Harry grinste die hilfesuchende Hermine an und ging auf sie zu um sie mit einer Umarmung zu
begrüßen. Hermine sah ihn an und fragte: "Ist er oben?" Harry wusste das sie Ron meinte und
nickte. Mit einem kurzen Blick grüßte Hermine Ginny und stürmte dann nach oben.
Harry wandte sich den Eltern zu. Nachdem sie sich begrüßt hatten, erzählten Molly und Arthur von ihrem Aufenthalt. Die Grangers waren offenbar sehr gastfreundliche Leute. Molly erzählte wie sie einen schönen ruhigen Abend verbracht hatten. Bei einem Tee und Keksen hatten sie wohl die Zukunft der beiden Kinder besprochen, was sowohl die schulische Laufbahn, wie auch das Private beinhaltete. Scheinbar hatten die Weasleys damit nicht an sich halten können, als, so erzählte Molly, Hermines Mutter davon berichtet hatte, wie sehr ihre Tochter doch immer von Ron schwärmte, wenn sie in den Ferien von ihm getrennt war.
Harry konnte sich lebhaft vorstellen wie angenehm es für Hermine gewesen sein musste, ihre Beziehung zu Ron vor ihren Eltern breit zutreten.
Arthur erzählte dass Hermines Eltern sehr enttäuscht gewesen waren, Ron nicht kennen gelernt zu haben. Hermine hatte sogar Ärger bekommen als sie erfuhren dass sie es war die ihm nicht erlaubt hatte mitzukommen.
Molly erzählte grade was Hermines Eltern von Krum gehalten haben, als er letztes Jahr dort war, da kam Ron die Treppe hinunter gerast. Er warf einen kurzen Blick zu seinen Eltern und war dann wieder zur Küchetür raus.
Harry starrte ihm hinterher, schnappte sich dann seinen und Rons Mantel und folgte ihm.
"Na was ist jetzt wieder los?" fragte er Ron, als er ihn eingeholt hatte.
"Ach nichts! Ich hatte einfach... ich wollte nicht mit... Mir war einfach zu warm!"
Harry sah seinen besten Freund skeptisch an, zuckte dann aber nur mit den Schultern und verkniff sich einen wissenden Blick.
"Komm rein, wenn du wieder abgekühlt bist!" sagte er und wandte sich dem Haus zu. Er drückte die Klinke der Tür hinunter, doch bevor er hinein ging drehte er sich noch mal zu Ron um. Aber dieser hatte offenbar nicht vor irgendetwas zu sagen. Harry schüttelte den Kopf und ging zurück in die Küche, wo Ginny nun alleine und verdattert mit ihrem unglaublich phantasieanregenden Bademantel saß.
So weit war es nun schon mit ihrer Freundschaft gekommen, ärgerte sich Harry, Ron erzählte ihm nun nicht mal mehr was zwischen ihm und Hermine ablief.
Mit einem schweren Blick auf Ginny fiel ihm etwas auf.
Er hatte Ron auch nicht alles gebeichtet, als er gemerkt hatte das er in Ginny verknallt war, und er hatte auch noch nicht darangedacht, Ron von der letzten Nacht zu erzählen.
Nicht zuletzt deswegen, weil er nicht wusste wie Ginnys Bruder auf solche Informationen reagiern würde. Insgeheim hatte Harry Angst Ron würde ihn umbringen oder gar die Freundschaft kündigen, wenn er es ihm erzählen würde.
Harry setzte sich neben Ginny und hörte schlagartig auf zu nachzudenken.
In dem Moment in dem er Ginnys Duft einatmete vergass er Ron und schenkte seiner Freundin einen Kuss.
Ginny hatte offenbar nur auf eine solche Gelegenheit gewartet, denn sofort schlang sie ihre Arme dicht um Harrys Hüfte und ging vollkommen in dem Kuss auf.
Harry hatte das Gefühl das er ihr Verlangen nach Leidenschaft gar nicht mehr stillen könnte. Er zog sie noch näher zu sich und lies seine Händ über ihren von Frottee bedeckten Körper wandern.
"Harry," Ginny hatte sich ihren Mund wieder erkämpft, "genau darüber wollte ich noch mit dir reden!"
Harry sah sie neugierig an und fragte sich gleichzeitig ob es wohl in Ordnung war, dass seine Hände sich so wohl fühlten, wenn sie auf Ginnys Hintern lagen.
"Findest du es normal, das wir das tun, obwohl wir erst drei Tage zusammen sind?"
Ginnys Blick war leicht verzweifelt.
Harry fühlte sich völlig ratlos. Er hatte sich den gesamten Morgen über immer wieder eben diese Frage gestellt. Aber immer wenn er Ginny so nah war, wusste er das es unmöglich für ihn war immer so weit von ihr entfernt zu sein. Er wusste das er sich nicht beherrschen konnte. Aber ob das normal war?
Ginny sah ihm tief in die Augen. Ihr Blick ließ Harry einknicken und er schaute beschämt weg.
"Ha! Du denkst das auch! Das ist nicht normal! Wir sind nicht normal. Was machen wir denn jetzt?" Ginnys Schreien wadelte sich in ein leises schluchzen.
"Aber Harry ich liebe dich! Ich will das wir ein ganz normales Paar sind und das wir für immer zusammen bleiben. Das ist zwar schnulzig aber ich liebe dich so! Bitte Harry."
Ginny hing in seinen Armen und heiße Tränen tropften auf Harrys Schulter.
Harry sah sie an. Er fühlte genau wie sie. Sanft hob er ihren Kopf an und wischte ihre Tränen mit den Fingerspitzen aus ihrem Gesicht.
"Wer sagt das es normal ist das ich dich so furchtbar liebe?" Ginny sah ihn entsetzt an, doch er sprach weiter.
"Ich glaube es ist vollkommen unnormal das ich immer nur mit dir zusammen sein will, und dich nie wieder loslassen möchte. Ich bin verrückt, weil ich mich von der nächsten Klippe stürzen würde, wenn ich damit all das Böse aus deinem Leben fernhalten könnte."
Ginny sah ihn mit großen Augen an und begann noch lauter zu schluchzen und umarmte ihn so fest das ihm die Worte im Hals stecken blieben.
Er nahm ihre Arme und hielt sie fest.
"Das ist kein Grund das ich nicht mit dir zusammen sein möchte. Das ändert doch nichts an meinen Gefühlen für dich, Ginny! Ich werde für immer bei dir bleiben, wenn ich das entscheiden kann." Harry musste wieder an die Prophezeiung denken. Würde er überhaupt die Möglichkeit haben ein glückliches Leben mit Ginny zu verbringen?
Bei diesem Gedanken erschauderte er.
Schnell umarmte er Ginny, um sich zu vergewissern dass er noch lebte.
"Harry!", hauchte Ginny in sein Ohr und ein paar weitere Tränen rannen aus ihren Augen und liefen an Harrys Hals entlang.
Plötzlich spührte Harry ein Brennen und Ziehen in seiner Hand. Auch Ginny sah hinunter auf ihre Finger.
Die beiden Ringe, deren magische Kraft für Harry immer noch unerklärlich war, glüten nun an den Fingern der Besitzer.
Das Gold wurde rot und brannte an Harrys Haut. Die Farbe des Ringes änderete sich wieder und Harrys Ring wurde langsam schwarz. Dann war es vorbei. Ginnys Stein hatte das Leuchten geschluckt und beide Ringe sahen verändert aus, doch Harry konnte nicht erkennen was anders war.
Ginny nahm seine Hand legte sie um ihre Hüfte.
"Ist doch egal was das bedeutet! Küss mich!" Ginny hatte etwas Aggressivität in ihre Stimme gelegt und zog Harry ganz nah zu sich. Dann schloss sie die Augen, spitzte die Lippen und wartete. Harry tat geschockt und überwandt sich dazu ihrer Bitte nachzukommen.
Kurz bevor er die Augen schloss sah er wie ein kleines Lächeln ihre Lippen umspielte.
Harry küsste sie und musste sich schon wieder dem Gefühl hingeben, das es nicht ausreichte um Ginny zu befriedigen.
Er küsste sie mit Haut und Haaren. Er lies seine Hände jeden Zentimeter ihrer Haut küssen und drückte ihren Körper so an sich, als bestünde er nur aus Mund.
"Hey! Kommt schon! Lasst das bitte das ist ekelhaft!"
Harry zuckte zusammen. Ron war rein gekommen und sah der Szene ungläubig zu.
"Ach dann geht doch zumindest auf dein Zimmer Ginny!" maulte er jetzt.
Ginny kicherte kurz, zog zum vierten mal an diesem Morgen den Gürtel des Bademantels enger und sah ihren Bruder dann halb lachend, halb genervt an.
"Aber da ist doch Hermine! Ich glaube nicht das sie sich so sehr dafür begeistern würde uns zuzusehen!" Ginny kicherte und zog Harry wieder näher zu sich.
Rons Gesicht war versteinert.
"H... Hermine ist wieder da?" fragte er total entsetzt.
Harry sah ihn nur verwirrt an. "Aber natürlich! Sie wollte dich doch suchen. Warst du nicht deshalb vorhin so sauer? Weil.. naja wegen irgend so einem dummen Streitthema zwischen euch!" Harry sah ihn verdutzt an, während Ron die Treppen hochlief.
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Das Fest der Liebe
FanfictionWeihnachtsferien in Harrys sechstem Schuljahr. Irgendwie sollten diese Ferien besonders emotional und voll von Liebe werden! Es heißt ja nicht umsonst: "Das Fest der Liebe!" Eine ältere Geschichte, geschrieben 2006/2007. Aber ich liebe sie immernoch...