Der kalte Morgen und die Französin

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Kapitel 2:

Der nächste Morgen war noch kälter als der von gestern. Der Fluss dampfte sogar, weil die Luft einfach so kalt war. Mit meiner Kuscheldecke als Umhang, stand ich an meinem lieblings Fenster und schaute auf dem Fluss hinaus. Die Stadt hatte sich in den Jahren einfach um den Fluss herum gewundert, so als gäbe es den Fluss nicht, oder eher gesagt als wäre Fluss kein  Hindernis, sondern ein  Designer Zeichen. Schmunzeln dachte, “Als wäre es beabsichtigt dass der Fluss genau so durch die Stadt fließt.“
Ich war froh das es in meiner Wohnung molligwarm war. Maya hatte sich schon per Anruf auf mein Handy angemeldet. Ich war um die Uhrzeit leider noch nicht wach gewesen, doch da ich wusste das Maya Frühaufsteher war, hatte ich mein Handy immer an und so konnte sie mich meistens erreichen. Doch heute hatte ich mein Handy auf Stumm gehabt, wodurch sie nur auf die Mailbox reden konnte. Schmunzeln dachte ich, “Das hat sie vielleicht auf die Palme gebracht.“
Maja und ich waren beide Studenten. Doch Maja kam aus Paris wodurch sie immer einen französischen Akzent hatte. Doch seit drei Jahren die sie hier schon lebte, hatte sich dieser Akzent verflüchtigt. Ich mit meinem Dialekt kam mir immer sehr albern vor, wenn mir mal wieder auffiel wie schlecht mein Hochdeutsch war. Das kenzelte mir mein Deutschlehrer immer an.
Noch etwas verschlafen tappte ich in die Küche um mir mein Frühstück zu machen. Ich hatte mir vorgenommen, da heute Samstag war, Waffeln zu backen. Gesagt, getan.
Schnell waren alle Zutaten zusammen gerührt und die Waffeln gebacken, als auch schon meine Freundin Maja fröhlich durch die Tür spazierte. So als hätte sie die Waffeln schon förmlich gerochen. Naja man konnte sie auch riechen. Aber das Timing war einfach zu perfekt.
“Haha, Liese schau mal ich habe für dich auch mit eingekauft“, lachte sie und hob ihre beide Arme die mit fetten Papiertüten behangen waren. Ihr pelziger Mantel hatte ein paar Schneeflocken abbekommen die immer noch weiß strahlend auf dem Mantel saßen und fröhlich vor sich hin schmolzen.
“Brrr, mach doch mal die Türe zu! Es wird hier richtig kalt.“, maunzte ich Maja an.
“Ist ja gut.“, schimpfete sie, dreht sich einmal um und lief wieder zurück und schloss die Tür.
“So jetzt darf ich aber meine Taschen abstellen oder?“
Ich schaute sie per Seitenblick an.
“Das fragst du mich noch? Die Taschen, die du immer mit dir rumträgst, brechen dir eines Tages noch die Arme.“
“Ach was“, schmunzelte sie und zwang sich aus ihrem riesigen Mantel und ihrem großen Schal heraus.
“Setz dich!“, befahl ich. “Du willst sicher auch Waffeln, oder?“
“Ja klar!“, rief Maja da.    
Lachend kratzte ich die letzte Waffel von der Waffelform.

Verdammt noch mal !  ~Das Chaotenduo~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt