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'Oh Gott, was ist das?!?' dachte ich mir und rannte, als ob der Tod hinter mir her wäre. Ich wusste nicht wer hinter mir her war, oder besser gesagt, von WAS ich davon liefe. Ich rief mir immer wieder in Gedanken, nicht in Panik auszubrechen oder zu hyperventilieren. Mich umzudrehen, daran traute ich mich gar nicht erst zu denken. Mir liefen Schweißperlen über das Gesicht und meine Füße wollten mir nicht mehr recht gehorchen. Ich wurde langsamer. Immer langsamer und langsamer. Doch das konnte nicht sein, ich MUSSTE weiterlaufen! Mir lies es einfach keine Ruhe, WAS verfolgte mich?! Und woher war ich mir denn so sicher, dass jemand oder etwas hinter mir her war? Doch plötzlich hörte ich ein leises Knacksen hinter mir und blieb ruckartig stehen. Ich konnte mich nicht bewegen. Das einzige was ich wusste, war, dass ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand. Amelia, reiß dich gefälligst zusammen!!! Ich hörte ein tiefes und festes Schnauben hinter mir, welches mir sofort Schauer über den Rücken laufen ließ. Mein Herz pochte und ich konnte kaum atmen. Am liebsten wäre ich im Boden versunken, oder hätte mich irgendwo versteckt, doch ich konnte nirgends ein Versteck finden. Oh Gott!! Was soll ich denn jetzt nur tun?

Ich rappelte mich von meiner zusammengekauerten Position auf und nahm meinen ganzen Mut zusammen. „Sei doch kein jämmerlicher Angsthase! Dein ganzes Leben bist du vor Problemen davongelaufen wie ein Feigling! Jetzt mach doch mal!“ befehlte ich mir. Was hatte ich denn schon zu verlieren??

So, da stand ich nun, mit Tränen vor Angst in den Augen und sah, wie die Bilder vor mir verschwammen. Mir kamen es vor wie Stunden, hier einfach so rumzustehen und nichts zu tun. Doch wie ich mich schon entschlossen hatte, werde ich mich dem stellen, was mich in dem nächsten Augenblick erwartete. Mit einem Schwung drehte ich mich um. Ich hatte Angst doch ich wollte wenigstens einmal in meinem erbärmlichen Leben was richtig machen!

Ich erschrak. Erschrak vor dem was ich zu Gesicht bekam: Leere. Niwada. Nichts! Vor einer Sekunde hörte ich noch ein Schnauben hinter mir, was an meinem Rücken eine Gänsehaut hinterließ. Mein Herz pochte so laut, dass ich mir sicher war, man könnte es zwei Meter vor mir auch noch hören. Mein ganzer Körper zitterte und ich musste mich beruhigen um nicht in Panik auszubrechen. "Ich warte immer noch!" schrie eine Stimme in meinem Kopf. Ich schreckte auf. Abertausende Schauer liefen meinen Rücken hinunter und ich wagte nicht mehr zu atmen. Mein ganzer Körper zitterte und ich war mir sicher, jeden Moment einen Herzinfarkt zu bekommen. Ich drehte mich mehrmals um mich, um mir zu versichern, dass niemand mehr hinter mir her war. Ich konnte niemanden erkennen, doch es war auch schon ziemlich spät in der Nacht und konnte kaum etwas wahrnehmen.

Diese Stimme! Was um Himmels willen was das?! Ich zitterte immer noch am ganzen Leib und in mir widerhallten diese Worte. Diese Stimme war angsteinflößend, vermittelte mir jedoch ein geborgenes Gefühl. Was war denn nur mit mir los?!?  Das hab ich mir doch nicht alles nur eingebildet! In meinem Kopf drehte sich alles und ich konnte nicht mehr klar denken.

Erst jetzt bemerkte ich, dass ich voller Panik in eine Seitengasse eingebogen war, die sich, wie sich jetzt herausstelle, als Sackgasse entpuppte. Mich überkam plötzlich eine erschreckende Ruhe, bei welcher ich in Gottes Namen nicht wusste woher. Ich fühlte mich geborgen, als könnte mir im Moment niemand etwas anhaben. Wieder hallten in mir diese vier Worte nach. Doch in einem war ich mir absolut sicher. Diese Worte kamen definitiv nicht von mir!

Die FeneseijsWhere stories live. Discover now