Kapitel 23: Nach dem Sturm

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„Maria ist weg!" Ich werde von Zacks aufgeregten Aufruf geweckt. Verschlafen richte ich mich auf. „Was ist los?", grummle ich Zack an. „Maria ist weg!", ruft er aufgeregt. Er sitzt auf einem Zettel. Neben mir schraubt sich Mido aus dem Boden. Das sieht immer total witzig aus. Er hat ja keine Arme zum graben, deswegen sucht er sich immer sehr lockeren Boden, schaufelt sich mit seinen Füßen in den Boden rein und ruckelt sich dann am morgen wieder Stück für Stück heraus. Dabei wackeln die Blätter auf seinem Kopf immer so lustig hin und her. „Wie, Maria ist weg?", fragt er jetzt, ein bissen wacher.
„Da. Sie hat uns einen Zettel zurück gelassen. Also, Raica, um genau zu sein." Bei dem Lärm, den Zack macht, wird auch Blade langsam wach. Er richtet sich auf und wendet sich direkt an Zack. „Was hat sie geschrieben?"
„Das Maria eine wichtige Nachricht von einem Menschen bekommen hat und deswegen so schnell wie möglich weg musste. Und es tut ihnen Leid, dass es so plötzlich ist und sie sich nicht richtig verabschieden."
„Hoffentlich ist niemand aus ihrer Familie schlimm krank oder so...", denke ich laut. „Wenn sie uns es nicht mitgeteilt hat, ist es nicht nötig, dass wir es wissen.", bringt Blade ein und hat auch recht damit. „Ja, aber ich mache mir etwas Sorgen...".
„Es wird schon okay sein!", meint Zack so optimistisch wie immer. Dann huscht er aus der Höhle. „Warum ist Zack eigentlich immer schon nach dem Aufstehen direkt so aktiv?", fragt mich Mido, immer noch verschlafen. „Ich weiß es nicht und ich verstehe es auch nicht wirklich.", gebe ich offen zu, "aber man gewöhnt sich dran."

Irgendwie haben wir immer im fliegenden Wechsel Begleiter. Erst August und Julis Familie, dann Maria und ihre Pokémon, jetzt Blade. Mir gefällt das. Ich wollte ja viele verschiedene Leute kennen lernen und neue Sachen erfahren. Dementsprechend freue ich mich, dass wir heute weiter reisen können. Ich strecke mich einmal ordentlich und gehe dann ebenfalls aus der Höhle, um etwas zu trinken.
Der Boden und die Pflanzen sind gut durchtränkt von dem Wasser und die Luft riecht auch nach der Nacht noch nach Regen. Es tut gut, die Sonne wieder zwischen den Bäumen durchscheinen zu sehen. Zack schlürft ein paar Regentropfen von einem Blatt. Ich stecke neben ihn meine Nase in eine Pfütze und spiele ein bisschen mit dem Wasser, bevor ich zu trinken beginne.
Währenddessen beginnt Zack zu erzählen. „Ich hab heute Nacht von einem sprechenden Baum geträumt, der dachte, er wäre ein Pokémon-Trainer. Deswegen hat er uns mit Äpfeln beworfen." Ich hebe den Kopf und schaue ihn verwundert an. „Was träumst du eigentlich immer für komische Sachen?" Er grinst und antwortet: „Ich bin vielleicht auch einfach nur selber komisch."
Eine Windböe trägt mir erneut wieder diesen bekannten Geruch in die Nase. Ich schnüffle über den Boden. Der Regen hat den Geruch so gut wie weg gespült, aber ich glaube ich kann die Fährte noch aufnehmen. Zack springt auf meinen Rücken und fragt verwundert: „Was riechst du?" Ich antworte nicht und gehe langam dem Geruch hinterher. „Rocky, sag schon!", nörgelt Zack herum. „Ich glaube, ich...", jetzt fällt mir was auf. Ich bin mir erst nicht sicher, ob ich wirklich das gerochen hab was ich denke, aber nach wiederhohlten Schnüffeln bin ich mir sicher. „Verdammt!" Ich renne los. Zack erschreckt sich und krallt sich an mir fest. „Jetzt sag mir doch mal endlich, was los ist!", ruft er genervt. Aber das würde nur zu viel Zeit kosten, wir sind eh bald da. Ich bleibe sofort stehen vor dem, was ich gerochen habe und meine üble Vorahnung bestätigt sich. Zack springt von meinem Kopf und flucht dabei laut. Vor uns liegt Dawn, bewusstlos. Wie ich mir dachte, als ich sie letztens gerochen habe... sie muss auch losgezogen sein und eine ähnliche Route wie wir genommen haben... Und gestern Nacht ist ihr ein massiver, großer Ast auf den Körper gefallen. Sie blutet irgendwo, aber ich kann nicht sehen wo, da das Holz ihren Körper bedeckt. Das ist das, was ich neben ihr gerochen habe... es war wirklich Blut! Wenigstens ist es nicht der Kopf. Sie muss dort die ganze Nacht gelegen haben. Ich stupse sie sanft mit der Nase an.
„Dawn? Dawn, hörst du mich?", sie reagiert nicht. Aber sie atmet. Ich versuche, den Ast von ihr weg zu drücken, aber ich bin zu schwach und der rutschige Boden sorgt nur dafür, das ich beim Schieben hinfalle. „Ich hohl Blade! Er bekommt den Baum am wahrscheinlichsten runter!", ruft Zack mir zu und ist schon halb unterwegs. "Okay, ich warte hier!"

