II

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KAPITEL ZWEI

Diary Entry.3
"Dein Blick heute war noch eisiger, als sonst. Ich dachte nie, dass seine Liebe zu jemanden zu verlieren, einem derartig zusetzt. Aber langsam muss ich mich daran gewöhnen, immerhin bin ich, so wie mir heute bewusst wurde, wohl bald der Nächste. Auch, wenn ich versuche, es so lange wie möglich hinauszuzögern."

•••

VIELLEICHT KLINGT ES DUMM, aber ich hatte mir ein paar wenige Blütenblätter von dir aufgehoben. Sie ähnelten denen, die du mir eines Tages nach der Uni mitgenommen hattest. Du konntest nicht widerstehen, als du sie gesehen hast. Sie erinnerten dich an meine Augen, meintest du.
Und ich hatte mir mal wieder nichts dabei gedacht, denn warum sollte ich auch? Es war doch ganz normal, seinen Freunden etwas zu schenken.

Und als du heute mittags am Esstisch unserer WG saßest und auf dein Essen starrtest, wurden meine Augen trüb, und das Gewicht, das mich nicht klar denken ließ, nahm zu. Und als ich dir das Essen näher hin schob und du dadurch deinen Blick hobst und mir in die Augen starrtest, fühlte es sich an, als würde mein Herz brechen.

Denn die Kälte, die in deinen Augen lag, brachte das Rauschen in meinen Ohren zurück und ließ mich nur fühlen, dass ich zu lange unter Wasser gelebt hatte.

Dann standest du auf und verließt den Raum, ohne auch nur ein Wort zu verlieren.
Wir hatten deine Stimme so lange nicht mehr gehört. Es machte mich irgendwie krank; der Gedanke an deine Stimme damals.
Und als ich zu Husten begann und meine Lunge sich anfühlte, als würde sie jederzeit platzen, schmeckte ich das Blut in meinem Rachen.
Ich ignorierte die Blicke der anderen, als ich aufsprang und zum Bad sprintete.

Es tat so weh und ich wusste nicht, was mit mir geschah, ehe ich mich über das Waschbecken beugte und Blütenblätter gefolgt von Blut meinen Körper verließen. Und die Blütenblätter erinnerten mich so sehr an deine und die, die du mir eines Tages nach der Uni mitgenommen hattest.

Danach ; ZikyungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt