Einkaufsbummel

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"Danke Mrs Weasley!" sagte Harry und brachte seinen Teller zur Spüle.
"Ach Junge, ich lass dich doch nicht verhungern! Und noch was, nenn mich bitte Molly! Ich komme mir sonst so alt vor!"
"Ja gut!" antwortete Harry und war etwas verwundert. Molly kicherte wie ein Schulmädchen und ließ die Kartoffeln mit einem Schnipser ihres Zauberstabs in den Topf fallen. Harry wandte sich Ron zu.
"Sag mal, Ron. Warum habt ihr mich gesucht?" Ron ließ den Löffel sinken.
"Ach ja!" Er blickte auf die Uhr und seine Augen weiteten sich. "Wir wollen um halb zwei in die Winkelgasse gehen! Das heißt, Fred, George, Bill, Lupin, du und ich. Wir Männer halt." Er überhörte Mollys Prusten und fuhr fort. Harry erkannte ein Funkeln in Rons Augen und entschloss sich doch mitzukommen. "Wir wollen noch ein paar Weihnachtsgeschenke kaufen, für... für Weihnachten halt." Harry wusste, das Ron etwas anderes sagen wollte. Etwas wie für unsere Freundinnen, und war froh, das er wieder neuen Mut gefasst hatte.
"Dann mal los! Ich geh nur schnell mein Geld holen, dann kann ich ja auch ein Geschenk für...!" Weiter sprach er nicht, da ihm grad noch einfiel, das Ron nichts von ihm und Ginny wusste. Er bekam Rons und Mollys fragende Blicke gar nicht mehr mit, da er schon die Treppe hochgelaufen war. Harry holte sich seinen Geldbeutel und einen Reiseumhang und rannte wieder runter. Auf dem Treppenabsatz traf er Fred und George, die sich ebenfalls fein gemacht hatten.
"Ah Harry, kommst du auch mit! Na ja, jetzt lohnt es sich ja für dich!" spöttelte George und zusammen gingen sie hinunter in die Küche, wo Ron am Kamin wartete.
"Wir sind doch die einzigen die gehen! Bill und Lupin sind eben los. Irgendwas mit dringend und sofort. Sie kommen erst morgen Mittag wieder."
"Auch gut!" lachte Fred und warf eine Hand voll Flohpulver ins Feuer. Ihm folgte einer nach dem anderen. Harry stieg als letztes in den Kamin und rief: "Winkelgasse". Ein Kamin im "Tropfenden Kessel" spuckte ihn wieder aus. Harry säuberte seinen Umhang und folgte den anderen hinaus auf den Hof.
"Also zuerst müssen wir in unseren Laden!" informierte sie Fred. "Ein wenig Geld abholen. Sonst kann unser Roniwoni sich ja gar nichts kaufen!" Sie lachten und George öffnete den Eingang zur Gasse. Menschenscharen bewegten sich von einem Schaufenster zum nächsten. Harry wanderte George hinterher, quer durch die Masse und folgte ihm die Straße entlang. Dann betraten sie den Laden der Zwillinge, der gerammelt voll war. Die Jungen schoben sich ins Hinterzimmer, wo sie auf eine junge Frau trafen. Sie holte einen Nachschub an Langziehohren, ließ das Päckchen aber sogleich überrascht fallen, als sie Fred und George sah.
"Hallo Melinda! Viel los heute, oder?" Fred trat auf sie zu und sie fiel ihm um den Hals. Ron und Harry sahen ihn erstaunt an und fragten dann George.
"Oh, das ist nur Freds Freundin! Er hat sich doch tatsächlich in unsere beste Mitarbeiterin verliebt. Normalerweise arbeitet sie mit uns in der Forschungsabteilung. Heut ist sie auch hier. Ihr seht ja was hier los ist." George ließ seinen Bruder stehen und holte das Geld. Als die beiden nach seiner Rückkehr immer noch zusammen klebten, zog er Fred am Kragen weg.
"Komm jetzt Bruderherz. Wir müssen gehen! Sonst kommen unsere beiden Möchtegern Romeos, mit leeren Händen nach Hause."
"Ja gut!" maulte Fred widerwillig und ließ sich aus dem Laden ziehen. "Also, wo sollen wir hingehen?" fragte George.
"Ich weiß nicht", antwortete Harry ratlos. Was sollte er Ginny denn überhaupt schenken?
"Also ich finde, es sollte etwas Romantisches sein. Dann könnt ihr morgen gleich euer Eintägiges feiern!" George lachte sich über seine Spruch kaputt. Aber Ron starrte nur zuerst seinen Bruder und dann Harry verwundert an.
"FRED! GEORGE!" zischte Harry sie böse an.
"Ach Harry! Du und deine Geheimnisse! Ihr seid ja fast so schlimm wie Hermine!" lachte Fred. Sein Bruder hatte nun aber die Fassung wieder gewonnen und bedeutete ihm still zu sein. Ron war bei dem Klang von Hermines Namen zusammen gezuckt. Er sah seinen Freund an, der allerdings auch nur mit den Schultern zucken konnte. Die Zwillinge waren nun höchst empört und meckerten sich gegenseitig an.
"Ich hab dir doch gesagt, zwei Geheimnisse sind zuviel!" "Na ganz super! Ich war doch von Anfang an dafür alles auszuplappern was Hermine...!" "Ja ja ja! Aber wer wollte denn unbedingt den Spruch an der Tür ausprobieren, um herauszufinden was die beiden da drin treiben?" "Das war Hermines Idee! Das Mädchen bringt nichts als Ärger!"
Jetzt begann Ron sich aufzuregen. Harry wusste, das die Jungen Hermine nicht hätten beleidigen sollen und er hielt Ron zurück. Die beiden Brüder sahen sich böse an und fingen dann gleichzeitig an zu lachen.
"Das musst du jetzt klären!", sagten sie zu Harry, "dein Geheimnis hat weniger Folgen als Hermines. Zumindest für den Gemütszustand unseres Roniwonis!" Ron sah ihn geschockt an. Harry holte tief Luft und begann ihm zu erzählen, warum er am morgen unauffindbar gewesen war. Rons Miene wechselte von einem geschockten Lächeln zu einer versteinerten Miene. Bis er sich dann endlich, am Ende von Harrys Erzählung, sichtbar für ihn freute.
"Das heißt doch, sie ist nicht mehr mit Dean Thomas zusammen? Oh Gott sei dank!" Harry war sich da zwar nicht so sicher, nickte aber trotzdem auf diese Frage.
"Hey Harry, das heißt doch auch, das wir jetzt quasi verschwägert sind!"
"Nicht so schnell!" mischte sich Fred ein. "Willst du sie denn gleich vor den Altar schleppen?" Harry war sehr dankbar über diese Hilfe. Doch er musste ehrlich sagen, das er diesen Gedanken auch schon geführt hatte. Die Jungen waren inzwischen weiter gegangen und blickten sich ratlos nach einem Geschäft mit einem Laden wie "Weihnachtsgeschenke für Mädchen" um. "Was schenkt man denn seiner Freundin?" fragte Harry und war verwundert wie gut es sich anfühlte, Ginny als seine Freundin zu bezeichnen. Als antwort erhielt er nur allgemeines Schulterzucken und Schweigen. "Ron? Was willst du denn Hermine schenken?" Ron wurde aus Gedanken gerissen und antwortete verträumt.
"Ich weiß noch nicht aber es muss irgend was sein, das... Nein, ich meine..." Er war wieder zu sich gekommen und blickte sich hilfesuchend um. "Woher wisst ihr, dass... Wie kommt ihr darauf das ich etwas für Hermine kaufe?" Die Jungen fingen an zu lachen. Harry klopfte ihm auf die Schulter und erinnerte ihn daran, das sie doch schließlich beste Freunde waren.
"Ich kenne dich doch! Euch beide!" sagte er wissend und grinste.
"Oh! Na gut!" Jetzt musste Ron auch lachen und so gingen sie die Gasse runter und wurden von vielen Leuten verwundert angeschaut.

Das Fest der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt