KAPITEL DREIZEHN
Diary Entry.14
"Könnte ich jede einzige Entscheidung, die ich jemals getroffen habe, rückgängig machen, würde ich es, ohne mit der Wimper zu zucken, tun.
Und ich weiß nicht, ob das noch als gesund angesehen wird, weil es ja doch dem "das Leben bereuen" nahekommt.
Aber wer weiß, vielleicht tue ich das mittlerweile ja auch."•••
UND ALS MICH DAS LEBEN das nächste Mal in die echte Welt zurück beförderte, saßt ihr alle neben mir. Doch ich hob meinen Blick nicht. Denn die Angst ergriff ein weiteres Mal all meine Reaktionen und Muskeln. Und vielleicht war das auch der Grund, wieso ich deinen Druck auf meiner Hand nicht spürte. Und vielleicht lag es doch an der rauschenden Stille, die mich fast erschaudern ließ.
Die Stille machte mich taub und erinnerte mich an all die Male, an denen mich deine Stille taub machte und ich presste meine Augenlider zusammen, weil ich Angst hatte, ihr könntet den Schmerz in meinen Augen erkennen. Obwohl ich mir eigentlich sicher war, dass ihr dennoch schon längst Bescheid wusstet. Wie ich das alles so lange vor euch verstecken konnte, blieb ungewiss. Und vielleicht konnte ich es auch gar nicht und ihr habt es seit Anfang an durchschaut.
Meine Umgebung fing langsam wieder an, sich sichtbar und spürbar zu machen und ich fühlte die leichte Kälte, die von dem Schlauch ausging, der in meine Nase führte und mir mal wieder das Atmen erleichtern sollte. Ich widerstand dem Drang, den Schlauch wieder loszureißen, weil ich ja doch nicht wieder so viele Probleme bescheren wollte, wie ich es bereits viel zu oft getan hatte.
Und dann risst du mich aus meinen Gedanken, als du dich vorbeugtest und deinen Kopf in meiner Halsbeuge verstecktest. Und ich ließ dich, denn die nassen Spuren, die deine Tränen auf meiner Haut hinterließen, brachen mir ein weiteres Mal mein Herz. Und als ich meine eine Hand hob - die nicht an einem weiteren Schlauch angehängt war - und sie auf deinen Hinterkopf legte, um dich wenigsten ein kleines bisschen zu beruhigen, fiel mir auf, wie dieser Druck auf meiner Brust, der deine Nähe normalerweise auslöste, sich nur noch wie ein leichter Hauch anfühlte.
DU LIEST GERADE
Danach ; Zikyung
Fanfiction[de] ; short story Nach der Hanahaki Operation sind Jiho's Gefühle wie ausradiert und Kyung leidet an diesen gewissen Blütenblättern, die seine Atemwege verstopfen. [!!!] ; fictional disease