Mit einem Lächeln auf dem Gesicht wacht Yugi am Samstag Morgen auf. Schnell zieht er seine Alltagskleidung an und stürmt nach unten in die Küche. Da er gestern seinen Großvater tief schlafend auf dem Sofa im Wohnzimmer vorgefunden hat und er ihn daher nicht wecken wollte, hat Yugi ihm bisher noch nichts über den gestrigen Tag erzählen können. Umso größer ist nun der Drang endlich alles erzählen zu können.
Sein Lächeln wird sogar noch um einiges breiter, als ihm der Duft von frischen Pfannkuchen in die Nase steigt.Besorgt dreht sich Sugoroku zur Tür um, als er Yugis Schritte vernimmt. Unglücklicherweise ist er gestern nach dem langen Arbeitstag einfach eingeschlafen, obwohl er eigentlich für Yugi da sein wollte, wenn dieser nach Hause kommt. Dass Yugi ihn nicht aufgeweckt hat, bereitet ihm nur noch zusätzliche Sorge. Ob das Treffen schlecht ausgegangen ist und er sich deshalb sofort in sein Zimmer zurückgezogen hat?
Schnell stellt er einen Teller mit Pfannkuchen und einer extra Portion Schokoladensauce an Yugis Platz, um ihn damit im schlimmsten Fall zumindest etwas aufmuntern zu können. Doch als dieser schließlich mit einem strahlenden Lächeln in die Küche tritt, verfliegt jegliche Sorge. Erstaunt mustert er seinen Enkel, welcher ihn fröhlich begrüßt und sich mit funkelnden Augen an den Tisch setzt.
„Guten Morgen, mein Junge. Gut geschlafen?", fragt Sugoroku, der sich nun ebenfalls mit einem Teller zu Yugi an den Tisch setzt.„Ja, das habe ich! Und du Großvater?", erwidert Yugi höflich die Frage, obwohl er es eigentlich nicht abwarten kann ihm von Atemu zu erzählen.
„Ja, ich auch. Nur habe ich leider einen etwas steifen Rücken, da ich auf dem Sofa eingeschlafen bin. Du hättest mich gestern Abend ruhig wecken können, Yugi."
Leicht entschuldigend blickt Yugi von seinem lecker duftenden Pfannkuchen auf. „Tut mir leid Großvater, aber du sahst so müde aus, da wollte ich dich ungern wecken.", gibt Yugi leicht schuldbewusst zu.„Naja, ist nicht weiter wichtig.", winkt Sugoroku schnell ab, da er nun wirklich neugierig ist, weshalb Yugi bis über beide Ohren grinst. „Dann erzähl doch mal, wie war denn dein Treffen gestern?"
„Super! A-Atemu hat eine echt leckere Suppe gekocht und ich habe ihm dabei ein wenig geholfen. Er kann richtig gut kochen, Großvater! Außerdem war er sehr nett, sodass ich wirklich etwas Spaß hatte!" Nur schwer kann Sugoroku ein leises Lachen unterdrücken, als Yugi von diesem Atemu zu schwärmen beginnt. „Und das Beste ist, dass er von Yami weiß und überhaupt nicht böse war!", fügt Yugi dann schließlich noch hinzu, was nun selbst Sugoroku zum Staunen bringt.
„Das hört sich doch wunderbar an.", kurz mustert er seinen Enkel, doch entscheidet sich dann schließlich dafür einen Schritt weiterzugehen. „Du hast mich richtig neugierig gemacht.", gibt er leise lachend zu. „Würdest du dann diesen Atemu auch mal zu uns einladen, damit ich ihn auch kennenlernen kann?" Aufmerksam beobachtet er jede Regung seines Enkels. Weiß er doch, dass es Yugi vermutlich einiges an Überwindung kosten wird auf diesen Vorschlag einzugehen. Dennoch hofft er, dass Yugi zustimmen wird, denn auch wenn er von diesem Jungen in so hohen Tönen spricht, will er sich lieber selbst vergewissern, nicht dass er Yugi später wieder aus seiner Depression holen muss. Nicht nur, dass es sein Herz brechen würde, seinen Enkel nach langer Zeit wieder todtraurig zu sehen, vermutlich würde Yami dann auch wieder durchdrehen. Ist es in den letzten Jahren doch verhältnismäßig ruhig gewesen.Da sein Enkel sich nicht wirklich dazu äußern zu wollen scheint und seinen Blick stur auf seinen Teller richtet, schlägt er schließlich seine Idee vor, die er sich eben in den Kopf gesetzt hat. „Was hältst du denn davon, wenn du ihn nächste Woche zu deinem Geburtstag einlädst?" Er selbst hält dies für eine sehr gute Idee, hat Yugi doch schon seit längerem Niemanden mehr zu seinem Geburtstag eingeladen, sodass ein wenig Gesellschaft vermutlich gar nicht so schlecht wäre. Außerdem hat er dann zahlreiche Möglichkeiten diesen Atemu selbst genauer unter die Lupe zu nehmen. Jedoch scheint Yugi seine Ansichten nicht ganz zu teilen, da dieser ihn nun mit einem traurigen Schimmer in den Augen ansieht.
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Zwischen Wahn und Wirklichkeit
FanfictionAus familiären Gründen musste Atemu die Schule wechseln, wodurch er den schüchternen Yugi kennenlernt. Dieser scheint völlig anders als alle, die Atemu bisher getroffen hat. Etwas scheint den Jungen zu plagen. Wird Atemu ihm helfen können?