25•Niam - when i saw you in heaven

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Warning: sad

Teil eins: Engelstränen

~Niall~

Ich glaube ich habe ihn schon immer geliebt. Ich wusste schon das ich ihn liebe, bevor ich ihn überhaubt getroffen habe. Ich wusste das ich ihm vertrauen werde, bevor er anfing zu reden. Und ich wusste das ich nie mehr ohne ihn sein will, als er lächelte.

Und jetzt, drei Jahre später, lag er in meinen Armen. Sein Gesicht an meinem Hals, auf dem er immer wieder kleine, zärtliche Küsse verteilte. Ich liebte es. Ich liebte ihn. Von Tag zu Tag immer mehr. Und er liebte mich. Das sagte er mir jeden Tag. Mehrmals. Und es gab nichts schöneres als ein "ich liebe dich" aus Liams Mund.
Er war der wundervollste Mensch auf Erden.
Er war die Schönheit in Person. Meine Definition von Schönheit.
Seine Teddybär Augen strahlten soviel Ruhe aus und funkelten so wunderschön, wegen der Goldschlieren in ihnen.
Seine weichen hellbraunen Haare rochen immer so gut, das einem davon schwindelig werden konnte.
Im Sommer nach Kokos und im Winter nach Vanille.
Seine perfekt gebräunte Haut glänzte in der Sonne. Sie roch nach einer wundervollen Mischung aus Zimtbrötchen und Tannennadeln.
Er hatte ein so großes Herz. Er war so voller Liebe, freundlich zu jedem.
Und Gott, wenn er lachte, ging einfach die Sonne auf. Es war wie ein Regenbogen nach einem Gewitter, wie der Frühling nach dem Winter.
Er war alles was ich brauchte.
Er war meine Luft zum atmen. Ohne ihn würde ich ersticken. Ich konnte einfach nicht ohne ihn.

Doch ich wusste nicht das er ein Geheimnis vor mir hatte.
Später erfuhr ich zwar, das er mich durch die Geheimhaltung schützen wollte, doch das machte alles nur noch schlimmer.
Ich werde nie verstehen warum er glaubte das er da allein durch müsse,
Warum er glaubte das ich den Schmerz nicht ertragen könnte, warum er glaubte, das er es vor mir geheim halten könne.

Ich erfuhr es, als er einestages noch arbeiten war und ich die Post reinholte. Zwischen den üblichen Rechnungen und Urlaubsgrüßen, steckte ein Brief vom Krankenhaus. Geschockt, wie in Trance riss ich ihn auf.
Ein Satz brannte sich sofort in mein Gedächtnis ein: 'die Chemotherapie kann nächste Woche beginnen'. Ab da an hörte ich nichts mehr. Ich sackte auf die Knie. Der Brief segelte lautlos neben mir zu Boden. Ich fühlte mich wie isoliert vom Rest der Welt. Er hatte keinen Krebs. Das konnte einfach nicht sein. Das hätte er mir gesagt. Wir erzählten uns immer alles. Ich hatte ein pfeifen im Ohr. Sonnst nahm ich nichts wahr. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich hörte nichts, sah nichts und fühlte nichts.
Alles woran ich denken konnte, war das es falsch war. Die Ärtze mussten sich getäuscht haben. Es war unmöglich das er Krebs hatte!

Das erste was ich wieder höhrte war eine meiner Tränen, die mit einem leisen "Plop" auf den Holzboden fiel. Damit war meine Starre aufgelöst. Alle Geräusche und Gefühle strömten aufeinmal gleichzeitig auf mich ein. Ich drückte meine Hände gegen meine Ohren. Ich wollte die Stimme in meinen Kopf, die mir sagte, das ich tief in mir, wusste das das Krankenhaus keinen Fehler gemacht hatte, nicht hören. Ich begann zu schreien und ließ mich auf den Rücken fallen. Ich wollte diesen Schmerz nicht fühlen. Ich wollte nicht wissen das er, die Liebe meines Lebens, vielleicht sterben würde. Denn ich wusste das bei einer Chemotherapie immer diese Gefahr bestand.
Ich schrie und schrie, hohlte tief Luft und schrie einfach weiter. Meine Augen waren tränenverschleichert.
Ich schrie auch weiter als ich ein furchtbares Kratzen im Hals spürte. Ich schrie auch weiter, als ich hörte wie die Haustür geöffnet wurde, sich Liam neben mich auf den Boden fallen lies und mich in seine starken Arme zog.
Ich schrie auch noch weiter als ich heißer war und fast keine Stimme mehr vom schreien hatte.
Innerlich schrie ich noch Tagelang weiter. Bis zu dem Tag als er dann ins Krankenhaus musste.

Ich glaube ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht soviel geweint wie in diesen sechs Wochen.
Ich besuchte ihn jeden Tag,
Übernachtete sogar manchmal heimlich im Krankenhaus, nur um so oft wie möglich bei ihm zu sein.
Es tat ihm schrecklich leid mir nichts von der Sache erzählt zu haben. Und mir tat es schrecklich leid wie schlecht es ihm bei der Chemo ging.
Er war schwach und musste sich andauernd übergeben. Er hatte solche Schmerzen. Ich wollte nicht das er so leiden musste. Jedesmal wenn er sich wieder schmerzerfüllt zusammenkrümmte, drehte ich mich weg, weil ich weder ihn so sehen konnte, noch wollte ich, das er dann meine glassiegen Augen sah.

Kaum war ich dan zu hause, lies ich mich, nachdem ich die Haustür geschlossen hatte, an ihr herunter gleiten und begann laut zu schluchzen. Jeden verdammten Tag. Und jeden verdammten Tag riefen mich "besorgte" Freunde und Verwandte an und teilten mir ihre Trauer und ihr falsches Mitleid mit.
Falsch, weil es sie überhaubt nicht interessierte wie es ihm oder mir ging. Die einzigen die mich in dieser Zeit wirklich unterstützten, waren mein Bruder Greg und mein bester Freund Zayn. Sie waren die einzigen die mich besuchten. Die einzigen die mit mir Liam besuchten. Die einzigen die versuchten mich abzulenken.  Die einzigen, denen ich wirklich etwas bedeutete.
Nichtmal meine Eltern besuchten mich. Aber natürlich taten sie das nicht, was habe ich bitte erwartet?
Das meine Eltern ihre Homophobie einfach so ablegten, nur weil mein Freund Krebs hat?
Das passte ihnen doch gerade recht.

Als mich Liams Arzt anrief, erzählte er mir, das ihm die Chemo nicht gut bekam. Ihm ging es von Tag zu Tag schlechter und die Medikamente schwächten ihn zusätzlich. Zwar gab es Tage an denen es ihm wieder besser ging, doch eigentlich war er zu schwach um die Therapie auszuhalten.
Wortlos legte ich auf.
Zitternd ließ ich mich auf die kalten Fliesen gleiten. Ich wollte das dieser furchtbare Schmerz endlich aufhörte. Ich wollte dieses schrecklich starke Gefühl aus Angst und liebe nicht mehr ertragen. Ich konnte es nicht mehr ertragen.
Einige Minuten später rappelte ich mich dann vom Boden auf, lief mit Tränenübersrömten Gesicht, wie in Trance zum Kühlschrank, öffnete ihn und nahm mir eine Flasche Wiskey heraus.
Eine Stunde und zwei Wiskeyflaschen später rief ich, volkommen betrunken, Zayn an.

"Hallo Zayn hier"
"Hey Zayn hieris Ni"

Verdammt ich hörte selbst wie schlimm ich lallte.

"Bist du betrunken Niall?"
"..."
"Niall? Ist alles gut?" Fragte er besort.

Ich schluchzte.

"N-nichts ist Gut. GANZ und GARNICHTS ist g-gut" schluchzte und schrie ich gleichzeitig ins Telefon.

"Beruhug dich Ni. Ich komm vorbei."

Er legte auf und keine fünf Minuten später klingelte es an der Tür.

Jetzt weiß ich nur noch, das wir lange geredet haben und ich mich an seinem Shirt ausgehäult habe. Er hat mich dann irgendwann ins Bett getragen und ist selbst auf der Couch eingepennt.

Xx
Aaliyah💕

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