte ein erleichtertes aufatmen nicht unterdrücken.
Entspannter als zuvor schloss er die Tür auf und schloss diese wieder, als Daichi das Haus hinter ihm betrat.
"Willst du schon mal nach etwas zu essen gucken? Ich gehe mich nur schnell umziehen" fragend sah er auf und tappte, dann die Treppen hoch als ihm mit einem Nicken geantwortet wurde.
Suga legte seine Tasche neben seinem Schreibtisch ab und zog aus seinem Schrank ein paar bequeme Kleidungsstücke.
Seine Hose hatte er ziemlich schnell umgezogen und gerade als er sein T-Shirt überziehen wollte hörte er ein leises Zischen hinter sich.
Erschrocken wirbelte er herum und sah zu Daichi, welcher ihn seltsam musterte.
So schnell es ging hatte, er das Shirt übergezogen, dabei konnte er allerdings nicht verhindern das seine Wangen einen leicht rosigen Schimmer bekamen.
"Warum siehst du mich so an?" leise nuschelte er und versuchte überall hinzusehen, nur nicht zu dem anderen.
"Die blauen Flecke..." der größere hatte einen fast schon traurigen Blick und er näherte sich dem anderen langsam, legte sanft seine Arme um ihn herum und drückte ihn an sich.
Auf einmal fingen die Schultern des Grauhaarigen an zu Beben und er vergrub seine Finger, in dem Oberteil des Anderen, ehe leises schluchzen aus seinem Mund entwich.
Daichi vergrub eine Hand in dessen Haare und fuhr ihm beruhigend über den Rücken "Du bist nicht allein!"
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Turquoise - Haikyuu
FanfictionMan findet Liebe in verschiedenen Arten. Unter Freunden, Familie und unter Paaren..die Liebe welche man für seine Haustiere empfinden kann oder sogar für die Nacht, Sterne, für das Wetter. Liebe ist eine Unendlichkeit, welche uns viele Möglichkeiten...