Chapter Ten

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Claire behielt recht. Drei Tage lang ließ mich Jessica und Co. noch in Ruhe. Dann fing es an. Kleine Sticheleien bis hin zu: den Ellenbogen in die Rippen zu bekommen. Jessica war sauer. Und wie. Ich war in ihr Revier eingedrungen, hatte sie beleidigt und sah sogar noch besser aus wie sie. Das ist natürlich nicht so toll aber was soll ich machen? Am Anfang habe ich noch über alles hinweg gesehen aber durch meine Ignoranz wurde Jessica noch wütender. Tja das waren meine letzten zwei Wochen.

Jetzt stand ich vor dem Spiegel und betrachtete die blauen Flecken. Wieso nur? "Mama, was tust du mir nur an?"  Überall  war Jessicas Wut zu sehen. Ich fing an zu weinen. Wieso macht sie das nur? Dann fiel mir der Rasierer in den Augenwinkel. Wie hypnotisiert nahm ich ihn. War der Schmerz wirklich so befreiend wie alle sagten? Ich setzte an. Soll ich oder soll ich nicht? Was ist mit Alex?! Wieso ging ich nicht einfach zu ihm. Ich hatte gesehen, dass er mir mehrere Narichten geschickt hatte. Ich hatte sie bis jetzt jedoch ignoriert. Ich rutschte ab. "Fuck!" Schnell drückte ich ein kleines Handtuch auf die Wunde. Der schnitt ging tief aber ich hatte anstatt einem befreienden Gefühl nur Schmerzen. "Wieso ist das ding so scharf verdammt?"

Später im Unterricht pochte der Schnitt heftig. Als mich eine Papierkugel traff, seufzte ich resigniert auf. Ich hob sie auf.

Heute bist du dran!

Ich zerknüllte das Papier. Ist klar. Ich drehte mich kurz zu den drei um. Jessica machte eine Halsabschneider Bewegung mit ihrer Hand und grinste mich fies an. Na super...

"Komm her du Schlampe." Jemand zog mir ein Tuch über den Kopf und zog mich hart am Arm.  Ich wehrte mich, gab aber nach kurzer Zeit auf. Irgendwann sagte Jessica: "Hinsetzen!" Ich ließ mich zögerlich auf den Stuhl fallen. Sie zog mir den Sack vom Kopf. Die drei bauten sich vor mir auf. "So du blöde Kuh. Heute darfst du mal ein bisschen Schmerz spüren." "Was hast du vor?" Sie zog ein Klappmesser aus ihrer Tasche. "Ein bisschen ritzen vielleicht. Mehr oder weniger." Meine Augen wurden groß. Hoffentlich nimmt sie den linken Arm! Wenn sie sieht, was sie psychisch bereits mit mir angestellt hat, würde sie noch selbstsicherer werden. Und- Gott war anscheinend doch noch auf meiner Seite- sie nahm meinen linken Arm und zog den Ärmel hoch. "Daran bist ganz alleine du schuld!" Ich schluckte als sie das Messer ansetze und durchzog. Insgesamt fünf mal. Tiefe Schnitte und das Blut tropfte. Sie schmiss mir ein Handtuch entgegen. "Viel Spass noch Chloelein." Sie verließ mit ihren treuen Anhängern den Raum und schloss ab. Ich konnte es nicht fassen. Wie konnte man nur so sein?! Ich drückte das Handtuch auf die Wunden und wollte aufstehen. Als ich Aufstand, war mein Schwindel aber so arg, das ich umkippte und mit dem Kopf hart auf den Boden knallte.

Ich erwachte wieder. Mittlerweile war das Licht ausgegangen. Ich setzte mich auf. Das Licht ging wieder an. Ich hatte wohl nicht mehr so viel Blut verloren denn die Lache war nicht all zu groß. Ich stand auf und humpelte zu Tür. Ein Zettel war wohl unter der Tür hindurch geschoben worden.

Ich finde es nicht okay was Jessica mit dir macht. Der Zweitschlüssel ist in dem hölzernen Engel. Nimm ihn und hau ab so schnell du kannst.

Ich hummpelte zurück zu dem Engel den ich schon vorhin entdeckt hatte. In ihm war tatsächlich ein Schlüssel. Ich nahm ihn voller Dankbarkeit und ging zurück zu Tür und schloss auf. Im Moment ging es mit dem Schwindel aber ich wusste das sich ganz schnell wieder ändern konnte. Ich rannte aus dem Heim, die Straße entlang. Vor dem weißen Haus blieb ich stehen. Zwei Autos standen davor. Ich ging zu Tür und klingelte. Alex öffnete die Tür. "Chloe! Was machst du denn hier?" Zum Glück sah er das Blut dank meiner dicken Jacke nicht.
" Kann ich reinkommen?" "Klar." Alex trat zur Seite und ich trat über die Schwelle. Im Wohnzimmer blieb ich stehen. "Was führt dich zu mir? " "Naja...ich..du hast gesagt das ich zu dir kommen kann wenn ich Hilfe brauche." Er deutete auf den Stuhl und nickte. Ich setzte mich auf den Stuhl und zog langsam meine Jacke aus. Dann zog ich das Handtuch von der Wunde. "Chloe! Wo hast du das her?" Alex nahm vorsichtig meinen Arm. "Komm mal mit ins Bad."

Halt dich an mir fest, wenn dein Leben dich zerreißt (ASDS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt