Die kühle Luft, die im Flugzeug überwog war viel angenehmer als die lästige Sommerluft draußen und trotzdem stieg mir der Geruch von Schweiß in die Nase.
»Willkommen«, flötete eine blonde Stewardess am Eingang überfreundlich und ich setzte resigniert meinen Weg durch den engen Gang fort.Zufällig landete Conan direkt neben mir und während er es sich auf seinem Sitz bequem machte, musterte ich ihn ausgiebig.
»Nur weil du neben mir sitzt, heißt das nicht ich muss dir mein Herz ausschütten...«, erinnerte ich ihn etwas neckend, woraufhin er seine Nase rümpfte und meinen wartenden Blick erwiderte. »Das will ich auch gar nicht.«, entgegnete er ungerührt und starrte an mir vorbei aus dem Fenster.
»Ich will dir nur helfen, das weißt du. Wenn du meine Hilfe nicht willst, dann lass es, aber ich hab dir gesagt wie ich mich fühle wegen meines Dad's«
»Heißt das ich bin dir jetzt etwas schuldig?«, fragte ich mit hoher Stimme und erntete ein Augenrollen.
»Du weißt, dass das nicht stimmt.«, pflichtete mir Conan bei und sah mich nun aus seinen ehrlichen Augen an und ich fragte mich selbst kurz, warum ich ihn ständig abwies.
Ich sollte mich ihm öffnen, so wie er es getan hatte. Conan hat mir einen tiefen Blick in sein Selbst gegeben und irgendwie war ich jetzt an der Reihe, das stimmte.»Tut mir Leid.«, wisperte ich kleinlaut und lies meinen Blick auf meine Hände fallen. »Du hast ja Recht.«
Ich musste ihn nicht anblicken, um sagen zu können, dass er ein wenig überrascht war.
»Tut mir Leid, dass ich immer so empfindlich bin.« »Ist schon okay, Spenc.«, meinte er ebenfalls mit leiser Stimme.
»Wir sind gerade alle etwas empfindlich a-«
»Ich weiß, aber du musst nicht dauernd nett zu mir sein. Wenn ich dich mal blöd anrede, dann rede blöd zurück.« Jetzt war ich zu neugierig, um nicht einen Blick auf Conan's Ausdruck zu werfen. Perplex erwiderte er meinen und kurz darauf begann er leicht zu grinsen.
»Ich hab ewig auf dieses Angebot gewartet, weißt du das?«, blaffte er durch sein Lächeln und ich verpasste ihm mit meiner Schulter einen sanften, freundschaftlichen Schubs.Es lagen geschlagene 3 Stunden vor uns, die ich neben Conan auf engem Raum verbringen musste und auch wenn mich seine Anwesenheit nicht mehr ganz so störte, konnte das nur ein Albtraum werden.
»Ich kann es noch gar nicht glauben, dass wir bald in New York sein werden.«, meinte er mit trockener Stimme und ich sah ihn kurz an.
»Ja, du hast Recht. Ich auch nicht.«, erwiderte ich langsam und blickte kurz an ihm vorbei, zu Vincent, der mich vier Plätze weiter anlächelte.
»Und dass ich einen Halbbruder habe.«
Conan war meinem Augenschein vermutlich gefolgt, weil er nur verständnisvoll nickte und mich weiterhin erwartungsvoll anstarrte.
Irritiert entgegnete ich seinen innigen Blick und es war wirklich unangenehm.»Es wird alles besser, Spenc.«, sagte er daraufhin leise und mit einem seiner sanften Ausdrücke, die mir beinahe eine Gänsehaut verpassten. »Das mit Howard vorhin war ein Rückschlag, aber es ist nichts passiert. Gott, es tut mir wirklich Leid, dass ich dich da alleine reingehen hab lassen. Ich hätte dich nicht allein-« »Ist gut, Conan.«, unterbrach ich ihn knapp und klebte mir ein armseliges Lächeln auf. »Ich habe es alleine geschafft.«
Ich bemerkte seine nachdenklichen Gesichtszüge, ehe er wieder das Wort ergriff.
»Ja, aber du hättest dich sehen müssen im Wagen. Du warst, du warst völlig außer dir. Spenc, wir waren in dem Moment wirklich besorg-« »Ich weiß.«, druckste ich und mied den Augenkontakt zu Conan.
»Kannst du mich bitte einmal ausreden lassen?« »Nein, weil ich darüber nicht sprechen möchte, okay?«, wehrte ich ab und wusste genau, dass Conan trotzdem nicht locker lassen würde.
»Ich will es einfach nur vergessen.«
»Du meinst verdrängen.«
»Wie auch immer, Gespräch beendet?«, zischte ich nun etwas gereizt und hasste mich selbst gerade dafür Conan derartig anzufahren, aber so war ich nun mal.
Am Liebsten hätte ich mich entschuldigt, wenn da nicht der Drang gewesen wäre mich lieber auf die sich nähernde Stewardess zu übergeben.
DU LIEST GERADE
The Both of Mine
Mystery / ThrillerSpencer und Conan. Sie will ihm einfach nicht vertrauen auch wenn er alles dafür tat. Er will sich bis an ihr tiefstes Inneres kämpfen, um ihr wahres Ich hervorzubringen. Was kann alles schief gehen, wenn die Beiden in einem gestohlen Jeep die Os...