Kapitel 31: Ein völlig fremdes Pokémon

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Laura spricht erst einmal nicht weiter, wahrscheinlich weil sie nicht weiß, wie sie es sagen soll.
Blade atmet tief durch. "Wir infiltrierten das Gebäude der Organisation in der Nacht, da wir hofften, weniger Leute anzutreffen.. Dadurch, dass Lou Auren spüren kann wusste er wo Menschen sind und konnten sie meiden. Wir hatten vorneweg - zum Glück - erfahren, das Menschen Geräte haben, die Alarm schlagen wenn Leute gewaltsam versuchen in Türen einzudringen, also wussten wir, das wir anders herein mussten. 

Wir fanden einen Weg und gingen Vorsichtig voran, verliefen uns in den Fluren aber trafen keine Menschen... vermutlich standen alle vor den Türen Wache.
Natürlich hatten sie noch andere Überwachungssysteme. Wir trafen keine Wachen aber sie wussten das wir darin waren... also schickten sie ihre Pokésoldaten."

"Pokésoldaten?" Wiederholte Dawn in einem fragenden Tonfall.
Lou sprach leise und mit tiefer, ernster Stimme, immer noch ohne aufzublicken. "Eigentlich nur Pokémon, die sie gefangen hatten. Sie legten ihnen Halsbänder um, die ihnen Schmerzen zufügten, wenn sie nicht gehorchten und machten sie damit zu ihren Werkzeugen. Wir wussten am Anfang noch nicht, wofür sie es taten, aber später fanden wir heraus, das sie die Kräfte der Poķémon für ihre Kriege missbrauchen wollten. Sie trainierten diese Pokémon gegen ihren willen darauf, Menschen und Pokémon anzugreifen."

Ich fühlte mich, als würde die Temperatur im Raum plötzlich um 5 Grad sinken. Dabei war sie Stimmung schon vorher kalt und angespannt genug, um mich nervös zu machen.

"W-warum machen Menschen das?", fragt Mido total verängstigt.
"Nicht alle Menschen machen so was.", erklärt Blade ihm sanft. "Die wenigsten sogar. Das, was sie mit den Pokémon gemacht haben, ist auch unter Menschen verboten. Sie taten es im Geheimen, in der Hoffnung, das der Krieg unter den Menschen weit im Norden sich enorm ausbreitet und das sie dann, mit Soldaten die keine Menschen sind, enorm Geld verdienen können."
Dawn senkte den Kopf. "Papa sagt immer, das es egal ist ob Mensch oder Pokémon: Wenn sie mit Krieg konfrontiert werden verlieren einige ihre Moral und ihren verstand und tun ganz selbstverständlich die grausamsten Dinge..."
"Das kann ich so unterstreichen.", meint Lou so leise, das Mannes kaum hört.
"Was ist dann passiert?", drängelt Zack ein bisschen. Ich kann ihn verstehen, ich möchte wissen was ihre Geschichte mit mir zu tun hat.

Blade übernimmt wieder das Wort. "Wir hatten keine Chance. Die Pokémon wollten uns nicht weh tun, aber sie mussten es für ihr eigenes wohl. Um zu entkommen... versuchte Lou sie alleine aufzuhalten." Er schielt zu seinen Freund herüber und wartet darauf, das Lou etwas dazu sagte, das tat er aber nicht.
"Natürlich hatte er alleine keine Chance, er wurde besiegt und wie die anderen als Pokésoldat festgehalten. Aber ich und Laura konnten Dank ihm entkommen und mit einem neuen Plan zurückkehren."

Ich verstehe es nun. Warum Lou Menschen so sehr hasst. Er weiß, das es auch gute Menschen gibt, aber es ist verständlich das er ihnen nicht trauen kann und will.
Ich sehe ihn an. Sein Gesicht ist immer noch sehr ausdruckslos, aber wenn man genau hinsieht kann man Traurigkeit erkennen.

