Zack und ich folgen Mido durch den Wald, der sich so sehr verändert hat. Ich kam nie so weit aus dem Dorf raus, aber den alten Moosbaum, die Blumenlichtung und Herr Noctuhs alten Baum kannte ich, und auch den Wag dahin. Wenn ich mich nicht irre, sollte westlich von hier, gut 700 Meter westlich von hier die Lichtung sein, auf der unser Dorf war. Das Feuer konnte nicht weit gekommen sein, die Bäume hier waren zu alt dafür. Aber obwohl ich mich noch an die Orte erinnere ist der Walt mir fremd. Wenn man jeden Tag den Wald sieht und erlebt wie er sich Stück für Stück verändert, fällt nicht auf. Ich war allerdings mein halbes Leben lang nicht mehr hier.
Bald waren wir an Herrn Noctuhs Baum. Er war viel kleiner als ich ihn in Erinnerung hatte. Und viel grüner. Seine gigantische Laubkrone war riesig und sehr dicht, so das man nicht erkennen konnte, ob Herr Noctuh zu Hause war oder nicht. Im Winter allerdings sah man immer, wie er in den Ästen saß und schlief. Das weiß ich, da ich früher immer zu ihm gegangen bin um Geschichten von ihm zu lauschen.Wir bleiben unten am Fuß des Baumes stehen. Ich sehe nach oben. Mein Herz klopft wie verrückt. Ich weiß nicht, wie ich ihn ansprechen soll. Immerhin denkt er, ich bin tot! Ob er mich erkennen wird?
Mido guckt nach oben und beginnt zu rufen: „Herr Noctuh! Ich bin es, Mido! Sind sie da? Ich habe Besuch!" Es raschelte im Laub, dann steckte das große Eulenpokémon seinen Kopf aus den Blättern. „Guten Tag, Mido. Wen hast du denn..." Er macht eine kurze Pause, als er mich sieht. Ich starre ihn an. Mein Herz klopft noch schneller. Der Wald hatte sich verändert, und das, was gleich war, hatte ich anders in Erinnerung. Ihn aber nicht. Er sah genauso aus, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Keine Feder sah anders aus. Er blickt mich an, in seinen Augen eine mischuung aus verblüffung und leichter trauer. „Wie ähnlich du dem kleinen Rocky doch siehst...", sagt er leise und nachdenklich. „Ich... äh... Ich bin Rocky.", hasple ich, „Mich... hat jemand gerettet."
Er schnellt aus dem Baum, fliegt herunter und landet vor mir. Nachdem er seine Flügel eingeklappt hat, starrt er mir mit seinen großen Augen in meine. „Ja... unverkennbar. Dieses Leuchten in deinen Augen... Unverkennbar der kleine Rocky. Ich wusste nicht, das auch nur einer von euch am Leben geblieben ist! Wo warst du, wie ist es dir ergangen?" Ich starre ihn immer noch an. Ich fühle mich komisch. Ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben. Ich könnte losweinen, aber nicht weil ich traurig bin. Auch nicht weil ich glücklich bin. Aber egal was es war, ich hielt es zurück.
„Nun... Ein Lucario hatte mich gerettet. Ich lebte bei ihm, im Wald hinter der Autobahn. Ich bin dort geblieben, bis ich mit meinem Freund hier auf ein Abenteuer aufgebrochen bin. Und... eh... Mido hat uns zu dir gebracht." Zack, der die ganze Zeit auf meinem Kopf war, springt in die Luft und sagt: „Hallo, Herr Noctuh." Er lächelt. „Hallo, junges Wattzapf." Er schüttelt kurz sein Gefieder aus. Dann richtet er sich wieder an mich. „Ich muss dir sagen, ich bin gerade sehr verblüfft. Aber natürlich auch sehr glücklich, das du lebst. Das ist eine sonderbare Wendung der Dinge." Ich starre ihn immernoch an, als ich ihn bitte: „Kannst du mit uns zum ehemaligen Dorfplatz gehen? Ich will Zack von meinem Dorf erzählen und... gucken was daraus geworden ist." Er legt den Kopf schief. „Bist du dir sicher, Rocky? Das könnte dir im Herzen weh tun." Ich seuftze. „Eigentlich wollte ich alles vergessen, aber ich glaube, das ist nicht der richtige Weg. Auch wenn ich wohl sehr traurig werde..." Er legt seinen Kopf in die andere Richtung. „Nun gut. Dann lass uns gehen."
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Einfach Besonders [Pokémon FanFiction]
FanfictionRocky ist eigentlich ein ganz normales Wuffels. Eigentlich. Wäre da nicht sein schillerndes, blaues Fell und seine schmerzvolle Vergangenheit. Um seinen Platz in der Welt zu finden begibt er sich auf eine Reise um Abenteuer zu erleben, die Welt zu s...