Hunger

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Als ich aufwachte, lag Seth neben mir. Er schlief noch und ich wollte ihn nicht stören. Ich drehte mich um und wollte aufstehen, doch mein Freund zog mich zurück. "Noch nicht.", sagte er.

"Aber!", widersprach ich. Doch er ließ mich nicht. Stattdessen bekam ich einem Kuss und wurde wieder zu ihn gezogen. Ich sah nach Seth und bemerkte, dass er wieder schlief. Ich nutzte die Chance und stand ruckartig auf. Ich zog mir meine Sachen an und ging in die Küche. Esme hatte schon für uns gedeckt.

"Guten Morgen!", sagte sie.

"Guten Morgen Esme!", sagte ich. "Wo sind die anderen?", fragte ich.

"Manche sind jagen, die anderen sind im Wald oder in der Stadt.", antwortete sie. Ich setzte mich und fing an zu essen.

"Ich muss auch wieder jagen.", stellte ich fest.

"Du kannst mit Nessie und Jake mit gehen. Seth müsste glaube ich auch mal wieder.", sagte sie. Ich nickte.

"Ich geh ihn mal wecken.", sagte ich und schnappte mir die Sprühflasche.

"Wofür brauchst du die?", fragte Esme.

"Ich muss Seth ja irgendwie wach bekommen.", sagte ich und wir mussten lachen. Ich ging also zurück ins Zimmer. Seth schlief immer noch und ich besprühte ihn mit den kalten Wasser. Er rührte sich nicht. Nun sprühte ich das Wasser in sein Ohr. In Sekunden saß er senkrecht im Bett.

"Guten Morgen, Schatz!", sagte ich und küsste ihn.

"Guten Morgen, Schönheit! Das war nicht sehr nett.", sagte er.

"Tut mir leid, doch du solltest es nicht anders. Willst du heute jagen?", fragte ich.

"Musst du wieder?", fragte er. Ich nickte. "Menschen?", ich nickte wieder. "Kannst du damit nicht aufhören?", fragte Seth.

"Seth, das kann ich nicht. Im Amazonas gibt es nur kleine Tiere. Sie sind sehr schwer zu finden, deshalb jage ich Menschen. Aber nicht so oft.", erklärte ich. Seth sah traurig aus.

"Kannst du nicht hier bleiben?", fragte er.

"Nein Seth. Ich gehöre in den brasilianischen Regenwald.", sagte ich.

"Jage wenigstens hier Tiere.", sagte er.

"Ich kann nicht.", sagte ich und ging. Ich musste jagen. Ich folgte der Fährte der anderen Vampire und hoffte auf reichlich Beute. Mindestens fünf Personen. Ich war nach einer halben Stunde in unseren Jagdgebiet. Ich sprang auf ein Dach und suchte meine Beute. Ich entdeckte ein Mädchen, was allein herumlief. Zur falschen Zeit am falschen Ort. Ich sprang nach unten, landete natürlich lautlos und rannte zur ihr. Ich drückte sie an die Wand. Meine Zähne durchstoßen ihre dünne Haut und ich schmeckte ihr süßliches Blut. Sie konnte nicht schreien. Leer getrunken, ließ ich sie fallen und suchte mir die nächste Beute. Diesmal war es ein Obdachloser. Sein Blut schmeckte nicht sehr gut. Aber ich hatte Durst. Ich trank das Blut von zehn Menschen. Danach war ich so satt. Ich lief zum Anwesen der Cullens, wo alle auf mich warteten.

"Wo warst du?", fragte meine Mom.

"Na jagen.", sagte ich.

"Du hast doch die Leichen vernichtet?", fragte Kachiri.

"Na klar. Hab sie verbrannt.", sagte ich.

"Bree!", rief Seth und umarmte mich. Dann schmeckte ich seine Lippen. Es war diesmal ein sehnsüchtig sehnsüchtiger Kuss.

"Hi Seth!", sagte ich.

"Wie viele?", fragte er.

"Zehn. Ich kann nun zwei Monate ohne. Sollte aber noch vor den Kampf jagen gehen. Das solltest du auch.", antwortete ich. Er sah auf dem Boden.

'Bree, bitte! Hör auf Menschenblut zu trinken!', flehte er mich in Gedanken an.

"Seth, das kann ich nicht.", sagte ich. Dann rannte Seth nach draußen. "Seth! Warte!", rief ich ihm nach und folgte ihn. Er blieb auf der Veranda stehen.

"Bree, ich brauche meine Ruhe.", sagte er und lief in den Wald.

"Seth! Seth!", schrie ich nun. Doch er blieb nicht stehen. Nun liefen mir die Tränen über die Wangen. Huilen nahm mich in die Arme. Er war gegangen als ich ihn bat zu bleiben. Und das war schlimm und ich wusste nicht, ob ich ihn das verzeihen kann.

Biss wir uns wiederfandenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt