Kapitel 9: Neue Gefährten

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"August! Da bist du ja!" Juli springt auf ihren kleinen Bruder zu und stupst ihre Nase an seine Stirn. "Ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht wegrennen!" August dreht etwas beschämt seinen Kopf weg. "Jaaa...", sagt er nur leise. Juli wendet sich zu uns Beiden. "Ihr habt ihn also tatsächlich gefunden? Danke, ihr Beiden. Und... Hey, Mido! Was machst du denn hier?"
Obwohl unsere erste Begegnung mit Juli keinen so guten Eindruck bei mir hinterlassen hat, fange ich jetzt doch an, sie echt nett zu finden. Sie ist sehr energiegeladen und spricht wahnsinnig schnell. Ich mag es, wie sie sich um ihren Bruder kümmert und wie Verständnisvoll sie mit seiner Neugierde umgeht.
Mido antwortet auf ihre Frage: "Ich bin der Grund dafür, das dein Brüderchen weg gerannt ist. Meinte, er müsste unbedingt gucken, was da raschelt. Ich hab eure Herde im vorbeirennen gar nicht bemerkt."
Juli lacht. "Mido, bist du wieder vor irgendetwas weg gerannt?"
Mido wird rot und blickt von Juli weg. "Das... Nein, natürlich nicht! Ich meine... Es ist nicht so als würde ich mich oft erschrecken!" Er lässt seine Blätter auf dem Kopf hängen, um seinen Augen dahinter zu verstecken. "A...Okay, doch, eigentlich hab ich mich schon erschreckt und bin vor nichts weggerannt, und dann haben die Jungs mich verfolgt und ich hatte zu viel Angst mich umdrehen um zu sehen das es August war..." Juli stupst ihn mit der Nase an. "Das klingt nach dir." Er läuft noch röter an.
Sie wechselt das Thema. "Jedenfalls Danke, das ihr August gefunden habt! Ihr seit Abenteurer, oder? Ihr seht so aus."
"Jau!", bestätigt sie Zack.
"Das ist cool! Ich wünsch euch viel Spaß! Ich selber muss bei der Herde bleiben. Muss auf meinen Bruder aufpassen und so. Was macht ihr jetzt noch? Reist ihr gleich weiter?" Ich ergreife das Wort. „Mido wollte uns noch wo hin bringen. Wieso?"
Sie legt den Kopf schief. „Ich dachte, ihr wollt unsere Herde vielleicht ein Stück begleiten bevor ihr weiterzieht. Wir bleiben die Nacht hier! Ihr könnt, wenn ihr fertig seit, einfach wieder herkommen. Wie klingt das?" Ich sehe zu Zack. Er nickt mir zu, dann sage ich zu Juli „Gerne, wir kommen dann!"
Sie nickt und zu, während August uns "Dankeschööön!" zuruft und die Beiden zurück zur Herde laufen.
Ich hätte gern einen Bruder oder eine Schwester.
Ich hätte ein kleineres Geschwisterkind.
Wäre es nicht noch als Ei mit meinen Eltern verbrannt.
Mein Vater wollte es noch aus dem brennenden Haus retten. Er kam nicht wieder hinaus.
Einer der klaren Momente an die ich mich erinnere. Fast alle Anderen sind verschwommen. Ich will mit niemanden darüber reden.
Mido tippelt vor mich. "Ähm... Bevor ich euch zu Noctuh bringe, wollte ich euch was Fragen..." Er verlagert sein Gewicht nervös von einem Fuß auf den anderen „Ich... wollte euch fragen, ob ich auf euer Abenteuer mit kann..."
„Eh... Was?", fragt Zack etwas irritiert. Mein Herz macht einen Satz. Er will mitkommen? Einfach so? Mido guckt weg. „Ich weiß wir kennen uns kaum... Aber ich bin so feige... Und ich dachte, ich könnte vielleicht auf einem Abenteuer mutiger werden. Alleine treue ich mich das aber nicht..." Ich sehe Zack an. „Also ich würde ja sagen." Zack springt in die Luft. „Warum nicht? Willkommen im Team!"
Mido wackelt fröhlich mit seinen Blättern, etwa so wie ich mit meinem Schwanz. „Wirklich? Mann, danke! Ich gebe mein bestes." Ich grinse ihn an. Ich freue mich total. Ich hab in Lous Wald wenige Freunde neben Zack gehabt. Und jetzt mache ich, einfach so, einen Neuen. „Solltest du nicht erst einmal deine Eltern Fragen?", wirft Zack dann allerdings berechtigter Weise ein. Mido schläft das Gesicht ein. „D-Da war ja was... Also... okay, ich frag meine Eltern! Aber vorher gehen wir zu Noctuh."

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