Ein Geschenk für...

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Der erste Weihnachtstag verlief beschaulich. Der Fuchsbau lag ruhig und beinahe verlassen da Gegen Mittag hatte es begonnen zu scheinen und nun war alles mit einer feine weißen Schicht aus Puderzucker bedeckt.
Harry saß im Wohnzimmer und spielte Zauberschach mit Ron. Er machte seinen Zug und sah dann zu wie er Schachmatt gesetzt wurde. Resigniert starrte er aus dem Fenster und sah den Schnellflocken zu wie sie an die Scheiben prallten und dort kleben blieben.
Harry gähnte ausgiebig. Wäre Hermine hier gewesen hätte sie ihn wahrscheinlich ermahnt die Hand vor den Mund zu halten.
Doch Hermine war schon in aller frühe aufgebrochen. Zusammen mit Arthur und Molly war sie zu ihren Eltern gereist. Rons Eltern waren mitgegangen um die Grangers davon zu überzeugen das Hermine bei ihnen in guten Händen war. Scherzhaft hatten sie gesagt, sie wollten nun endlich Rons zukünftige Schwiegereltern kennenlernen. Nach dieser Bemerkung hatten die Eltern und Ron einen Streit darüber ob er nun mitkommen sollte oder nicht. Schließlich hatte Hermine endschieden das es noch zu früh wäre Ron zu präsentieren, woraufhin dieser plötzlich sauer wurde. Er hatte zwar nicht mitkommen wollen, aber scheinbar verletzte es ihn das Hermine ihn nicht wollte. Harry hatte wärend der ganzen Zeit nur am Frühstückstisch gesessen und ein hart gekochtes Ei gegessen. Ron war seit dem Morgen immer mürrischer geworden.
Er hatte kaum ein Wort gesagt und wenn er dann mal auf eine Von Harrys Fragen antwortete, dann war er agressiv und kurz angebunden. Er lehte es auch strikt ab mit zu der Weihnachtsparty zu kommen, die heute bei Luna stattfand.
So waren Ginny, Fred und George vor einer Stunde alleine in den Kamin gestiegen. Harry hatte auch abgesagt da er, Ron nicht allein lassen wollte und ihm auch nicht traute. Er machte nämlich den anschein als würde er sich gleich etwas antun.
"Noch eine Runde?" fragte Harry munter. Doch Ron zuckte nur mit den Schultern und stellte dann seine Figuren wieder aufs Feld.
"Aber ich geh mir vorher noch ein Stück von dem Kürbisquisch holen den Fleur gemacht hat, der ist echt lecker! Willst du nicht auch mal probieren? "
Ron schüttelte nur den Kopf.
Harry trottete langsam in die Küche und schnitt sich ein großes Stück Quisch ab. Er überlegte grade ob er auch mal die selbstgemachte Crème Caramel probieren sollte da kam Ron in die Küche. Er sah sich Harrys Teller an und betrachtete dann das Schlachtfeld von Küche.
"Oh man Harry wieviel willst du denn noch essen?"
Harry begann zu grinsen. "Na Kumpel, bist der Sprache wieder mächtig?"
Ron zog seine Mundwinkel leicht hoch und nickte. Dann brach er in lachen aus.
"Es tut mir wirklich Leid das ich dir den Tag versaut habe! Aber es ist ja noch nicht zu spät! Was hältst du davon wenn wir ihnen hinterher gehen? Da gibt es bestimmt noch mehr Zeug das du in dich reinstopfen kannst!"
Harry lachte. Endlich war Ron wieder aufgewacht.
"Ich hätte da aber viel mehr Lust deine süße kleine Schwester zu 'vernaschen'!"
Nach dem Ron ihn für diesen Satz ermahnend angeguckt hatte, lief Harry die Treppe rauf in Rons Zimmer. Er zog sich rasch um und war auch sofort wieder unten.
"So! Los gehts! Wir haben ja schon genug Zeit verloren, da müssen ...!"
Harry stockte mitten im Satz als er Ron sah. Dieser hatte nun offenbar endlich seinem Hunger nachgegeben und hatte sich über die Quisch hergemacht. Leider war er wohl zu hastig gewesen den nun befand sich die hälfte des Belags auf Rons Pullover.
"Denkst du ich kann so gehen?" fragte er Harry sarkastisch.
"Aber sicher! Du wärst dann das laufende Buffet."
Lachend stolzierte Ron die treppe hinauf. Harry schüttelte den Kopf und sah aus dem Fenster.
"Oh mein Gott was soll ich nur anziehen?" Ron lachte sich oben halb Tod und schrie durch das ganze Haus.
Doch Harry war grade zu abgelenkt um etwas auf Rons Scherze zu antworten. Zwischen der weißen landschaft und der Schnee erfüllten Luft, war ein schwarzer Punkt aufgetaucht der immer näher in Richtung Haus flog.
Harry beobachtete den Fleck und erkannte ihn geschockt als eine Eule. Aber keine Eule würde in so einem Wetter fliegen.
Schnell riss er das Küchenfenster auf und lies den Eulerich hinein. Der Vogel schüttelte sich kurz den Schnee von seinem Kopf und schaute sich dann fragend um.
Harry näherte sich und wollte den Brief vom Bein des Tieres binden, doch es lies ihn nicht. "Für wen ist der den?" fragte er die Eule, obwohl er sich dabei furchtbar dämlich vorkam. Doch dasTier kam wieder näher und lies ihn die Adressierung lesen. "'Für Hermine Granger'! Aha! aber die ist leider grade nicht hier! Soll ich ihn ihr geben wenn sie wieder kommt?"
Harry näherte sich behutsam dem Bein der Eule und band den schweren Umschlag ab. Als er sich grade umdrehte um die Vogelstange für sie freizumachen, schwangen schwarze Flügel an ihm vorbei zurück in den weißen Schleier.
Harry sah der Eule fragend nach. Dann schaute er sich den Brief an. Der Umschlag war aus kaltem und sehr glattem Pergament das im Schein des Kaminfeuers blau flackerte. Er war nicht versiegelt und die Lasche war noch nicht einmal geschlossen.
Harry war zu neugierig. Er zog langsam das erste Blattaus dem Umschlag.
Es war eine Weihnachtskarte.

" Meine liebe Hermine!
Zu Weihnachten wünsch ich dir alles Gute und  Glück der Welt!
Mein größter Wunsch dieses Jahr ist es bei dir zu sein
und darum habe ich ihn mir und dir erfüllt!
Ich habe dir in dem Brief der beiliegt alles weitere erklärt.
Hoffentlich schaft es Kasimir noch rechtzeitig den Brief zu überbringen.
Hermine mein Schatz ich freue mich so sehr auf dich!
Wir sehen uns am 27. !
Ich liebe dich und freue mich so sehr auf unser Treffen
dein Vicktor                                                "

Harry stockte der Atem. Krumm wollte Hermine besuchen kommen? Das würde ein Unglück geben.
Er hörte Schritte die Treppe runter laufen. Ron kam. Schnell stopfte Harry den zettel zurück in den Umschlag und versteckte diesen in einer Schublade des Küchenschranks.
"Na dann los gehts! Hey hast du was? Du bist so bleich?"
"Nein!... Nein ich hab nichts wie kommst darauf? Lass uns gehen!"
Harry zog Ron zum Kamin. Es war wohl besser, dachte er, wenn Hermine ihm die Neuigkeit unterbreitete und er fand es auch wesentlich angenehmer mit einem gut gelaunten Ron auf eine Party zu gehen, als mit ihm mürrisch in der ecke zu sitzen. Wenn er es bedachte tat Hermine ihm Leid.
Ron stieg in den Kamin und verschwand in den grünen Flammen. Harry Warf noch einen Blick zurück auf die Schublade in der er den Brief versteckt hatte und folgte ihm dann durch das Feuer.

Das Fest der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt