The Both of Mine

19 • Pakt mit dem Teufel

Mit wackligen Beinen wich ich einige Schritte zurück und starrte unwillkürlich auf den Fußboden, was meine Unsicherheit praktisch enthüllte.
Da ich nun endlich einzuknicken schien und mein sonst so kühler Blick aus meinem Gesicht wich, nutzte Howard diese Gelegenheit, um mir ordentlich auf den Zahn zu fühlen.

»Spencer, wir wissen Beide worum es hier geht.« sprach er mit Überzeugung und begann mit seinen Mundwinkeln zu zucken.
»Ich hätte zwar nie gedacht, dass du uns so schnell auf die Schliche kommst, aber mir gefällt es wenn du mich überrascht.«
Ich hob meinen Kopf und erwiderte Howard's Blick mittels einem verwirrten Stirnrunzeln.

»Das ist ein Missverständnis...-«
»Du kannst damit aufhören.« verlangte Cody's Vater mit kühler Stimme. »Ich hab dich schon von dem ersten Tag an völlig durchschauen können, Spencer.«
Mit jedem selbstsicheren Wort, das seinen Mund verließ, sank mein Mut und ich verspürte komischerweise ein angsterfülltes Gefühl in meiner Magengrube.

»Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, dass du nur eine verzogene Göre bist, die ihre eigenen Grenzen offenbar nicht kennt...Aber ich weiß glücklicherweise viel mehr über dich, als du dir vorstellen kannst.« sagte Howard mit einem erwartungsvollen Ausdruck und sah mich an.

Ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, um ihm eine gehörige Ansage gegen den Kopf zu schmettern.
Offenbar kannte er seine Grenzen nicht, denn von was auch immer Howard sprach, klang völlig unverständlich.

»Kannst du mir vielleicht erklären, was du da redest?« brachte ich endlich hervor und das so souverän wie es nur ging.
»Ich rede von dir.« antwortete er knapp und ich meinte, dass sein Blick meine Augen noch intensiver unschloss. »Dir und deinen Fähigkeiten.«
Verdutzt fuhr ich mir mit meinen verschwitzten Händen durch die Haare und bemühte mich seinem Blick Stand zu halten.

»Du bist also doch noch nicht so weit gekommen?«
»Ich habe keine Ahnung von wem oder was du sprichst...« jammerte ich wieder kleinlaut und musste auf den Boden blicken.
Howard stieß einen Seufzer aus, als würde er gerade überlegen und strich sich mit der Hand über seinen fast unkenntlichen Ansatz von Bart.
»Vielleicht habe ich schon etwas vor gegriffen...« murmelte er anschließend und sein Kopf schoss mit einem Mal wieder in meine Richtung.

»Wie wäre es, wenn ich dir ein Angebot mache?« fragte er verschmitzt.
Da ich generell sehr voreingenommen war, was Deals anging und mir nun ausgerechnet Howard diesen anbot, schüttelte ich sofort meinen Kopf.
»Ich könnte dir verraten, was mit deinem Dad passiert ist, aber dann musst du mir etwas versprechen...«
Ein Stich durchzuckte mich wie ein elektrischer Schlag und ich riss gespannt meine Augen auf.

Seine Lippen umspielte ein grimmiges Grinsen und ich wusste sehr wohl, dass ich mich nie auf Howard einlassen sollte, das war selbstredend.
Allerdings war sein Angebot sehr verlockend, auch wenn ich meine Pflicht noch nicht kannte.

»Um deine Frage zu klären, die dir gerade durch den Kopf spuckt: Ich war ein eng Vertrauter deines Vaters, um genau zu sein sein Psychologe. Wenn du also endlich Klarheit willst, dann glaub mir, die kann ich dir geben.«

»Was muss ich dafür tun?« wollte ich wissen, so als würde mich anstatt meines Verstandes nur noch mein größtes Verlangen steuern.
Das lang angedeutete Lächeln drang durch und Howard übernahm somit die Rolle des Bösewichten perfekt.
»Du musst dich für etwas verpflichten.« erklärte er kurzangebunden. »Genauer gesagt musst du bei uns einsteigen...«

Fragend starrte ich ihn an, woraufhin er fort fuhr:»Ich will nicht zu tief greifen, aber wenn du jedes Detail erfahren willst, alles was deinen Vater, sein Leben und seine Geheimnisse angeht dann hast du nur dein normales Leben nicht mehr...« »Soll das heißen, ich bezahle mit meinem Leben? Was soll denn das für ein Deal sein?« wollte ich entsetzt wissen und kniff meine Augen zusammen.