2956 N 45th Street, Sunset Heights
Während ich die Haustür wieder hinter mir schloss, vernahm ich bereits die laute Stimme meiner Mom, die ziemlich heiter klang.
»Spencer? Schatz!« rief sie aus der Ferne und ich legte augenrollend den Schlüssel beiseite.
»Ich habe dir doch gesagt, dass ich mit dir reden muss!« Ihre Stimme begann immer lauter zu werden und schließlich wackelte sie um die Ecke, direkt auf mich zu.
Ihr Gesicht zierte ein glücklicher Ausdruck und sie lächelte schwach.Wir betraten unser Wohnzimmer und ich sicherte mir gleich den Barhocker, der an unserer Kücheninsel stand.
Schwungvoll nahm meine Mutter neben mir Platz und betrachtete mich aus ihren zuversichtlichen Augen.»Wir werden umziehen« sagte sie ohne jegliche Umschweife.
»Noch heute« »Wir ziehen von hier weg?« wiederholte ich bestürzt und blickte meiner Mom staunend in ihr Gesicht.
»Wir bleiben natürlich in Milwaukee« versicherte sie mir, woraufhin ich tief ausatmete. »Aber nach dem Tod von Charles hab ich dauernd mit dem Gedanken gespielt auszuziehen, auch aufgrund der Kosten...«Ich sah mich unwillkürlich in unserer Küche um und meine Augen reichten bis zu unserem Sofa am Ende des Raumes. Wieso schob sie den Grund des Auszuges auf die Kosten?
»Und wegen Dad, spiel das nicht runter« entgegnete ich harsch und erntete einen strengen Seitenblick meiner Mutter, die meinem Blick gefolgt war.
»Es wird uns beiden schwerfallen«
Sie starrte ziellos in die Luft, als ich mich zu ihr wandte und mein Nicken konnte sie nicht sehen.»Ich muss ganz ehrlich zu dir sein, Spencer. Da gibt es noch einen Grund, warum ich hier weg möchte...« sprach sie zögernd und vorallem unsicher.
Ich widmete meine volle Aufmerksamkeit ihr, weil sie mich tatsächlich neugierig machte.
»Es ist ein Mann« gestand sie und wich meinem überraschten Blick aus.
»Ich hab ihn vor ein paar Wochen kennengelernt«»Und weiter?« fragte ich ungeduldig.
»Er hat mir sehr geholfen über die Sache-« Sie gestikulierte mit ihrer Hand herum. »hinwegzukommen und ich hab mich wohl gefühlt, verstehst du? Ich will gerne bei ihm wohnen, weil er mir versichert hat uns Beiden zu helfen.«
»Fremde Hilfe? Du weißt ich stehe da nicht drauf« sagte ich kritisch und presste meine Lippen aufeinander.»Du hast es noch nicht versucht und außerdem gibt es in dem Fall keine Diskussion. Ich weiß, du verstehst das nicht, aber jetzt hast du es zu verstehen...«
»Hilft er dir auch die Lücke für Dad zu füllen hm?« wehrte ich ab und las ihre Beschämung von ihren weiten Augen ab.
»Er ist sehr nett« meinte sie mit gedämpfter Stimme. »Und ich bin noch in der Lage zu lieben. Es ist immerhin nicht verboten einen neuen Mann zu finden, oder?«»Selbstverständlich nicht« bestätigte ich, jedoch im ironischen Sinn.
»Du wirst ihn bestimmt mögen, Spencer. Er ist ganz anders als Dad und er hört dir immer zu und hilft dir soweit es geht«
»Das ist ja schön und gut, aber das erklärt noch nicht, warum wir jetzt sofort ausziehen müssen« bemerkte ich verweigernd und legte meine Stirn in Falten.»Weil es das Beste für uns ist. Wir wohnen viel näher an der Innenstadt und wir können-« »Dad endlich vergessen?« »Nicht vergessen« seufzte sie und schüttelte den Kopf.
»Wir können die Konfrontation mit den alltäglichen Dingen, die uns ständig an ihn erinnern, vermeiden und ganz davon abgesehen ist dieses Haus zu teuer.«Zickig starrte ich auf den Tresen vor mir und sagte keinen Ton, weil alle Argumente Sinn machten.
»Ich hab wirklich lange überlegt, aber was sollen wir denn sonst tun? So bekommen wir wenigstens Ablenkung«
»Und was wird aus unserem Haus?« fragte ich bitter und blickte meine Mom wieder an.
»Wir haben es doch nur gemietet, es war noch nie unser Haus.
Wir lassen unsere Möbel hier und nehmen nur unsere wichtigsten Wertsachen mit«
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The Both of Mine
Mystery / ThrillerSpencer und Conan. Sie will ihm einfach nicht vertrauen auch wenn er alles dafür tat. Er will sich bis an ihr tiefstes Inneres kämpfen, um ihr wahres Ich hervorzubringen. Was kann alles schief gehen, wenn die Beiden in einem gestohlen Jeep die Os...