Conan P.O.V
Schlagartig setzte ich mir ein schwaches Lächeln auf und blickte Spencer gespannt an, während sie neben mir Platz nahm und ihren Kopf sofort nach hinten wandte.
Ein schlanker Junge kletterte gerade auf den Rücksitz und nickte mir kurz zu. »Hi.« stieß der Fremde hervor und ging nicht näher auf mich ein.
»Conan, das ist Vincent.« erklärte Spencer ruhig und ihre Lippen zierte ein ehrliches Grinsen, was mir ganz neu war.
»Vinc« korrigierte Vincent sie, woraufhin Spencer mir einen knappen Blick zuwarf. Ja, ich hatte versehentlich nur sie die ganze Zeit über angestarrt.»Mein Halbbruder.« Perplex blinzelte ich ihr entgegen.
»Ich dachte, wir bringen es ihm netter bei.« bemerkte Vincent verwundert, aber zeitgleich amüsiert.
Spencer ignorierte die Aussage ihres Bruders und sah mich stattdessen durchdringlich an, als würde sie versuchen meine Gedanken zu lesen.
Kopfschüttelnd drehte ich mich auf die Straße zu und legte meine Hände schweratmend auf das Lenkrad.
»Wow.« war das Einzige, das mir eingefallen war und ich spürte Spencer's unzufrieden Ausdruck förmlich auf mir.
»Und was willst du in unserem Auto?«
»Conan.« warnte sie mich mit giftigen Ton und ihr Lächeln verblasste langsam. Mir war völlig egal, ob ich sie mit meinen Worten reizte.
Ich wollte eigentlich gerade keine Menschenseele um mich haben.»Wir nehmen ihn mit, weil er hier nicht mehr sicher ist.« fuhr sie schließlich fort und seufzte im Anschluss daran.
»Achso, wir nehmen Vincent mit. Und wohin genau?« wollte ich mit sarkastischem Unterton wissen und wagte es nicht, Spencer direkt in's Gesicht zu blicken.
»Keine Ahnung« sagte sie durch ihre zusammen gebissenen Zähne.
»Wie wäre es, wenn ich jetzt mal fahre, mh?« Ich hob ruckartig meinen Blick und konnte ihren starren Augen kaum standhalten, das schaffte ich nie.
Sie nickte nach draußen, um mir zu signalisieren, dass ich meinen Arsch vom Fahrersitz schwingen sollte und ich stieß grummelnd die Tür auf.Ihre Schritte kamen mit hoher Geschwindigkeit auf mich zu und im nächsten Moment glaubte ich, Spencer würde mich gegen die Scheibe pressen.
»Conan, reiß dich verdammt nochmal zusammen!« zischte sie mir schließlich zu, ohne mich irgendwie anzugreifen und ich zog unbeeindruckt eine Augenbraue hoch.
»Das ist meine Entscheidung, klar? Ich kann so unfreundlich sein wie ich nur will.« Ihre Lippen bewegten sich, aber kein Ton verlies ihren Mund und ich war dabei mich auf den Beifahrersitz zu bewegen. »Er ist mein Bruder.« sagte sie dann mit hoher Stimme und ich atmete tief ein.
»Ich wäre dir dankbar, wenn du mich jetzt mal ausnahmsweise in Ruhe lassen könntest.«Spencer P.O.V
Diesmal war ich wirklich wütend auf Conan und das lies ich mir auch anmerken und zwar an meiner Fahrweise.
»Wir holen noch meine Freundin ab.« informierte Vincent meinen Beifahrer, der mir daraufhin einen weiteren kühlen Blick zuwarf und vermutlich wieder seine dämliche Augenbraue hochzog.
»Klar.« meinte Conan knurrend und schmiegte sich näher an den Sitz, wie ich es getan hatte.
Er war nur beleidigt, weil ich ihn im Wagen alleine hab sitzen lassen und deshalb machte er einen Aufstand wie ein kleines Kind.
Mir schien sein Verhalten so überzogen, sodass ich meine Wut auf das Gas projizierte und entschlossen in die nächste Kurve ansetzte.Vincent stieg voller Vorfreude aus dem Wagen, nachdem ich stur seinen Anweisungen gefolgt war und kein Wort mehr gesprochen hatte.
Als er außer Sichtweite war, drehte ich langsam meinen Kopf zu Conan und funkelte ihn wutentbrannt an.
Er dachte jedoch nicht daran, meinen Blick zu erwidern oder sich in irgendeiner Weise bei mir zu entschuldigen.
Missmutig starrte er aus dem Fenster und die Stille zerriss mich beinahe.
»Was ist los mit dir?«, brachte ich mit gebrochener Stimme hervor und als hätte ich Conan aufgeweckt, streifte mich endlich sein Blick und diesmal war er etwas weicher.
»Ich will einfach nicht darüber reden.«, antwortete er monoton und sah mich nicht mehr an.
»Du willst wieder zurück. Ist es das? Hast du es dir plötzlich anders überlegt?« hackte ich nach und beugte mich unweigerlich näher zu ihm.
»Nein.«, beteuerte er wortkarg.
»Ich dachte wir sagen uns alles.« murmelte ich vorwurfsvoll und spürte, wie statt Wut ein Hauch von Enttäuschung in meiner Aussage mitschwang.
Conan blickte mich entschuldigend an und in seinen Augen widerspiegelte sich etwas Tieftrauriges, was mich noch viel neugieriger werden lies.
DU LIEST GERADE
The Both of Mine
Mystery / ThrillerSpencer und Conan. Sie will ihm einfach nicht vertrauen auch wenn er alles dafür tat. Er will sich bis an ihr tiefstes Inneres kämpfen, um ihr wahres Ich hervorzubringen. Was kann alles schief gehen, wenn die Beiden in einem gestohlen Jeep die Os...