Alles, was ich bis jetzt auf dieser Reise erlebt habe, kommt mir so viel vor. Dabei waren wir erst drei Tage unterwegs. Wir hatten jetzt schon an unserem vierten Tag einen Freund getroffen, mit dem wir wahrscheinlich über ein Jahr lang durch das ganze Land reisen würde. Die Reise fühlte sich so viel an. Ich hatte jetzt schon das Bedürfnis, nach Hause zu Lou zurückzukehren und mit Lou über das Erlebte zu reden. Über das, was ich über meine Heimat erfahren habe. Über die Herde der Sesokitz und über das Hundemon und seiner Tochter. Über die Stadt der Menschen und wie seltsam sie waren und die seltsame Wohnweise der Myrapla.
Es gab jetzt schon so viele Geschichten zu erzählen. Tag vier war allerdings der erste Tag, der mir zeigte, dass es nicht immer so sein würde. Bis darauf, dass Mido sich von seiner Familie verabschiedete passierte gar nicht mal so viel. Wir reisten weiter mit den Sesokitz, was Spaß machte, ohne Frage, aber nichts groß besonderes oder spannendes war. Wir unterhielten uns über verschiedene Dinge, ich lernte viel über den Wald und unterhielt mich mit den Erwachsenen auch ein bisschen darüber, wie die Zerstörung meines Dorfes auf die anderen Waldbewohner wirkte. Es war alles interessant und ich lernte viel, aber nichts ungewöhnliche passierte den Tag. Ich erlebte mit den anderen Beiden den Alltag eines Reisenden. Später würden wir zu dritt immer so durch das Land ziehen.
Als sich der Tag dem Abend näherte, schliefen wir erneut eine Nacht bei der Herde, um uns am nächsten Morgen von ihnen zu verabschieden. Julis Vater hatte uns geraten, einen Fluss, der den Wald entlang läuft, stromaufwärts zu folgen, damit wir irgendwann im Gebirge bei seiner Quelle herauskommen würden. Während die Herde also an einer ruhigen und flachen Stelle den Fluss durchquerte, blieben wir auf der anderen Seite. Wir verabschiedeten uns von Juli und August, und ich war schon ein bisschen traurig, das Juli nicht mitkommen würde. Aber – das versprachen wir fünf uns - wir würden uns am Ende unserer Reise wiedertreffen, genau an dieser Stelle, genau am diesen Tag, nachdem sie viele weitere Male den Wald durchquert hatten und wir die Welt erkundet hatten. Wenn wir alle erwachsen und entwickelt und andere Pokémon waren.
Und somit setzten wir zu dritt unsere Reise fort, weiter durch den unbekannten Wald.Nach einiger Zeit bleibt Mido stehen. „Ähm... Also, Papa hat mir immer gesagt hier ist es gefährlich." Er verlagert nervös sein Gewicht immer wieder von einem Fuß auf den anderen. „In der Nähe ist nämlich ein Wanderweg für Menschen und es kommt ab hier öfter vor, dass man auf Pokémon-Trainer trifft. Deswegen müssen wir ab hier ganz vorsichtig sein, damit wir nicht gefangen und getrennt werden. Das ist meinem Bruder passiert. Er hat uns über die Pelipper-Flugpost* berichtet, das er gefangen würde. Er hat aber Glück und meint, sein Trainer sei echt cool und es macht ihm Spaß, mit ihm unterwegs zu sein. Aber das ist halt doof, wenn wir weiter zusammen reisen wollen..." Er blickt nervös von links nach rechts. „Und... äh... Rocky, wegen deinem Fell fällst du besonders auf..."
Pokémon-Trainer. Lous absolutes Lieblingsthema, über das er sich aufregte. Er mochte Menschen nicht, aber Pokémon-Trainer hasste er. Und ehrlich gesagt wollte ich lieber weiter bei Mido und Zack bleiben, als bei einem Menschen. „Ich hab eine Idee.", sagte Zack, der es sich schon wieder auf meinem Kopf bequem gemacht hatte. „Wir warten bis es Nacht wird und durchqueren dann so schnell wie möglich diese Stelle. In der Dunkelheit sehen uns die Menschen weniger, uns sie schlafen Nachts bestimmt ja auch." Ich stimme ihm zu. „Okay, das ist eine gute Idee!" Ich drehe mich zu Mido. „Keine Angst. Uns wird schon keiner von denen Fangen." Midos Gesicht hellt etwas auf. „Mann, ihr seit immer so positiv! Okay, wir gehen los wenn es dunkel wird. Suchen wir uns ein Lager bis dahin?"____
*Ich hab hier mal die Pelipper Flugpost aus Pokémon Mystery Dungeon übernommen. Irgendwie müssen sich Pokémon ja auf Distanz unterhalten können...
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Einfach Besonders [Pokémon FanFiction]
FanfictionRocky ist eigentlich ein ganz normales Wuffels. Eigentlich. Wäre da nicht sein schillerndes, blaues Fell und seine schmerzvolle Vergangenheit. Um seinen Platz in der Welt zu finden begibt er sich auf eine Reise um Abenteuer zu erleben, die Welt zu s...