Laura möchte hier wieder übernehmen, aber Lou unterbricht sie.
"Ich erinnere mich daran, wie das Meditalis, das mich K.O. schlug sich vorneweg bei mir entschuldigte.
Und das Sichlor, das mein Auge so verletzte, mir nie wieder in die Augen blicken konnte, weil es sich so schuldig fühlte. Ich erinnere mich daran wie ich mein Bewusstsein hinter Gitter wieder fand und ein junges Wonneira alles mögliche probierte, um mein Auge zu heilen, aber es hatte nicht die kraft und die Möglichkeiten, es wieder hin zu bekommen." Er atmet tief ein und wieder aus. "Ich war nicht lange da, aber es war... unertragbar."
"Das war der Moment in dem ich beschloss, mich durch einen Funkelstein zu entwickeln.", warf Blade nun ein. "Ich wusste, das wir diese Kraft brauchen. Wir machten uns auf, um es erneut zu versuchen.
Diesmal waren wir erfolgreicher. Uns war bewusst, dass sie uns durch ihre menschliche Technik aufgespürt hatten. Und wir hatten die Ahnung, das die Halsbänder auch irgendwie mit Technik funktionierten. Also holten wir uns Hilfe von ein paar Voltenso aus dem Mondtal, da es nahe lag. Das ist in diesem Tal bekanntlich etwas schwierig, mit den Pokémon zu reden aber ein paar halfen und sie wussten was zu tun war. Sie überluden die Stromleitungen von den Menschen und verursachten damit, das alle elektronischen Geräte ausfielen. Lichter, die Halsbänder, Überwachungssysteme.
Wir konnten eindringen und Lou mit all den anderen Pokémon retten. Allerdings..."
Er atmet aus. "Das musst du jetzt erzählen, Lou... es tut mir leid."
Und das tut ihm wirklich leid. Seine Stimme bricht beim letzten Wort, aber er sieht weniger traurig aus, sondern tief besorgt, als hätte er vor etwas Angst.
Keine Furcht. Ich glaube er hat Angst vor etwas, das Lou tun könnte.

Lou machte ein sehr seltsames Schnaubgeräusch. „Mitleid brauchst du nicht haben." Lou hebt den Kopf, sieht mich an. Zögernd beginnt er zu erzählen. „Hope... also Blade und Laura haben den anderen geholfen aus dem Gebäude zu kommen, aber ich war... wütend. Ich wollte nicht einfach abhauen. Ich ging tiefer hinein und fand einen Menschen, der, so wirkte es zumindest, der Anführer des ganzen war.
Ich... konnte mich nicht mehr beherrschen..."
Lou beginnt zu zittern. Es kommt mir vor, als würde ein komplett anderes Lucario vor mir sitzen. Er ist sonst immer so gefasst und ruhig. Und jetzt sitzt er hier und traut sich nicht auszusprechen was passiert ist.

Er atmet noch einmal tief durch, reibt die Pfoten aneinander, fährt sich dann über die Ohren, schließt die Augen und sagt leise: „Ich habe ihn angegriffen. Er konnte sich nicht als einzelner Mensch gegen ein wütendes Lucario wehren... Ich begann auf ihn einzuschlagen. Bis er Blutete. Bis er nicht mehr atmete. Und selbst dann noch. Ich hatte komplett die Kontrolle verloren... Ich wusste nicht mehr was ich tat. Als... Als Blade kam und mich endlich beruhigen konnte, war es zu spät..." Seine Schultern beben und ich merke, das er mit den Tränen kämpft. „Ich erinnere mich kaum noch an  das was ich getan hab. Aber ich weiß wie ich wieder zu mir kam... und den leblosen Körper sah... Und das Blut an meinen Händen.", seine Stimme bricht am Ende des Satzes weg. Stille.

Lou hat jemanden ermordet? Ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Das wirkt alles so unecht. So gelogen. Lou ist kein Mörder... oder? Er sitzt dort, mit zitternden Körper, fasst weinend... und da kommt es mir so vor als würde ich ihn überhaupt nicht kennen.

Ruckartig steht er auf. Mido zuckt zusammen und duckt sich ab. Sonst sagt keiner ein Wort.
„Ich muss hier raus.", meint Lou und rennt aus der Höhle. Ich will ihm folgen, aber meine Beine wollen sich nicht bewegen.
Das muss ein Albtraum sein...

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Irgendwie fühlt sich das Kapitel komisch an.

Erstmal: Sorry für den doppelten Ausfall! Unsere Berufsschule hat mich mit Tests und Hausaufgaben voll geballert und da dieses Kapitel so wichtig war wollte ich es ordentlich machen.
Letztendlich weiß ich nicht ganz ob dieses Kapitel gut geworden ist...
Ich hoffe, niemand ist zu sehr geschockt von dem plötzlichen Stimmungswechsel, aber ich glaube ich hatte schon genug ernste Szenen drin, um nicht zu sehr zu überraschen.
Allerdings weiß ich nicht ob ich mit den Dialogen vielleicht übertrieben habe. Ich hoffe doch mal, dass Nächste mal schaff ich es wieder pünktlich.

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