26•Niam (Fortstzung 25)

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Warning: Death

Teil zwei: Engelsblut

~Niall~

Am nächsten Tag war ich wieder im Krankenhaus. Liam schlief als ich ankam. Er war so hübsch, obwohl er leichenblass und verschwitzt war. Und er sah trotz der Tatsache, das er seine fluffigen Haare verloren hatte, wunderschön aus.
Ich setzte mich auf einen Stuhl neben seinem Bett und beobachtete ihn einfach nur. Er schlief friedlich, ohne Schmerzen. So gefiel es mir am besten, wenn er nicht leiden musste, wenn es ihm gut ging.
Als ich gerade aufstehen wollte, um mir etwas zu trinken zu holen, griff er nach meiner Hand. Seine Hand zitterte, war eiskalt und verschwitzt.
"Bleib bei mir. Bitte" wisperte er mit geschlossenen Augen.
"Ich bleib immer bei dir" wisperte ich und strich ihm mit meinem Daumen sanft über die Wange.
"Versprochen?"
"Versprochen."

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, standen viele Ärzte an Liams Bett. Seine eiskalte Hand lag immer noch in meiner.
"Wasn hier los?" Fragte ich verschlafen.
Zwei der Krankenpfleger sahen mich streng an, und zogen mich, nach einer Kopfbewegung des Oberarztes, aus dem Zimmer.
"Verdammte scheiße was ist hier bitte los?" Rief ich aufgebracht, doch wurde wortlos von den beiden Krankenschwestern auf eine Bank im Flur gedrückt.
Die gepiercte es danach direkt wieder in Liams Zimmer, die mit der schwarzen Flechtfrisur setzte sich neben mich.
"Hör zu liebes" begann sie langsam und bedrückt zu sprechen.
Aufmerksam und ängstlich zugleich sah ich sie an.
"Dein Freund war zu schwach für die Medikamente. Er ist letzte Nacht leider gestorben."
Fassungslos sah ich die Frau an Tränen brannten in meinen Augen.
"Das isn Witz oder?" Sagte ich mit zittriger Stimme.
"Nein tut mir leid"
Sie strich mir behutsam über den Rücken, während ich in Tränen ausbrach.
"Ich lass dich dann mal alleine" sagte sie, stand auf und ging wieder in Liams Zimmer.
Ich zog meine Beine an meinem Körper und drückte mein Gesicht auf meine Knie. Ich wibbte vor und zurück, während ich versuchte mich vom Schreien abzuhalten.
Ich atmete zittrig ein und aus, schmeckte meine salzigen Tränen im Mund.
Mein Herz drohte vor Trauer zu zerspringen. Es schlug kurz ganz heftig, bis es wieder für ein paar Schläge aussetzte.
Er ist tot. Liam, mein Freund ist tot.
Zittern zog ich mein Handy aus meiner Hosentasche.
"Greg?" Begann ich mit brüchiger Stimme.
"Oh Gott Niall, weinst du?" Fragte er erschrocken.
Ich schluchzte einmal laut und nickte, obwohl er es ja nicht sehen konnte.
"Ich komm vorbei, wo bist du?"
"K-Krankenh-haus"
"Fuck. Ich bin gleich da."
Schluchzend legte ich auf.

Keine fünf Minuten später kam mein Bruder ins Krankenhaus gerannt.
Als er mich sah, stürmte er auf mich zu, ließ sich neben mich fallen und zog mich in seinen Arm. Er strich mir sanft über den Rücken.
"Shh Kleiner. Alles wird wieder gut."
Ich schüttelte den Kopf.
"Er hat das nicht verdient. Er hat das einfach nicht verdient."
Er sah mich erschrocken an.
"Ist er etwa..."ich nickte und begann heftig zu schluchzen.
Greg zog mich noch näher, ich drückte mein verhäultes Gesicht an seinen Hals und schluchzte hemmungslos weiter.
"Es ist einf-fach nicht fair"
"Shh Kleiner. Ich weiß. Es ist nicht fair." Er strich mir beruhigend über den Rücken.

An Liams Beerdigung versuchte ich stark zu sein. Seine ganze Familie war gekommen, auch einige Verwandte und Freunde. Ich wollte vor diesem Menschen nicht weinen. Wollte nicht zeigen wie sehr ich unter der ganzen Sache litt. Auf dem Friedhof stand ich mit Greg und Zayn ganz hinten. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich in den vorderen Reihen, bei seiner Familie erwünscht war. Die meisten hatte ich noch nie gesehen. Greg hatte einen Arm um mich gelegt und Zayn reichte mir ein Taschentuch nach dem anderen.
Alles war in Ordnung, bis ich vor gerufen wurde, um ein paar Worte zu sagen. Ich wusste nicht dass ich das auch machen muss. Langsam ging ich nach vorne. Alle Blicke lagen auf mir.
Schüchtern nam ich das Mikrofon in die Hand und begann mit zittriger Stimme zu sprechen:
"Ich...ich habe Liam sehr geliebt. Er war ein so wundervoller Mensch. So fröhlich und freundlich"
Ich schwieg kurz.
"Er hat das einfach nicht verdient."
Schwer schluckend zog ich die Nase hoch. Ich konnte den dicken Kloß in meinem Hals, der von Sekunde zu Sekunde immer größer wurde, deutlich spüren. Tränen stiegen mir in die Augen und ich drehte mich weg, damit niemand meine Fassade fallen sah. Alle starten mich an. Schnell stand Liams Tante auf sie lächelte mich lieb an und führte mich dann an meiner Schulter zurück zu meinem Platz. Dannach sagte sie selbst ein paar Worte.

Nach der Beerdigung fuhr mich Greg nach Hause. Er drückte mir, nachdem wir ausgestiegen sind, einen Pappteller voll Kuchen in die Hand.
"Ist alles okay?"
Ich nickte und versuchte stark zu wirken.
"Ja alles gut"
"Ich kann auch noch mal mit rein kommen wenn du magst."
"Nein nein es geht schon, Danke. "
"Na dann"
Er drückte mich fest an sich.
"Ruf mich an wenn was ist und mach nichts Dummes okay?"
Ich nickte und lächelte ihn schwach zu, als er zurück zum Auto lief.
Ich wusste, dass er unter "etwas dummen", etwas ganz anderes Verstand als ich.
Ich schloss die Haustür, legte meine Tasche beiseite und setzte mich geräuschlos an den Küchentisch.
Schon bald werde ich bei ihm sein. Ich habe es ihm versprochen und ich werde mich daran halten.
Schließlich habe ich ihn schon geliebt, bevor ich ihn das erste Mal gesehen habe und ich werde ihn auch immer lieben.
"Bald", dachte ich, "Bald bin ich bei dir, mein Engel."

Xx
Aaliyah💕

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