Wir sitzen wieder in der Höhle. Blade hat Dawn befreit und hier her gebracht, sie auf ein Bett aus Blättern gelegt und untersucht jetzt ihre Wunden. „Okay, sie ist gar nicht so schlimm verletzt. Ihr Rücken ist stark geschwollen und ihre Pfote vermutlich verstaucht... Sie hat einige kleine Wunden und eine etwas größere, aber ungefährliche am Rücken. Das Blut hat wohl nur so stark gerochen, weil es vom Wasser verteilt wurde... Ich glaube, sie ist nur vor Erschöpfung bewusstlos geworden, nachdem sie sich erfolglos versucht hat, sich unter dem Ast zu befreien."
Ich atme erleichtert aus. Ich hatte schlimmeres vermutet „Also wird sie wieder...", stellt Zack erleichtert fest. Blade nickt zustimmend, fügt aber noch hinzu „Hätten wir sie nicht gefunden, hätte es aber schlecht ausgesehen... Und sie ist bestimmt auch krank geworden, da sie mit dem nassen, kalten Fell die ganze Nacht lang draußen lag."
„Sollen wir Beeren sammeln gehen? Wir haben noch nichts gefrühstückt, und Dawn braucht bestimmt auch eine Stärkung wenn sie aufwacht!", schlägt Mido vor. Blade lächelt. „Du denkst mit. Das wäre echt super von euch Jungs. Ich gucke, was ich solange für sie machen kann. Darf ich noch fragen, woher ihr euch kennt?"
Ich überlege. Wie fasst man das kurz zusammen? „Wir... kennen uns kaum, wir haben nur mal gegeneinander gekämpft."
"Die Kampfeslust junger Unlicht-Pokémon, richtig?", fragt er weiter nach.
Ich nicke zustimmend. Er lächelt. "Ich verstehe."
Dann gehen wir drei los.
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Okay, dass war das Kapitel für heute. Ich habe im laufe der Woche übrigens den Prolog und das erste richtige Kapitel überrbeitet. Der Prolog klingt jetzt eigentlich nur ein bisschen hübscher, aber der zweite Teil lohnt sich vielleicht sogar, noch mal zu lesen. Es ist nicht viel anders, aber ich habe ein paar Dinge hinzugefügt, die Rockys und Lous zusammenleben etwas mehr vertiefen. Das möchte ich mit einigen andern Kapiteln definitiv auch noch machen.

Dann bis nächste Woche!  

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