Halt dich an mir fest, wenn dein Leben dich zerreißt (ASDS)

Chapter Twenty-one

Ab jetzt gilt es, immer wenn ich gehen schreibe oder rennen oder sonstige Gangart, meine ich natürlich humpeln. So wie das ihr Knie zulässt. Also es ist ja nicht wirklich auffällig. Chloe läuft eigentlich ganz normal nur halt mit einem Schönheitsfehler in der Gangart. Wisst ihr was ich meine?

Es klingelte am der Tür. Ich ging die Treppe runter doch Phil war schon an der Tür. "Hi Chloe." Ich schob mich an Phil vorbei und fiel Claire in die Arme. " Okay irgendwas ist faul. Was ist los Chloe?" Ich ließ sie los und winkte sie ins Haus. Zara und Claire gingen vor mir die Treppe hoch und ich hörte noch wie Alex zu Phil sagte: "Ich hab es ihr gesagt."

"Also Chloe erzähl!" "Mein Knie. Es wird alles so bleiben wie es ist." "Wie jetzt? Du wirst nicht mehr normal laufen können?" Ich schüttelte den Kopf. "Und knicken geht auch nur 90 Grad. Also nichts mehr mit auf den Knien rumrutschen wie früher." (Das mache ich selbst sogar heute noch. Ideale Lösung wenn man zu faul zum laufen ist.) Zara schaute mich betroffen an. "Das...ist schrecklich Chloe. Aber ich dachte das du mit der Therapie gut voran gekommen bist." "Ja das bin ich auch. Zeitlich sind wir voll drinnen im Plan aber meine Kniescheibe ist falsch zusammen gewachsen. Ich weiß nicht irgendwann kommen auch die Schrauben raus. Da hat mir Alex noch nichts dazu gesagt. Ich war ja vorhin selbst so geschockt." "Kann ich verstehen." Ich schwieg kurz. "Ich will in den Park. Jetzt." Claire zog die Augenbrauen hoch. "Okay. Aber wehe du machst das gleiche wie vor acht Wochen. Dann bringe ich dich höchstpersönlich um. " Trotz der Umstände musste ich lachen. "Nee. Sicher nicht." Wir verließen mein Zimmer. Als wir an der Küche vorbei kamen hielt mich Phil zurück. "Wo wollt ihr hin?" "In den Park. Ich war da schon seit...dem Tag nicht mehr. " Phil zögerte. "Dieses mal laufe ich auch nicht vor ein Auto. Versprochen." Phil nickte. "Aber in eine Stunde gibt es Abendessen. Bis dahin bist du bitte heil wieder
zurück. " "Ja." Ich zog die Haustür hinter mir zu. "Puh." "Ich kann die Sorge von ihnen verstehen. Du hast dich nicht auf der Motorhaube liegen sehen Chloe." " Ist ja gut." Ich ging voran. An der Straße des Geschehens blieb ich stehen. Acht Wochen. Acht Wochen Schmerz, Leid und Qual. Und es würde nie enden. Klar ich hatte keine Schmerzen aber es war ein Hindernis auf Ewig. "Chloe. Woran denkst du grade?" "Daran, wie alles begonnen hat. Was wäre wenn meine Mutter nicht in den Knast gewandert wäre?" "Oh nein Chloe. Damit fangen wir gar nicht erst an. Dieses Was-wären-wenn gedenke macht dich Wahnsinnig. Glaub uns wir hatten das alles schon. Ich weiß es ist schwer zu akzeptieren aber Chloe du musst dich deinem Schicksal stellen. Das ist dein Schicksal. " "Du solltest Psychologin werden Zara. Jede Therapie ist schlechter als du." "Danke." Ich ging zu einer Bank und setzte mich darauf.
"Was ist eigentlich mit Céline und Larissa?" "Larissa ist sehr zurückgezogen und Céline wurde abgeholt. Neue Familie, neues Glück. Hoffentlich." "Echt? Ich dachte in den Heim wird keiner Adoptiert." "Doch. Aber bei uns ist es nicht so das wir vermittelt werden sondern das sich die Leute ihre Kinder selbst rausuchen." "OHA. Das klingt wie im Tierheim." Claire nickte. "Oh Shit. Claire wir müssen zurück. Ich habe doch Küchendienst." "Oh stimmt. Chloe ich verlasse mich auf dich dass du heil zuhause ankommst?" "Jaha. Sonst darfst du mich umbringen." Sie nickte mir zu und verschwand mit Zara in der Dämmerung. Ich beschloss noch die kleine Runde zu laufen, immerhin hatte ich noch 35 Minuten. Was, wäre wenn Mum nicht ins Gefängnis gemusst hätte? Was, wenn Frau Rosenberger mich nicht geschlagen hätte? Wäre ich dann Alex nie begegnet? Oder Jessica? Mich schauderte bei der Erinnerung an diese scheußliche Person. Viel zu schnell war ich gelaufen und jetzt tat mein Knie weh. Eigentlich durfte ich ja noch nicht so viel laufen aber ich lerne ja nicht aus Fehlern. Kurzerhand ließ ich mich auf die Bank fallen. Zwei Polizisten kamen den weg entlang gelaufen. Ich erkannte nach kurzem Paul Richter und Tom Mayer. (Verurteilt mich nicht wenn er jetzt falsch geschrieben ist.) "Hey Chloe." "Hallo Paul. Na seid ihr beiden 'Auf Streife?" Ich hatte Paul auf der Filmpoolfeier letzte Woche wieder getroffen und wir waren ins Gespräch gekommen. Da hatte er mir auch das 'Du' Angeboten. "Ja. Und du?" "Ich sitze hier nur. Nachdenken." "Was macht dein Knie?" "Besser als letzte Woche aber ich werde es nicht mehr beschwerdefrei nutzen
können. " "Warum das denn?" "Die haben gestern ein CT gemacht und da haben die gesehen das die Kniescheibe wohl falsch zusammengewschsen ist. Blöd gelaufen für mich."