My broken Mate

》13《

Noch einige Zeit lang saßen wir still beisammen - keiner wagte es irgendwas zu sagen. Mein Blick huschte immer wieder zu Alex, der mich ebenso unsicher ansah. Zwar hatten wir uns teilweise vertragen, aber wo wir genau standen, wussten wir immer noch nicht. Und Aiden saß da, die Arme verschränkt und den Blick scharf auf Alexander gerichtet. 

Lange dauerte es aber auch nicht, bis die Stille unterbrochen wurde. Erneut am heutigen Tag, flog die Tür auf und zwei gleichaussehende Jungen traten ein. Beide lachten herzhaft und mein Herz fing an in meiner Brust zu flattern. April hüpfte aufgeregt in mir umher und jankte vor Freude. Als die beiden uns erblickten, verstummten sie sofort.

»Tut uns leid, Aiden. Wir wussten nicht, dass du ein Gespräch hast«, sagten beide gleichzeitig. Es war so seltsam, dass es schon wieder lustig war. Sie sprachen so, als hätten sie sich abgesprochen - völlig synchron.

»Nein, nein, Jungs. Kommt her«, meinte Aiden und winkte die beiden zu uns. »Es geht euch auch etwas an, naja, eher betrifft es euch.« Beide legten ihren Kopf schief und sahen sich verwirrt an. Scheinbar tauschten sie ihre Gedanken aus, bevor sie mit ihren Schultern zuckten uns sich zu uns gesellten.

»Ihr habt sicherlich schon meinen Besuch bemerkt«, fing Aiden an, die beiden in die Situation einzuführen. Die nickten gleichzeitig. »Ihr wart damals auch noch sehr jung und werdet euch mit Sicherheit nicht erinnern können...Aber ihr wisst, von unserer toten Schwester?« Sie nickten wieder. Ein bitterer Ausdruck trat auf ihr Gesicht. Der eine von ihnen schloss sogar die Augen und verzog dabei gequält sein Gesicht.

»Unsere Schwester ist nur totgeglaubt«, hauchte Aiden atemlos und sah zu mir. »Das Amelie.« Beide sahen zu mir. »Unsere Schwester.« Ihre Augen weiteten sich und ihre Münder standen weit offen. Sanft schenkte ich ihnen ein ehrliches Lächeln und im nächsten Moment sprangen sie abrupt auf und schlangen beide ihre Arme um mich. Ich war im ersten Moment so überfordert, dass ich einfach nur stocksteif da saß und spürte, wie April immer aufgeregter in mir wurde. 

Und dann spürte ich, wie sie anfingen zu weinen und das war der Augenblick, an dem auch ich mich nicht mehr zurückhalten konnte und die Tränen erneut zu laufen begannen. Es war ein Wunder, dass Alex erst jetzt reagierte, doch stieß er jetzt ein drohendes Knurren aus. »Klappe, Alexander!«, zischte ich ihn an und bekam von ihm ein beleidigtes Schnauben.

Zögernd lösten sie sich wieder von mir und wischten sich hastig die Tränen weg. Verlegen drehten sie ihre Köpfe weg, was ich nur sanft belächelte. »Und das ist Alexander Silver. Er ist Amelies Gefährte und wie ihr wisst, der Alpha des Dark-Soul-Rudels, mit dem wir jetzt auch eine Bruderschaft eingegangen sind.« Aiden blickte zwar noch etwas feindlich zu Alex, aber die Zwillinge schienen das gar nicht zu bemerken. Sie strahlten viel lieber übers ganze Gesicht.

 Nachdem sie sich wieder gesetzt hatten, fing ich an, auch ihnen alles zu erzählen. Und auch sie erzählten von ihrem Leben. Sie erzählten von allem möglichen. Es wurde viel gelacht und mein Herz öffnete sich den beiden in Windeseile. Man merkte, dass Alexander nicht alles gefiel, aber das war uns allen egal. Wir wollten das hier und jetzt einfach genießen.

»Hast du eigentlich schon Amber angerufen?«

Als diese Frage fiel, erstarrte Aiden und riss seine Augen auf. »Sie wird mich dafür umbringen, dass sie es als letztes erfahren hat.« Die Zwillinge lachten los und steckten mich sofort damit an. Wie gut es doch tat, einfach so fei lachen zu können. Aiden ließ sich nicht lange davon aufhalten und stürmte zum Telefon, wo er dann Amber anrief.

Während des Telefonats musste Aiden einmal das Telefon von seinem Ohr wegreißen und verzog dabei schmerzhaft sein Gesicht, da man selbst von hier aus ihre aufgebrachte Stimme schreien hören konnte. Die Zwillinge hielten sich kein Stück mit ihrem Lachen zurück, wo bei meine Lippen nur ein Schmunzeln zeichnete, was aber ziemlich schwer zu halten war, da ich mich am liebsten, dem Lachen der Zwillinge anschließen würde.