IV

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KAPITEL VIER

Diary Entry.5
"In manchen Momenten kommt es mir so vor, als wäre alles wieder wie damals. Aber was erhoffte ich mir? Es ist immerhin unmöglich, die Liebe wieder aufzuwecken, nachdem sie einem wortwörtlich genommen wurde.
Oder?"

•••

ICH ERINNERTE MICH NOCH GENAU DARAN, als ich in meinem Bett lag und nicht aufstehen konnte, weil die Luft bei jedem Schritt so knapp wurde, dass schwarze und weiße Punkte vor meinen Augen Salza tanzten.
An dem Tag, er ist noch nicht einmal so lange aus, kamst du zu mir, weil Minhyuk dich geschickt hatte. Du solltest mir nur die Suppe bringen, weil er mit Yukwon zum Studio fahren musste.

Aber du ließt dich auf mein Bett sinken und legtest deine Hand auf meine Stirn.
Vielleicht war das ein Vorteil, dass deine Anwesenheit mein Herz schneller schlagen und meine Körperwärme steigen lässt, denn so musste ich nicht erklären, warum ich denn ohne Fieber krank im Bett liegen blieb.

In deinen Augen blitzte etwas auf und es war das erste Mal, dass mir nicht eine gähnende Leere entgegen blickte. Und hätte ich in dem Moment nicht meine Augen geschlossen, hättest du noch so viel mehr aus meinen Augen ablesen können.
Und dann, als du mir meine Haare aus dem Gesicht strichest, fühlte es sich fast so an wie damals, als du dich immer um mich gekümmert hattest, obwohl ich ja der Ältere von uns beiden bin. Und auch, wenn es nur wenige Monate sind, plagte mich das schlechte Gewissen, dass ich nicht auf dich aufpassen konnte.

Ein Klopfen an der Türe riss mich aus meinen Erinnerungen und ich klappte mein Tagebuch schnell zu. Du blicktest mir durch den kleinen Spalt zwischen Tür und Türrahmen entgegen. Deine Haare glichen einem Chaos und unter deinen Augen zeichneten sich sehr präsent blaue Augenringe ab. Der Blick war trüb und alles in allem glichst du jemandem, dem noch nie erklärt wurde, was Schlaf denn bedeutete.

Ich machte mir Sorgen und doch wusste ich, dass du es, besonders von mir, nicht gebrauchen konntest. Du warst schon, seit ich denken konnte, jemand, der alleine kämpfte.
Und auch wenn wir dir immer klar machten, dass du irgendwann einmal an deine Grenzen stoßen wirst, kämpftest du alleine weiter.

"Essen ist fertig."
Und mit einem knappen Nicken zeigte ich dir, dass ich verstand. Und auch wenn ich durch die Blüten nur Fülle empfand, packte ich mein Notizbuch, versteckte es unter meinem Kissen und machte mich auf den Weg zur Küche.
Auch, wenn mir allein durch den Gedanken an ein stummes Essen mit all den anderen bereits der Appetit verging.

Danach ; ZikyungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt