Kapitel 30: Storytime

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Wir gehen zurück in Frau Nanmés Gasthof und bereit ein frühes Abendessen vor, da Lou und Laura von der Reise recht hungrig sind. Mit der Zeit lernen wir uns gegenseitig besser kennen, unterhalten uns über dieses und jenes. Aber es fällt immer noch kein Wort darüber, warum die drei uns hier treffen wollten; wir bekommen immer gesagt das sie es uns heute Abend in Ruhe erzählen wollen. Mit der Zeit merke ich an ihren Reaktionen, wieso. Es scheint nicht nur eine lange Geschichte sondern auch eine sehr ernste Angelegenheit zu sein, von der sie uns nicht einfach so zwischendurch erzählen können und wollen. Ich mache mir etwas Sorgen.
Allerdings erfahren wir hier auch mehr über Mido, als sich das Gespräch zum Kampf zwischen Laura und Dawn dreht.

"Du hast noch nie gekämpft???" fragt Dawn ihn ungläubig, fast schon geschockt. Mido nickt sichtbar verlegen. "Kein Wunder, das du vor so vielen Dingen Angst hast, wenn du nicht weißt, wie du dich wehren kannst.", schlussfolgert Zack. Mido hängt sich verlegen die Blätter vor das Gesicht. "Aber vorm Kämpfen hab ich auch Angst.", sagt er ganz ganz leise.
"Davor brauchst du nun echt keine Angst haben.", meint Laura und kichert hinter vorgehaltener Hand. "Ich bin auch ein Pflanzenpokémon, ich zeig dir Morgen wie es geht.", sie zwinkert ihm zu. Das macht Mido nur noch verlegener, aber er meint "Wenn es sein muss..."
"Und dann kämpft Lou gegen Blade!", schlage ich laut vor. "Was?", fragt Lou, den ich scheinbar aus den Gedanken gerissen habe. Ich wiederhole mich: "Du sollst mal gegen Blade antreten, ich will eich beide kämpfen sehen."

Blade sieht zu mir, dann zu Lou. Seine Augen bleiben ein Moment zu lange an Lou hängen als es normal wäre. Dann meint er: "Also ich finde das durchaus eine gute Idee." Lou schließt die Augen. "Gut. Dann sag ich mal nicht nein." Meine Augen leuchten auf. Ich sehe die Beiden kämpfen!

Der Abend vergeht, wir bringen die Reste weg und treffen uns irgendwann im hinteren Teil der Höhle, der Familie Ordoch gehört. Wir durften hinter, da uns dort niemand unerwünschtes zuhört und stört. Dementsprechend schickt Frau Nanmé auch ihre Kinder spielen und setzt sich dann zu uns. Die Stimmung sinkt. Mir wird unwohl bei dem Gedanken daran, was sie uns so wichtiges zu sagen haben.
Lou wirkt anders als sonst. Er setzt sich und blickt nichtssagend auf dem Boden, seine ganze Mimik wirkt ausdruckslos.
Blade blickt zu ihm. "Soll ich zuerst reden?" Lou stimmt kopfnickend zu, ohne seinen Blick zu heben. Blade hebt die Stimme. "Es geht um etwas, das mit Rockys Vergangenheit zu tun hat."

Ich zucke zusammen. Irgendwie habe ich so etwas geahnt. Von den anderen kommt auch keine Reaktion, aber irgendwie merke ich ein Unwohlsein unter allen. Unsicher blicke ich zu Lou. Er ballt seine Pfoten und sieht mich bewusst nicht an. Er ist nervös. So habe ich ihn noch nie erlebt. Das verunsichert mich noch mehr. "Was... was habt ihr mit mir zu tun?" frage ich zaghaft.
Blade spricht weiter "Dazu müssen wir ausholen...
Wie ihr schon wisst, waren wir zu dritt auf einem Abenteuer. Wir kannten uns nicht so gut, da wir uns selten trafen, aber wenn wir es taten verstanden wir und prächtig. Auf unserer Reise verbrachten wir zum ersten mal viel Zeit am Stück miteinander, also reisten Lange und viel, wir wuchsen zusammen wie Geschwister. Nachdem wir uns alle einmal weiter entwickelt hatten und nun noch stärker waren, begannen wir damit, Mythen, Sagen und Gerüchten auf dem Grund zu gehen. Wir waren jung und talentiert und wollten etwas erleben. Wir waren im Mondtal, im Flüsterwald, an der Quelle des Tanzfluss... und auf unserem Weg wurden wir noch stärker. Man hätte uns als inoffizielle Erkunder bezeichnen können."

Laura ergreift das Wort. Ihre Stimme ist jetzt weniger verspielt und melodisch sondern ernst und bestimmt. Ich möchte auf einmal gar nicht mehr wissen, was los ist. Vor allem, da Lou nichts sagt und so anders als sonst ist.
"Wir waren alle etwas anders als jetzt. Hope war verträumt und gedankenverloren, Lou war temperamentvoll und draufgängerisch und ich... Okay, ich habe mich nicht so viel verändert. Und wir waren inzwischen so von uns überzeugt das wir übermütig wurden."
Blade nickt. "Da muss ich zustimmen. Ich war damals ein sanftes und zurückhaltendes Pokémon, aber dennoch nicht sehr Vernunftgesteuert."
Laura redet wieder weiter. "Wir wollten den Helden spielen. Helden sein. Wir hörten von einer Organisation die Pokemon fängt. Keine Trainer, keine Ranger... niemand nettes. Sie fingen Pokémon und sperrten sie ein, zwangen sie dazu, bestimmte dinge zu tun die ihnen oder anderen schadeten. Also sammelten wir alle Informationen die wir hatten und begaben uns allein in eine Rettungsmission... Und das... war ein riesen Fehler..."

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